Will Gmehling, Wie das Glück zu Rita Ricotta kam

Schon Leonardo da Vinci bemerkte über das Glück: „Wenn das Glück kommt, pack es mit fester Hand; von vorne aber, denn hinten ist es kahlköpfig.“

Will Gmehlings einfühlsame Geschichte erzählt, wie sich das Glück auf den Weg macht, um nach Rita Ricotta zu suchen, die sich vor dem Glück geradezu versteckte.

Rita Ricotta ist eine überaus eigenwillige Person. Sie kann Rosenkohl nicht ausstehen, lehnt Weihnachten oder den Frühling ab und „war allein wie ein streunender Hund“. Was sie mag sind Schokoladentaler, Filme über Außerirdische und Mangahefte. Sie denkt über die Veränderungen der Welt und ihre roten Schuhe nach.

Und eines plagt sie seit ihrer Kindheit: sie hat die schwarzen Lackschuhe ihrer Mutter gestohlen und leidet seit dieser Zeit unter einem schlechten Gewissen. Aber etwas ist ganz besonders: Rita ist nie froh und das Glück ist ihr unbekannt.

So schlecht stand es um Rita, als das Glück persönlich beschloss, nach ihr zu suchen.

Das Glück beginnt an allen möglichen Orten nach Rita zu fragen, während Rita beschließt, dass es mit ihrem Kummer so nicht weitergehen kann. Inspiriert von ihrer Arbeitskollegin Loulou, die von der Wärme des Südens und seiner glitzernden Küsten erzählt, beginnt Rita über den Süden nach zu denken, während bei ihrem Nachbarn Herr Granezza ausgerechnet Rosenkohl anbrennt. Das Glück, das auf seiner Suche immer wieder abgelenkt wird, bemerkt den Rauch schließlich auch und findet Rita schließlich in ihrem Bett.

Die beiden beginnen sich angeregt zu unterhalten und Rita erinnert sich langsam wieder, wie man mit anderen Menschen freundlich umgeht.

Es legte seine heißen Lippen auf Ritas rotgefrorene Ohren. „Psst!“ Jetzt wurde es Rita wohlig warm und zwar von innen drin. Das tat so gut. „Wir wollen Länder bereisen“, flüsterte das Glück. „Städte erwandern. Menschen und Strände!“ Hätte Ritas Zimmer ein Fenster gehabt, so hätte sie jetzt ungläubig vor Freude nach draußen geschaut.

Später veranstaltet sie mit Herrn Granezza gemeinsam ein Fest und probiert aus Höflichkeit seinen Rosenkohl. Und auch sonst nimmt von nun am im Leben von Rita Ricotta einiges eine glückliche Wendung.

Will Gmehling erzählt in seinem Kinderbuch eine wunderschöne Parabel über das Glück: was bedeutet Glück und was kann Glück alles sein. Eine sehr ruhige und zarte Geschichte mit ebenso ruhigen und zarten Illustrationen, welche die Zerbrechlichkeit des Glücks geradezu widerzuspiegeln scheinen. Ein schönes Buch zum Vorlesen und Anschauen, das sowohl Kinder als auch Erwachsene zum Nachdenken über das Glück anregen wird.

Will Gmehling, Wie das Glück zu Rita Ricotta kam. Ill. v. Isabel Pin, ab 5 Jahren
Hamburg: Carlsen-Verlag 2011, 48 Seiten, 17,40 €, ISBN 978-3-551-51744-9

 

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Andreas Markt-Huter, 20-04-2012

Bibliographie

AutorIn

Will Gmehling

Buchtitel

Wie das Glück zu Rita Ricotta kam

Erscheinungsort

Hamburg

Erscheinungsjahr

2011

Verlag

Carlsen-Verlag

Illustration

Isabel Pin

Seitenzahl

48

Preis in EUR

17,40

ISBN

978-3-551-51744-9

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Will Gmehling hat viele Jahre Bilder für Erwachsene gemalt, bis er auf die Idee kam, Bücher für Kinder zu schreiben. Er hat eine Tochter und einen Sohn und lebt in Bremen.