Helmut Brandstätter, Hör Mir Zu

Buch-CoverManche Themen sind letztlich so unfassbar, dass sie ständig neu bearbeitet werden müssen. Kommunikation ist nicht umsonst einer der hundert wichtigsten Begriffe des vergangenen Jahrhunderts.

Die Spielregeln der Kommunikation verändern sich ständig, gleichzeitig sind die darin wirksamen Urkräfte seit Jahrhunderten gleich geblieben.

Helmut Brandstätter nützt seine Kompetenz als Fernsehjournalist, Fernsehmacher und Kommunikationsberater, um das komplexe Thema Kommunikation in aktuell gültige Wahrnehmungskanäle zu lenken. Sein Konzept ist genial einfach wie der Titel. Den drei Kürzest-Wörtern Hör. Mir. Zu entsprechen die drei Grundsätze Zuhören, die Sprache des Gegenüber würdigen und die modernen Medien nützen.

Bei Diskussionen, Podiumsveranstaltungen aber auch beim simplen Kaffeehausgespräch läuft oft alles schief, weil zwar jeder redet, aber niemand zuhört. Wer also gut reden will, muss vorerst einmal den Mund halten. Tatsächlich werden in unserer Gesellschaft ununterbrochen und ungefragt Statements abgegeben, die letztlich auf taube Ohren stoßen.

Aus der Kunst des Zuhörens entwickelt sich die Analyse des Gegenübers, jeder Mensch tickt rhetorisch anders, und ganze Berufsgruppen sind berüchtigt dafür, dass sie letztlich keine brauchbaren Äußerungen hervorbringen. Als Beispiele für schwache Kommunikation nennt der Autor Techniker, Ärzte, Politiker, in allen drei Sparten nämlich hat sich der Stoff verselbständigt und sich vom Adressaten abgewendet.

Die modernen Medien schließlich bringen es mit sich, dass zwar auf den ersten Blick das Zuhören nicht gefragt zu sein scheint, in Wirklichkeit aber lechzen die digitalen Äußerungen nach einem analogen Empfänger. Gerade das Kommunikationsmanagement bei Firmen liegt oft im Argen, denn nicht sprachliches Design ist gefragt sondern Reputation.

Mit markanten Fehlgriffen fahren abgehobene Manager oft sich, die Firma und die Kunden an die Wand. Die Krise der deutschen Börse geht zum Teil auch auf überzogene Kommunikationsrituale zurück, je sagenhafter ein Manager operiert, umso genauer müssen daher seine Auftritte geplant sein.

Überhaupt sollte man nichts dem Zufall überlassen, ab einer gewissen Kompetenz sollten die Auftritte mit Video geübt werden, die einzige Chance, unbestechlich seiner eigenen Wirkung auf die Spur zu kommen.

Am Schluss stellt Helmut Brandstetter noch die wichtigsten Faustregeln vor. Jeweils zehn Goldene Regeln gibt es zu den Bereichen Vortrag, Präsentation, TV-Auftritt, Schlagfertigkeit und Reputation.

?Wer den ersten Lacher hat, hat zumindest einen Teilsieg errungen. (182)

?Hör. Mir. Zu.? ist sicher nicht für die Ewigkeit geschrieben, dafür aber leistet es in der Gegenwart beste Dienste!

Helmut Brandstätter, Hör. Mir. Zu. Drei Schritte ins Jahrtausend der Kommunikation.
Salzburg: Ecowin Verlag 2008. 189 Seiten. EUR 22,-. ISBN 978-3-902404-52-7.

 

Weiterführende Links:
Ecowin-Verlag: Helmut Brandstätter, Hör. Mir. Zu
Wikipedia: Helmuth Brandstätter

 

Helmuth Schönauer, 09-07-2008

Bibliographie

AutorIn

Helmut Brandstätter

Buchtitel

Hör Mir Zu

Erscheinungsort

Salzburg

Erscheinungsjahr

2008

Verlag

Ecowin Verlag

Seitenzahl

189

Preis in EUR

22,00

ISBN

978-3-902404-52-7

Kurzbiographie AutorIn

Helmut Brandstätter ist Chefredakteur der Tageszeitung Kurier, Fernsehjournalist und Kommunikationsberater.