Hemma und Hartmut Häfele, Bessere Schulerfolge für legasthene und lernschwache Schülerinnen , Bd 1

Buch-CoverWann spricht man eigentlich von einer Leserechtschreibstörung (LRS), was sind ihre Charakteristika, woher kommt sie eigentlich und wie kann man sie erkennen? Wichtige Fragen, die vor allem für TherapeutInnen, LehrerInnen und Eltern betroffener Kinder von besonderem Interesse sind.

Die Psychologen Hemma und Hartmut Häfele haben sich dem Thema der Förderung von legasthenen und lernschwachen SchülerInnen verschrieben. Sie versuchen mit diesem Buch, die notwendigen theoretischen Grundlagen auf möglichst praxisnahe Art und Weise zu vermitteln, was helfen soll, eine Leserechtschreibstörung zu erkennen und zu verstehen.

Dies ist vor allem wegen der immer noch weit verbreiteten Meinung wichtig, dass unter einer Legasthenie oder LRS nur eine Rechtschreibstörung zu sehen sei und nicht eine allgemeine Lernstörung, von der das Erlernen der Muttersprache, von Fremdsprachen, Mathematik u.a. Lernfächern ebenso betroffen seien.

Die beiden AutorInnen setzen sich sehr detailliert mit unterschiedlichen theoretischen Ansätzen auseinander, die den Schriftspracherwerb und die zugrunde liegenden Störungen bei einer LRS erläutern. Ausführlich werden aber auch die Schwierigkeiten beschrieben mit denen SchülerInnen mit einer Leserechtschreibstörung beim Lesen, Rechtschreiben aber auch in Mathematik und anderen Lernfächern zu kämpfen haben.

Anhand von zwölf Beispielen aus der Praxis werden Schülerinnen im Alter zwischen 7 - 12 Jahren mit Problemen beim Lesen und Schreiben konkret vorgestellt. Die LeserInnen werden aufgefordert, das im Buch erworbene Wissen umzusetzen und zu überlegen, welche Diagnose den einzelnen Kindern entsprechen würde. Im Abschluss präsentieren die AutorInnen zum Vergleich jeweils ihre eigenen Lösungsvorschläge und schildern kurz den konkreten Therapieverlauf der vorgestellten SchülerInnen.

Den Abschluss des Buches bietet ein Fragebogen zur Erfassung von Lernstörungen für die Befragung der Eltern und LehrerInnen der Kinder. Damit bei allem Ernst des Themas aber der Humor nicht vollkommen verloren geht, bieten die AutorInnen ein paar humoristische Kostproben aus dem Sprachverständnis von Legasthenikern:

Diekurante bissifil: Die Kuh rannte, bis sie fiel.
Blumento - Pferde: Blumentopferde. (270)

Hemma und Hartmut Häfele sprechen sich entschieden für die Wichtigkeit der theoretischen Grundlagen für die Diagnose und Therapie von Lesereichtschreibstörung und Legasthenie aus und verstehen es, die mitunter komplexen theoretische Sachverhalte auf eindringliche und verständliche Weise darzustellen. Anhand von Fallbeispielen scheuen sie sich nicht die Praxisrelevanz des theoretischen Know-Hows aufzuzeigen. Ein wichtiges Buch für alle Eltern, PädagogInnen und TherapeutInnen die sich mit Lernschwächen auseinandersetzen müssen und wollen.

Hemma Häfele / Hartmut Häfele, Bessere Schulerfolge für legasthene und lernschwache Schülerinnen durch Förderung der Sprachfertigkeiten. Band 1: Informationen zu Theorie und Diagnose für Therapeutinnen, Lehrerinnen und Eltern.
Norderstedt: Verlag Books ond demand 2009, 328 Seiten, 22 EUR, ISBN 978-3837090192

 

Weiterführende Links:
Lernpraxis.org: Hemma Häfele / Hartmut Häfele, Bessere Schulerfolge für legasthene und lernschwache Schülerinnen durch Förderung der Sprachfertigkeiten. Band 1

 

Andreas Markt-Huter, 24-09-2009

Bibliographie

AutorIn

Hemma Häfele / Hartmut Häfele

Buchtitel

Informationen zu Theorie und Diagnose für Therapeutinnen, Lehrerinnen und Eltern

Erscheinungsort

Norderstedt

Erscheinungsjahr

2009

Verlag

Verlag Books ond demand

Reihe

Bessere Schulerfolge für legasthene und lernschwache Schülerinnen durch Förderung der Sprachfertigkeiten.

Seitenzahl

328

Preis in EUR

22,00

ISBN

978-3837090192

Kurzbiographie AutorIn

Die Medizinerin und Psychologin Hemma Häfele arbeitet seit 15 Jahren in ihrer eigenen Praxis zur psychologischen Beratung von Entwicklungsstörungen im Bereich Sprache, Lernen und Verhalten.

Hartmut Häfele ist Psychologe und lehrt an der Universität Innsbruck, der Donau-Universität Krems, an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg sowie am Erwachsenenbildungsinstitut in Strobl.