Asja Bonitz, Myka und die Versteckschule

asja bonitz, myka und die versteckschule„Eikibufi … Viele sind schon dort gewesen, aber kaum jemand kennt den Namen dieses wunderlichen Waldes. Die Bäume wispern ihn einander manchmal zu, immer dann, wenn sie sich darüber unterhalten, dass es auf der ganzen Welt keinen schöneren Wald geben kann.“ (S. 3)

Die Tiere und Pflanzen des Waldes genießen ihre friedliche und schöne Umgebung und auch die Pilzolotte haben Eikibufi als ihre Heimat ausgewählt. Die Menschen verwechseln sie für gewöhnlich mit ganz normalen Pilzen, doch haben sie neben der Kappe und dem Körper noch außergewöhnliche Fäden, von denen ihnen die längeren als Hände und die kürzeren als Beine dienen, auf denen sie sich fortbewegen können.

Alle Pilzolotte, die zu einer einzigen Familie, dem Großen Kreis gehören, können sich selbst aussuchen, ob sie ein Mädchen oder ein Junge sein wollen. Im Wald sind sie aufgrund ihres freundlichen Wesens und ihrer außergewöhnlichen Kochkünste allgemein beliebt. Während die jungen Pilzolotte klein sind wie Marienkäfer, können die Älteren so groß wie Eichhörnchen werden. Nur im Herbst erwachen sie aus ihrem Drei-Jahreszeiten-Schlaf und sind für drei Monate überaus aktiv.

Myka, eine kleine Pilzolotte von der die Geschichte erzählt, erwacht eines Tages bereits im mitten im August, anstatt wie üblich erst im September, wo es nicht mehr so heiß ist. Grollende Bauchschmerzen haben sie aufgeweckt, während ihre Geschwister und alle anderen noch im tiefsten Schlaf lagen. Was soll sie nun alleine anfangen. Wie alle sechsjährigen Pilzolotten würde sie in diesem Jahr in die Versteckschule gehen, wo sie lernen soll, sich vor den Tieren und Menschen zu verstecken, um nicht gefressen oder gesammelt zu werden.

Myka beschließt die Versteckschule zu suchen, um sich bereits auf den Unterricht im September vorzubereiten. Auf ihrem Weg durch den Wald trifft Myka auf zahlreiche Tiere und Pflanzen und erlebt aufregende Abenteuer. Zuerst wird sie von Frau Steinkauz für einen Waldlaufkäfer gehalten und beinahe verspeist und dann gerät sie in das Netz einer Spinne, die zu ihrem Glück keine Pilze mag. Auf ihrem Heimweg trifft sie überglücklich auf ihren Bruder Myrko, der ebenfalls aus seinem Schlaf erwacht ist.

Myka und die Versteckschule ist eine überaus liebenswerte Geschichte, in der die Angst und Unsicherheit vor dem Versagen in der unbekannten Schule thematisiert und spielerisch genommen wird. Oft stellt sich dann doch nicht alles so neu dar, wie ursprünglich gedacht und in der Gruppe ist niemand allein mit seinen Ängsten und Sorgen.

Ein überaus bemerkenswertes Kinderbuch, das durch seine liebenswerten Helden, seine lebendigen Illustrationen und seine aufbauende Botschaft zu überzeugen weiß.

Asja Bonitz, Myka und die Versteckschule. Ill. v. Mele Brink, ab 5 Jahren
Aachen: Edition Pastorplatz 2016, 76 Seiten, 18,00 €, ISBN 978-3-943833-13-3

 

Weiterführende Links:
Edition Pastorplatz: Asja Bonitz, Myka und die Versteckschule
Homepage: Asja Bonitz
Homepage: Mele Brink

 

Andreas Markt-Huter, 21-03-2019

Bibliographie

AutorIn

Asja Bonitz

Buchtitel

Myka und die Versteckschule

Erscheinungsort

Aachen

Erscheinungsjahr

2016

Verlag

Edition Pastorplatz

Illustration

Mele Brink

Seitenzahl

76

Preis in EUR

18,00

ISBN

978-3-943833-13-3

Lesealter

Altersangabe Verlag

5

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Asja Bonitz wurde in Berlin geboren und las schon als Kind gerne Bücher. Sie studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und promovierte anschließend in Neuere deutsche Literatur. Seit 2010 ist sie als Autorin und Werbetexterin selbstständig.

Mele Brink wurde in Bielefeld geboren und verbrachte ihre Jugend im ostwestfälischen Hinterland. Sie studierte Architektur in Aachen und machte sich nach 1998 aber als Illustratorin selbständig.