Lukas Thommen, Die römische Republik

lukas thommen, die römische republik„In diesem Werk geht es darum, die Grundzüge der römischen Politik und Gesellschaft sowie deren Wandel über die lange Epoche von 500 Jahren verständlich zu machen. Zudem eröffnet die Beschäftigung mit der römischen Republik Einblicke in die Formierung politischer Gemeinschaft, Staatenbildung und Herrschaftssicherung.“ (S. 22)

Das Sachbuch zur Geschichte der römischen Republik zieht einen weiten Bogen von den Anfängen der Stadt im Zusammenschluss vereinzelter Siedlungen bis zum Ende der Republik nach den Bürgerkriegen in denen zunächst Caesar und dann Octavian als Sieger hervorgingen, der als Augustus schließlich erster Kaiser des römischen Reiches wurde.

Zu Beginn werden die verschiedenen Perioden der römischen Republik vorgestellt zu der sich in der Literatur eine Dreiteilung in „frühe Republik (509-287 v. Chr.), „mittlere Republik“ (287-133 v. Chr.) und „späte Republik“ (133-27 v. Chr.) etabliert hat. Dazu kommt eine Auseinandersetzung mit dem Staats- und Verfassungsbegriff diese Epoche sowie ein Überblick über die Forschungsgeschichte zur Verfassung und Gesellschaft Roms.

Anschließend werden die Anfänge Roms skizziert, die italischen Grundlagen und die Gründungslegenden der Stadt beleuchtet. In einem kurzen Abschnitt kommen die Königszeit und die Zeit der Herrschaft der Etrusker über die Stadt ebenso zur Sprache wie die Stadtwerdung und Roms frühe Gesellschafts- und Sozialstruktur.

Für die Anfänge der Republik wird die römische Geschichtsschreibung mit ihren frühen Historikern Fabius Pictor, dem Epiker Ennius, Polybius, Livius u.a. kurz vorgestellt und ihre Bedeutung als Quelle für die römische Republik kritisch bewertet. Daran schließt sich eine geschichtliche Darstellung vom Sturz des Königtums bis zum Übergang zur Republik, dem Ständekämpf und Ständeausgleich an sowie die Darstellung der Neuorganisation politischer und rechtlicher Strukturen aber auch des gesellschaftlichen Aufbaus in Rom.

In weiterer Folgen treten die Machtausdehnung Roms, die Eroberung der Mittelmeerwelt und die beginnende soziale und politische Krise in Rom in den Mittelpunkt der Betrachtung, in denen das Amt des Volkstribunats zu einer zentralen Bedeutung gelangt. Gezeigt werden die Laufbahn und Machtergreifung zentraler Persönlichkeiten der Spätrepublik wie Marius, Sulla, Pompeius sowie Cicero und Caesar, die letztendlich das Ende der römischen Republik geprägt haben.

Lukas Thommen bietet eine ausgewogene Einführung in die Geschichte der römischen Republik, in der sowohl historische Ereignisse als auch das soziale und gesellschaftliche Gefüge sowie die politischen Strukturen Roms vorgestellt werden. Die klar strukturierte Darstellung verschafft einen verständlichen Überblick und Einblick in die einzelnen historischen Abschnitte und politischen Strukturen der Zeit der Republik.

Ein überaus informatives und lesenswertes Sachbuch über eine spannende Epoche der Weltgeschichte, in der sich Beispielhaft der politische Kampf um die Vormacht in einem Staat wie auf einer Bühne mitverfolgen lässt.

Lukas Thommen, Die römische Republik.
Stuttgart: Kohlhammer Verlag 2021, 286 Seiten, 29,80 €, ISBN 978-3-17-040116-7

 

Weiterführende Links:
Kohlhammer Verlag: Lukas Thommen, Die römische Republik
Wikipedia: Lukas Thommen

 

Andreas Markt-Huter, 16-11-2021

Bibliographie

AutorIn

Lukas Thommen

Buchtitel

Die römische Republik

Erscheinungsort

Stuttgart

Erscheinungsjahr

2021

Verlag

Kohlhammer Verlag

Seitenzahl

289

Preis in EUR

29,80

ISBN

978-3-17-040116-7

Kurzbiographie AutorIn

Prof. Dr. Lukas Thommen studierte Geschichte, Klassische Archäologie und Kunstgeschichte an den Universitäten Basel und München. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Verfassungs- und Sozialgeschichte des archaischen und klassischen Griechenland sowie der Römischen Republik, Er forscht und lehrt an den Universitäten Basel und Zürich.