Johannes Huber, Wunderwerk Frau

johannes huber, wunderwerk frau„In diesem Buch wird der Versuch unternommen, sich dem vielstimmig beschworenen »Wunderwerk Frau« wertfrei und objektiv anzunähern, nämlich aus medizinisch-biologischer Sicht. Hier zeigt sich, dass es keine Übertreibung ist, angesichts der Vorteile und Eigenschaften mit denen die Evolution Frauen ausgestattet hat, von einem wahren Wunderwerk zu sprechen.“ (S. 7 f)

Das Sachbuch „Das Wunderwerk Frau“ geht in zehn Kapiteln den weiblichen Vorzügen und Möglichkeiten nach, welche die Evolution im Laufe der Zeit für Frauen entwickelt hat.

Das erste Kapitel „Das Geheimnis der Säugetiere“ wirft einen Blick in der Vergangenheit der Evolution, um den Ursachen für die zahlreichen Differenzen zwischen dem männlichen und weiblichen Körper nachzugehen. Dabei wird zunächst darauf hingewiesen, dass Frauen Beispielsweise älter werden, sich besser von Infektionskrankheiten erholen, ihre Lungenzellen kraftvoller regenerieren und ein anders ausgelegtes Immunsystem aufweisen. Die Anfänge dieser Entwicklung reichen in eine Zeit vor ca. 230 Millionen Jahren zurück, als „die Entstehung und das Bebrüten eines Lebens […] in ein bereits vorhandenes Lebewesen hineingelegt“ wurde (S. 14). Damit musste das Herz-Kreislauf-System aber auch das Ernährungssystem von Frauen völlig umgestellt werden, weil es für sich und das Kind zu sorgen hatte.

Das zweite Kapitel „Bindungsfähigkeit und Hilfsbereitschaft“ stellt die organische Verbindung zwischen Mutter, Vater und Kind in den Mittelpunkt, die sich über das Erbgut, Hormone und das „Seelenhormon“ Oxytocin verbreitet.

Kapitel drei „Eva hat mehr Gene als Adam“ zeigt den Vorteil eines doppelten X-Chromosoms auf. Das kleine männliche Y-Chromosom war der Preis für die Entwicklung männlicher Geschlechtsorgane. Ebenso besitzen Frauen ca. 1000 Gene mehr als Männer, die auch für ein potentiell längeres Leben von Frauen verantwortlich sind.

Die weiteren, überaus aufschlussreichen Kapitel über die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Körpern und Verhaltensweisen behandeln die Kapitel „Eva wurde wahrscheinlich vor Adam erschaffen“, in dem Unterschiede in Atmung und Stoffwechsel näher untersucht werden oder „Frauenherzen schlagen für zwei“, die Herz und Kreislauf analysieren.

Weiter Kapitel sind „Eva sitzt am längeren und stärkeren Ast“, „Immunologische Meisterleistungen des weiblichen Körpers“, „Das längere Leben von Eva“, „Wachsam, merkfähig, nachhaltig“ und „Die Geheimarchive des weiblichen Körpers“.

Anschaulich und anhand zahlreicher Beispiele aus der Medizin und Genforschung werden den Leserinnen und Lesern die zahlreichen beeindruckenden und überraschenden Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Körpern und ihre Entstehung im Laufe der Evolution nähergebracht.

Ein überaus aufschlussreiches, informatives und empfehlenswertes Sachbuch, das vor allem die zahlreichen unbekannten und nicht sichtbaren Unterschiede zwischen Mann und Frau verständlich und ohne große medizinisches und genetisches Vorwissen zu vermitteln weiß. Das Sachbuch tritt damit auch allen Nivellierungsversuchen entgegen, die "Frausein" als reine Konvention und gesellschaftliches Rollenbild betrachten.

Johannes Huber, Wunderwerk Frau. „Warum das »schwache« Geschlecht das wahrhaft starke ist“
München: Gräfe und Unzer Verlag 2022, 192 Seiten, 23,80 €, ISBN 978-3-8338-8203-6

 

Weiterführende Links
Gräfe und Unzer Verlag: Johannes Huber, Wunderwerk Frau
Wikipedia: Johannes Huber

 

Andreas Markt-Huter, 18-01-2022

Bibliographie

AutorIn

Johannes Huber

Buchtitel

Wunderwerk Frau. „Warum das »schwache« Geschlecht das wahrhaft starke ist“

Erscheinungsort

München

Erscheinungsjahr

2022

Verlag

Gräfe und Unzer Verlag

Seitenzahl

192

Preis in EUR

23,80

ISBN

978-3-8338-8203-6

Kurzbiographie AutorIn

Prof. Johannes Huber ist Mediziner und Theologe. Nach dem Studium in Wien wurde er 1992 Leiter der Abteilung für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin am AKH in Wien mit den Schwerpunkten Frauenmedizin und Altersforschung, was ihn als Visiting Professor auch in die USA und Schweiz führte. Bis 2007 leitete er die österreichische Bioethikkommission.