Judith Judith Le Huray, ... und jetzt sehen mich alle! / ... und jetzt sehen mich alle! extra light
„Paula schlüpft erst kurz nach dem Klingeln ins Klassenzimmer. Ihre Augen sind knallrot und verheult. Ohne jemanden anzuschauen, verkrümelt sie sich auf ihren Platz. Da kommt auch schon Herr Mauz und legt sofort auf Englisch los. Nachdenklich schaut Tabea zu Paula. Ob deren Trauermine etwas mit der gefälschten Liebeserklärung zu tun hat?“ (S. 16)
An der Schule kommt es immer wieder zu Problemen mit Cybermobbing. Einmal will sich jemand rächen, weil ein Mädchen ihm einen anderen vorzieht, ein anderes Mal passiert es aus unüberlegtem Spaß heraus. Diesmal trifft es Paula, für die auf der Sozial-Media-Plattform der Klasse „WirNetz.de“ unter ihrem Namen die Nachricht „Finn, ich liebe dich!“ sowie ein rotes Herz veröffentlicht wird.
Weil sich Paula über einen Achtklässler lustig macht, der sein Social-Media-Passwort vergessen hat, beschließen ihre beiden Freundinnen Tabea und Yasemin ihr eine kleine Lektion zu erteilen. Mit Hilfe von Paulas Passwort, die sie mit Hilfe einer List herausfinden, veröffentlichen sie unter Paulas Account eine gefälschte Liebesnachricht an Finn. Damit Paula die Nachricht nicht sofort wieder löschen kann, ändern sie zudem das Passwort.
Bald schon müssen Tabea und Yasemin erkennen, dass ihr kleiner Scherz, doch nicht so lustig ist, wie erhofft. Sowohl Paula als auch Finn sind zutiefst verstört über die öffentliche Bloßstellung der beiden. Paula ist nämlich längst nicht mehr in Finn, sondern in Niko verliebt, der ihr während der Englischstunde verärgert das Federmäppchen auf den Boden stößt.
Auf der Toilette trösten Tabea und Yasemin ihre Freundin Paula und voller schlechtem Gewissen gestehen sie ihre Tat. Paula zeigt sich vom Geständnis aber alles andere als begeistert und verlässt die beiden unter Beschimpfungen. Yasemin und Tabea beschließen die Angelegenheit wieder gut zu machen und beichten über das Schulmikrofon allen Schülern ihre Verfehlung. Tabea ahnt nicht, dass sie selbst bald zur Zielscheibe einer niederträchtigen Mobbingattacke werden wird.
Judith Le Huray gelingt es mit viel Einfühlungsvermögen eine spannende Geschichte aus dem Schulalltag zum Thema Cyber-Mobbing zu erzählen. Dabei bringt sie die unterschiedlichen Beweggründe von Tätern und Opfern nachvollziehbar zur Sprache und lässt die Protagonisten dabei auch die Rollen tauschen.
Der Inhalt der „light“ und „extra light“ Version stimmt in der Seitenzahl jeweils
überein, was das Buch für eine Klassenlektüre prädestiniert.
Screenshot: Hase & Igel Verlag
Die Schulausgabe des Jugendbuchs liegt als „light“ und „extra light“ Version vor die inhaltlich und in der Seitenzählung übereinstimmen und sich somit ausgezeichnet für die Arbeit im Unterricht für geübte und weniger geübte Leserinnen und Leser einsetzen lassen. Die „Ligth-Version“ zeichnet sich durch einen vereinfachten und kürzeren Satzbau, einen reduzierten Text sowie einen größeren Schriftgrad aus.
Eine überaus empfehlenswerte und spannend zu lesende Schullektüre zu einem zeitgemäßen Thema, die zu Diskussionen im Unterricht anregt, an der sich gute und schlechtere Leserinnen und Leser gemeinsam beteiligen können. Zur Klassenlektüre bietet der Verlag auch die passenden Materialien und Kopiervorlagen an.
Judith Le Huray, ... und jetzt sehen mich alle! Schulausgabe, ill. v. Marc Robitzky, ab 12 Jahren
München: Hase und Igel Verlag 2023, 127 Seiten, 7,20 €, ISBN 978-3-86760-165-8
Judith Le Huray, ... und jetzt sehen mich alle! / extra light. Schulausgabe, ill. v. Marc Robitzky, ab 12 Jahren
München: Hase & Igel Verlag 2023, 127 Seiten, 7,20 €, ISBN 978-3-86316-283-2
Weiterführende Links:
Hase und Igel Verlag: Judith Le Huray, ... und jetzt sehen mich alle!
Hase und Igel Verlag: Judith Le Huray, ... und jetzt sehen mich alle! (extra light)
Wikipedia: Judith Le Huray
Homepage: Marc Robitzky
Andreas Markt-Huter, 26-01-2024