Der Begriff Kriminalroman gilt in literarischen Kreisen oft als Bedrohung der literarischen Intelligenz. Wenn allerdings eine Story mehr als ein Kriminalroman ist, kann man sich auf allerhand Hyper-Fiktion gefasst machen.

Egyd Gstättner liefert mit seinem Endsommernachtsalbtraum ein Sittenbild eines verrückt gewordenen Bundeslandes ab, das sich in Ermangelung jeglichen Inhalts selbst als Hallodrien bezeichnet. In diesem Land genügt es „Hallo“ zu sagen, und man ist schon jemand.

Manchmal kann man sich im Leben noch so anstrengen und man erreicht nichts als eine Kategorisierung, die womöglich noch falsch ist. Die „Leichtfertigen“ versuchen in ihrer Art ein Leben zu verwirklichen, das leicht ausschaut, bei genauerem Hinsehen aber verdammt anstrengend sein kann.

Francis darf im Roman von Philippe Djian als Erfolgstyp auftreten, der in einer guten Gegend wohnt, genug Kohle macht und auch noch Herr seiner selbst ist. Er ist nämlich ein erfolgreicher Schriftsteller, der sich fallweise auch den Verlag selbst aussuchen kann. Die Story beginnt mit einem Ereignis, das jeden gewöhnlichen Menschen wahrscheinlich aus der Bahn werfen würde. Die Tochter ist verschwunden und offensichtlich entführt worden.

„Wie dieses Buch zeigt, muss sich eine an der Zeitschiene ausgerichtete Geschichtsdarstellung keineswegs auf die bloße Auflistung von Kriegen, Eroberungen und Verträgen beschränken.“ (9)

Zwei wesentliche Merkmale kennzeichnen den Aufbau des umfangreichen Nachschlagewerkes „Geschichte der Welt“. Zunächst einmal der chronologische Ablauf der Darstellung, durch die politische, kulturelle, wissenschaftliche und technische Veränderungen im zeitlichen Ablauf nachverfolgt werden können.

Selten eine Ermunterung löst Schrecken und Erlösung gleichzeitig aus wie jenes berüchtigte „Die nächste bitte!“

Ingrid Windisch nimmt diese Floskel zum Anlass für Geschichten, die hinter den Krankengeschichten ihrer Patientinnen stehen. Als Hausärztin muss sie zuerst einmal mit dem männlichen Befehl aufräumen, denn noch immer sprechen auch Ärztinnen mit ihren Patientinnen in der männlichen Form „der nächste“.

Die Literaturzeitschrift Podium stellt in verlässlicher Folge Poeten und Poetinnen vor, die nicht in den Bestsellerlisten des literarischen Alltagsgeschehens aufscheinen.

In der jüngsten Serie wird Bosko Tomasevic vorgestellt, der erste Stadtschreiber Innsbrucks. Sein umfangreiches Werk ist nur in Ansätzen ins Deutsche übersetzt, das Hauptwerk schlummert in der serbischen Sprache, wie wir Sprachunkundigen zu sagen pflegen.

Die schlimmste Kindheit ist wahrscheinlich jene, die entfällt. Menschen, die quasi als Erwachsene ins Leben gestoßen werden, leiden ein Leben lang darunter.

Isabel Senoner stellt eine Ich-Erzählerin vor, der das Leben gleich von Kindesbeinen an in die Parade fährt.

Wie kann man das Tabu um eine historische Person aufbrechen, ohne diese Person nicht gleich wieder andersrum zu zerbrechen?

Waltraud Mittich versucht den in der öffentlichen Versenkung verschwundenen Widerstandskämpfer Hans Egarter zumindest in seinen Grundzügen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Wer einmal das Handwerk der Provinz gelernt hat, kann darin jeden Tag das Universum entdecken.

Christian Mähr ist der Fachmann für das Leben in kleinen Soziotopen. Ob er nun einen Krimi schreibt, eine Werkstoffanalyse vorlegt oder dem Treiben der Bienen auf engstem Raum zuschaut, immer handelt sein Schreiben vom schmunzelnd liebevollen Umgang weltentrückter Menschen in einer weltoffenen Gegend.

So wie es keine eindeutigen Sachverhalte gibt, gibt es natürlich auch keine eindeutigen Wörter. Am ehesten können Wortketten im Hirn eine Art Richtung des Denkens auslösen, mehr ist im Hirn nicht drin.

Markus Köhle, der mehrfach gekrönte König der Slam Poetry schafft es mit seinem Roman, Sprachkritik, Handlung und politische Logik auf die Reihe zu kriegen.

„Die Anatomie unserer Vorfahren verrät und viel über ihr Aussehen, lässt aber auch Rückschlüsse auf ihr Verhalten zu. Artefakte wie Werkzeuge, Malereien und andere Ausdrucksformen der Kunst geben uns Einblicke in die Kultur dieser Menschen.“ (32)

Die Anfänge der Menschheit lassen sich derzeit knapp 7 Millionen Jahre zurückverfolgen und sprechen in Form von Fossilien und Steinwerkzeugen eine mitunter beredte Sprache. Das mehr als 250 Seiten starke Sachbuch über die Anfänge der Menschheit besticht gleich zu Beginn durch sein üppiges Bildmaterial aus Fotos, Zeichnungen, vor allem aber durch die beeindruckenden Rekonstruktionen der Brüder Kennis. Ihnen gelingt es mit ihren lebensechten Abbildern unseren verwandten Vorfahren gleichsam ins Auge zu schauen.