bild: rainer mausfeld, angst und macht„Die historisch stets enge Beziehung von Angst und Macht soll dabei unter dem Aspekt behandelt werden, wie sich gesellschaftliche Machtverhältnisse in kapitalistischen Demokratien stabilisieren und sichern lassen. Die dazu erforderlichen Herrschaftstechniken müssen insbesondere dazu geeignet sein, das unauflösliche Spannungsverhältnis von Kapitalismus und Demokratie zu verschleiern.“ (S. 12)

In vier Beiträgen setzt sich Rainer Mausfeld mit gegenwärtigen Herrschaftstechniken auseinander, die in kapitalistischen Demokratien angewandt werden, um durch Angsterzeugung gesellschaftliche Entwicklungen zu beeinflussen, zu steuern oder zu stabilisieren und zu sichern.

helmuth luther, mussolinis kolonialtraumEin nicht zu unterschätzendes Motiv für Migrationsströme ist der sogenannte „Gegenbesuch“. Viele Völker, deren Vorfahren einst von Europäern aufgesucht und heimgesucht worden sind, treten jetzt höflich den Gegenbesuch nach Europa an.

Der Reiseschriftsteller Helmut Luther geht in seinem Abessinien-Buch den Spuren Mussolinis nach, die dessen faschistische Expedition in den heutigen Ländern Äthiopien und Eritrea hinterlassen hat.

Bild: harald specht_geschichte der lüge„Nach bestem Wissen und Gewissen soll hier Wahrheit und nichts als die Wahrheit dominieren, wenn wir Sie, liebe Leser, Auge in Auge, Zahn um Zahn und über beide Ohren mit den „Geschichte(n) der Lüge“ und den zahllosen Verfehlungen wider das 8. Gebot konfrontieren. Und da das Lügen laut HAUG den Menschen sogar Vergnügen bereiten soll, wünschen wir Ihnen dasselbige auch hier, beim Stöbern nach der reinen Wahrheit.“ (S. 11 f)

Seit es Menschen gibt, wird gelogen, wobei auch die moralische Bewertung dieser Lügen sich mit der Entstehung von Moralsystemen und Religionen entwickelt und verändert hat. So gilt in der Evolution das Lügen bei Tieren als durchaus zielgerichteter und erfolgversprechender Fortschritt. In der Geschichte der Menschen hatten Lügen unterschiedliche Effekte, unterhaltsam waren sie für heutige Leserinnen und Leser aber allemal, wie die „Geschichte(n) der Lüge“ nachdrücklich unter Beweis stellen.

luise schorn-schütte_geschichte europas in der frühen neuzeit„Die Geschichte der europäischen Frühen Neuzeit ist faszinierend in ihrer Fremdheit – und vertraut in ihrer Nähe zur eigenen Gegenwart. In dieser Spannung bewegt sich die folgende Einführung und versucht damit einer Sichtweise der letzten Jahre zu weiterer Anerkennung zu verhelfen, die eine Reduzierung der europäischen Geschichte des 16. bis 18. Jahrhunderts auf eine »Vorgeschichte der Moderne« für zu kurzschlüssig hält.“ (S. 9)

Nicht eine Geschichte der politischen Ereignisse oder eine Geschichte der Kriege steht im Mittelpunkt des Sachbuches „Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit“, sondern die Auseinandersetzung mit den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen und deren Veränderungen in der Zeit zwischen 1500 bis 1789 - der Zeit zwischen Reformation und Französischer Revolution - und damit den Übergang von der mittelalterlichen Welt in unsere nahe Gegenwart.

nina scholz, alles für allah„In den vergangenen 40 Jahren ist innerhalb des Islam eine politische Bewegung herangewachsen, die, auf ältere islamische Konzepte zurückgreifend, im Islam ein ganzheitliches Programm sieht, das den einzelnen Menschen sowie Staat und Gesellschaft von Grund auf bestimmen soll. Diese Entwicklung, die der syrische Islamwissenschaftler Aziz Al-Azmeh als „Islamisierung des Islam“ bezeichnete, hat längst auch die muslimischen Communitys außerhalb der islamischen Welt erreicht.“ (S. 15)

Auch für Österreich und Deutschland konstatieren Nina Scholz und Heiko Heinisch eine zunehmende Islamisierung der muslimischen Gesellschaften durch radikale Richtungen, die eine streng islamische Lebens- und Gesellschaftsvorstellungen vorschreiben und den westlichen Rechtsstaat nur akzeptieren, solange er nicht den religiösen Grundlagen widerspricht.

thomas hellmuth, methoden und medien in der politischen bildung„Medien sind seit langem nicht wegzudenkender Bestandteil von Bildungsprozessen und der Prozess der Medienentwicklung ist aus diesem Grund auch bildungstheoretisch höchst interessant. Das gilt auch und im Besonderen für die Politische Bildung.“ (S. 94)

Das Sachbuch beinhaltet verschiedene Beiträge zweier Jahrestagungen der „Interessensgemeinschaft Politische Bildung“, in denen die Autorinnen und Autoren aus ihrer Sicht wesentliche Inhalte politischer Bildung aber auch Kriterien für deren Auswahl vorstellen.

hannes hofbauer, kritik der migration„Es war das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem »i«, als die Chefin der deutschen Regierung, Angela Merkl, unter aufmunternden Zurufen aus Unternehmer- und Kirchenkreisen im Hochsommer 2015, die Migrationsschleuse für Muslime aus dem Nahen Osten öffnete. Das Kapital hoffte auf billige Arbeitskräfte und die Kirchen lieferten das ideologische Beiwerk der Menschlichkeit.“ (S. 7)

Der Wirtschafts- und Sozialhistoriker Hannes Hofbauer geht der aktuell brisanten Frage zur Migration nach und bietet mit seinem distanzierten, kritischen Blick neue Einblick in die Geschichte, Ursachen und Auswirkungen von Migration.

richard holmes, der 2. weltkrieg„Das vorliegende Buch bietet eine leicht zugängliche Übersicht, die lange gefehlt hat. Es zeigt, wie der Krieg aus der glimmenden Asche des vorangegangenen auflodern konnte, und geht dabei nicht nur ausführlich auf das gefährliche Erbe des Ersten Weltkrieges in Europa ein, sondern es berücksichtigt auch, welche Auswirkungen in Japan die Unzufriedenheit mit den Ergebnissen der eigenen Teilnahme hatte.“ (S. 8)

Das illustrierte Sachbuch „Der Zweite Weltkrieg“ schildert nicht nur die Ereignisse und Kriege des Zweiten Weltkriegs, sondern bettet diesen gezielt in eine erklärende Vorgeschichte und Folgeschichte ein, in denen die Ursachen für den Ausbruch des Krieges und die Entwicklungen und Auswirkungen in den Jahren nach Kriegsende aufgezeigt werden.

paul theroux, ein letzes mal in afrikaIn der Reiseliteratur kennen wir im Extrem bunte touristische Anmachen und Kriegsberichterstattung. Unter die Haut fährt uns freilich das Mittelding, eine Überlandreise auf einem Pulverfass, eine Erklärung für den nächsten Krieg.

Paul Theroux gilt als der Reiseschriftsteller der westlichen Welt. Er hat in den letzten Jahrzehnten nicht nur so gut wie alle Kontinente bereist, er liest auch andere Literatur über jene Länder, die er bereist, und macht sich bei jedem Bild Gedanken darüber, welcher Perspektive seine Darstellung Macht verleiht. In seinen Schreibwerkstätten und Referaten, die er oft in diesen Ländern hält, empfiehlt er den jungen Dichtern, sich weniger mit Gedichten wegzudröhnen, sondern vielmehr mit offenen Augen zu beschreiben und zu erzählen. Immer wieder weist er auf die Wichtigkeit „trivialer Beobachtungen“ hin. (300)

hannes hofinger,st. johann in tirolEin guter Bildband springt wie von selbst in die Hand und gibt sich als Spielanleitung für jede Witterung zu erkennen. Einen Bildband wird man im Idealfall nur dann wieder los, wenn man seine Wege nachgeht und sich an den Abweichungen zwischen Bildband-Bild und eigenem Flanier-Bild ergötzt. Nach einer augenzwinkernden Theorie gehen alle Spaziergänger letztlich einem individuellen Bildband nach.

Hannes Hofinger hat das für ihn Naheliegende zu einem Bildband transformiert, das bunte St. Johann in Tirol.