"Meine Geschichte beginnt damit, dass ich auf dem Bett sitze und durchs Fenster sehe. Ich weiß, das hört sich nicht gerade vielversprechend an. Aber dazu muss man wissen, wo sich das Bett befindet und welchen Blick ich aus dem Fenster habe." (8)

In einer dystopischen Gesellschaft der Zukunft, in der keine Tiere mehr vorkommen, lebt der zwölfjährige Kester im Mentorium, einer Art Jugendheim für verhaltensgestörte Kinder. Er gilt als Problemkind, weil er seit dem Tod seiner Mutter kein Wort mehr gesprochen hat. Kester hält sich selber für verrückt, als er eines Tages erkennen muss, dass er die Sprache der Tiere versteht.

„Zwei Buben und drei Mädchen stehen noch in der Mitte des Turnsaals und warten darauf, in eine Mannschaft gewählt zu werden. »Beeilt euch!«, sagt die Lehrerin. Sarah schaut auf ihre Füße. Sie weiß schon, dass sie als Letzte übrig bleiben wird. Sie ist die Neue.“ (5)

Sarah und ihr Vater sind vor ein paar Monaten umgezogen, nachdem ihr Papa sich einen alten Wunschtraum erfüllt hat, indem er den Buchladen seines Onkels übernommen hat. Als Sarah drei Jahre alt war, ist ihre Mutter gestorben und seitdem leben ihr Vater und sie allein. Der Wechsel an die neue Schule fällt ihr schwer, vor allem aber, weil sie noch keine neue Freunde hat. Sarah kennt sich auch noch nicht gut in der Schule aus, gilt immer noch als „die Neue“ in der Klasse und fühlt sich von allen ausgelacht.

„Als Victoria Wright zwölf Jahre alt war, hatte sie exakt einen Freund. Genaugenommen war er der einzige Freund, den sie überhaupt je gehabt hatte. Er hieß Lawrence Prewitt, und am Dienstag, dem 11. Oktober des Jahres, in dem Victoria und Lawrence zwölf Jahre alt waren, verschwand Lawrence.“ (5)

Victoria Wright ist eine wahre Musterschülerin, die immer schon Klassenbeste gewesen ist und sich durch einen bereits übertriebenen Drang zur Perfektion auszeichnet. Lawrence hingegen interessiert sich allein für sein Klavier und legt auf seine Kleidung und sein Aussehen keinen großen Wert. Nachdem Lawrence bereits mit neun Jahren seine ersten grauen Haare wuchsen, hat Victoria beschlossen, dass er ihre Hilfe braucht und ihn zu ihrem persönlichen Projekt zu machen.

„Aber wenn ich mich etwas länger im Spiegel anschaue, etwa eine Viertelstunde lang, dann bekomme ich ein sonderbares Gefühl. Ich nenne es das »Ich-Gefühl«. Dann schaue und schaue ich mich selbst an, so genau und so lange, wie ich es aushalte, und plötzlich passiert es, und ich verstehe nicht mehr, dass das im Spiegel ich bin!“ (12)

Mickan ist acht Jahre und besucht die 2. Klasse. Sie macht sich viele Gedanken über sich selbst, wer sie ist oder wie sie aussieht. Sie findet sich selbst recht hübsch, aber zum Glück nicht so hübsch, dass sie ständig angestarrt würde. In der Schule verhält sie sich sehr ruhig und ist dann alles andere als erfreut, wenn die Lehrerin sie ständig drannimmt, obwohl sie sich nicht meldet. Und überhaupt bietet das Alltagsleben für Mickan so manche Merkwürdigkeiten und Herausforderungen.

„Mama sagt, egal wie arm die Leute sind, ob man zu den Habenden gehört oder zu denen, die nix haben, oder ob man seiner Mama auf den Stufen dazwischen das Kreuz bricht, die besten Sachen auf der Welt gibt’s fast für umsonst. Wie zum Beispiel das gleißende Morgenlicht, das wie Diamanten über die Wasseroberfläche unseres Flüsschens tanzt.“ (11)

Die vierzehnjährige Carey Blackburn wurde mit vier Jahren von ihrer drogenabhängigen Mutter Joelle entführt und lebt seit dieser Zeit mit ihrer Mutter und ihrer sechsjährigen Schwester Jenessa in einem alten verfallenen Wohnwagen im Obed River Nationalpark, den die beiden Kinder nach ihrem Lieblingsbuch Winnieh Puh „Hundert Morgen Wald“ nennen.

„Sandige Hände wühlten sich aus dem Sand, grabschten nach ihr, krallten sich in den Saum ihrer Jeans. Das Lied war lauter geworden, der glockenhelle Klang schnürte Jo die Kehle zu, so traurig und sehnsuchtsvoll war die Melodie. Und dann hatte sie das Mädchen fast eingeholt.“ (85)

Immer, wenn von Wasser und Meer die Rede ist, reagiert Jolandas Mutter geradezu panisch. Sie verbietet ihr sogar mit ihrer Freundin Tanja deren Verwandte am Meer zu besuchen. Als Inges letzte Verwandte Mette stirbt, muss sie nach Dänemark fahren, um den Nachlass zu regeln. Jolanda, kurz Jo genannt, und ihr Vater Tom begleiten sie, auch wenn die Aussicht, dass Mettes Strandhaus am Meer liegt, Jos Mutter Angstzustände bereitet.

„Auf Burg Knatterstein ging es wieder einmal hektisch zu. Seit kurzem hörte man ein Geräusch auf der Burg. Es kam näher und klang ziemlich komisch. Trapp-schnauf, trapp-schnauf, machte es. Und dann Mröööhhh!“ (7)

Als auf Burg Knatterstein eines Tages ein Bote mit einem Brief erscheint, sind alle überrascht, dass die Nachricht für den Drachen Jaromir bestimmt ist. Dabei handelt es sich um den Hilferuf seines Verwandten Barnabas, den Prinzessin Kunigundes Vater einst dem König vom Gugelhupfland geschenkt hatte. Als Jaromir erfährt, dass der Koch den jungen Drachen dem König als Speise servieren will, begibt er sich in Begleitung Prinzessin Kunigunde auf eine abenteuerliche Rettungsmission.

„Das 13-jährige Mädchen Tongli stand an der Tür ihres Hauses und schaute dem mächtigen Nachtvogel nach. Sie war unruhig. Es war fünf Uhr morgens, Zeit für sie, sich auf den Weg zur Schule zu machen. Doch in ihrer Bergwelt herrschte noch immer Nacht.“ (9)

Tongli lebt bei ihrer alten Großmutter auf dem Land. Ihre Eltern müssen schon seit Jahren in Peking arbeiten. Als der Großvater des Nachbarjungen Lin Kai stirbt, kommt dieser ins Internat auf dem Schulgelände und Tongli muss zum ersten Mal alleine in der Dunkelheit alleine den weiten Weg zur Schule gehen. Die tiefe Freundschaft der beiden Jugendlichen aber bleibt.

„Wenn ihr jemals von der CIA befragt worden seid, wisst ihr genau, wie ich mich zwei Stunden später fühlte, als ich auf dem Rücksitz einer Limousine saß und beobachtete, wie sich die Innenstad in Vorstädte verwandelte und die Vorstädte in freie Natur.“ (16)

Cameron Ann Morgan, kurz Cammie genannt, ist fünfzehn und die Tochter der Direktorin der Gallagher Akademie für angehende Spioninnen. Ganz unerwartet wird sie von der CIA einer Befragung mit dem Lügendetektor unterzogen und über ihre Beziehung zu Josh befragt, in den sie sich in Band 1 der Reihe „Gallager Girls“ verliebt hat. Bald schon müssen Cammie und ihre Freundinnen feststellen, dass auf der Gallagher Akademie einiges nicht mit rechten Dingen zugeht und dass Cammies Mutter eine mysteriöse Rolle spielt.

„Tiere haben ihre ganz bestimmten Eigenschaften. Der Wolf ist böse, der Hase ängstlich, der Fuchs schlau und die Eule klug. »Das ist eine dumme Allerweltsweisheit«, schimpfte mein Großvater immer, »und stimmt so wenig, als sagte man: die Schotten sind geizig, die Spanier stolz oder alle Mädchen aus Polen sind schön.«“ (12f)

Fünf außergewöhnliche Tiergeschichten, in denen die Tiere in unerwarteten Rollen auftreten und die durch die wunderschönen Illustrationen des bekannten polnischen Malers und Illustrators verbunden sind und ihnen einen besonders märchenhaften und magischen Glanz verleihen.