sibylle wenzel, magic circle - zusammen sind wir magisch„Dann stutzte sie plötzlich und beugte sich über das Gerät, um ein Detail genauer betrachten können. »Guckt mal hier oben. Da steht etwas!« »Echt? Was denn?« Lucy schob sich neben sie. An einer der metallenen Streben, die die Sanduhr einfassten, war zwischen einigen Verzierungen in einer altmodischen geschwungenen Schriftart etwas ausgestanzt. »Was wünscht ihr euch?«, entzifferte sie laut.“ (S. 36)

Die zwölfjährige Lucy muss mit ihrem Vater ihre Schule in der Stadt verlassen und zu Oma aufs Land ziehen, weil diese nach einer Operation Papas Hilfe braucht. Mama hat währenddessen als Raumfahrtwissenschaftlerin die Möglichkeit genutzt, ein Jahr bei der NASA in Kalifornien zu forschen. Mit ihren Mitschülern versteht sich Lucy nicht besonders und als es in der Schulkantine zu einem Streit mit ihren Mitschülern Bennet, Franzine und Tom kommt, wird sie mit diesen zum Nachsitzen verdonnert.

melanie laibl, in mir spielt musik„Es ist in der Früh, / rund um mich ganz still. / Doch drin in mir spielt / Musik, wenn ich will. // Meine zwei Füße / unter der Decke / warten nur darauf, / dass ich sie wecke. // Trapp-trapp, die Sohlen, / klapp-klapp, die Zehen. / Pst … sachte trommeln / … Fliegenbeingehen …“

Ein junges Mädchen mit feurigem rotem Haar erwacht in der Früh und erlebt die verschiedenen Rhythmen und Geräusche, die den ganzen Körper langsam aber stetig immer in den Rhythmus der Musik eintauchen lassen.

rachel bright, kleiner panda, großes versprechen„Am Berg, wo Wolken schwebten wie Schleier zart und fein, / da rollten sich zwei Pandas auf Blätterkissen ein. / Die Augen fest geschlossen, die Köpfe dicht an dicht, beschützt von ihrer Mama, ein Lächeln im Gesicht. // Das Pandamädchen Nima war ruhig und rücksichtsvoll, und ihre Schwester Ketu fand Abenteuer toll.“

Die Pandamädchen Nima und Ketu haben ganz unterschiedliche Charaktere, doch eines verbindet die beiden gleichermaßen: ihr unverrückbarer Willen einander zu helfen und nie im Stich zu lassen.

Während es Nima, die die Ruhe und Sicherheit liebt, leichtfällt, sich an das Versprechen zu halten, kann sich die abenteuerlustige und neugierige Ketu einfach nicht zurückhalten und beschließt heimlich, während Mama schläft, den Berg zu besuchen.

martin widmark, das feuerwehrgeheimnis„Es ist ein warmer, schöner Julitag. Lasse und Maja haben den ganzen Vormittag geschuftet, obwohl sie Sommerferien haben: Großreinemache im Detektivbüro ist angesagt. Sie haben alle Möbel, Aktenordner und Kisten raus in den Garten getragen, damit Lasse gründlich den Boden schrubben kann.“ (S. 12)

Die beiden jungen Detektive Lasse und Maja sind gerade beim jährlichen Aufräumen ihres Büros als sie in der Zeitung von einem geplanten Infotag der Feuerwehr und zwei Brandstiftungen in Valleby und lesen, bei denen eine wertvolle Halskette und eine chinesische Vase verschwunden sind. Die beiden Detektive haben den Fall bereits untersucht, ihn aber nicht lösen können.

ulla mersmeyer, die krümelbande„Das ist die Krümelbande. Und das ist Lina. Lina tanzt und singt gerne den ganzen Tag. Aber es gibt auch Tage, da hat Lina Riesenwut. Riesige Waschbärenwut!“

Das Gefühlsleben kleiner Kinder ist an manchen Tagen eine richtige Berg- und Talfahrt. Dass nicht immer alles so geht, wie man will und wie sich auch unangenehme Dinge meistern lassen, können sie im Bilderbuch „Die Krümelbande“ miterleben.

Lina, das kleine Waschbärenmädchen wünscht sich im Winter ihr gelben Sonnenkleid anzuziehen. Weil es draußen jedoch eisig kalt ist, zeigt sich Papa damit aber nicht einverstanden. Er beschließt ihr den sonnengelben Fahrradhelm und die Sonnenbrille aufzusetzen, um dennoch schon erste Sommergefühle aufkommen zu lassen.

theresa bell, sepia und das erwachen der tintenmagie„An Sepia. Wenn du diesen Brief liest, bedeutet das, dass du bald zwölf Jahre alt bist und es dir erlaubt ist, das Graue Haus zu verlassen. Aus diesem Grund möchte ich dich einladen, das überaus edle und ehrbare Handwerk der Buchdruckerei zu erlernen. Die Druckerei Silbersilbe freut sich, dich als ihren neuen Lehrling willkommen zu heißen.“ (S. 9)

Sepia lebt seit ihrer frühesten Kindheit im Waisenhaus, das als das „Graue Haus“ bezeichnet wird. Als sie eines Tages einen mysteriösen Brief erhält, kennt ihre Überraschung keine Grenze, als sie bemerkt, dass der Brief vom berühmtesten Buchdruckermeister in Flohall stammt. Dieser lädt sie ein, in seiner außergewöhnlichen Werkstatt eine Buchdruckerlehre zu beginnen.

doug salati, ein tag am meer„Sommer in der Stadt, stickige Gehsteige, zertrümmerter Asphalt. Sirenen schrillen, viel zu heiß, kann nicht sitzen oder schnüffeln oder warten, überall Gedränge. Zu eng! Zu laut! Zu viel! Schluss!“

Ein kleiner Dackel spaziert mit seinem Frauchen durch New York. Es ist Sommer und die Hitze macht den Weg durch die überhitzten stickigen Straßen immer unerträglicher, bis der Dackel einfach nicht mehr weiter will und streikt.

Die Situation für das arme Tier wird immer unerträglicher und es kann nur mit viel Mühe seinem Frauchen durch die überfüllten Straßen folgen. Am Ende wird es dem Dackel zu viel und er bleibt demonstrativ mitten auf dem Zebrastreifen der Fahrbahn liegen. Er jetzt wird seinem Frauchen klar, dass sie das arme Tier hoffnungslos überfordert hat.

elisabeth steinkellner, heupferdchen hüpf„Das kleine und das große Heupferd / hüpfen aus dem Haus, / müssen dies und das besorgen / für den Abendschmaus. // »Komm schon, Kleines«, sagt das Große. / »Wieso bleibst du sitzen?« / Kleines Heupferd sieht die Sonne / durch die Wolken blitzen.“

Interessen und Zeitgefühl unterscheiden sich bei Kindern und Erwachsenen ganz erheblich. Elisabeth Steinkellner macht diese unterschiedliche Blickweise auf die Umwelt zum Thema eines farbenfrohen Bilderbuches für die ganz kleinen Leserinnen und Leser.

Heupferd Mama macht sich mit ihrem Kind auf den Weg, um für das Abendessen einzukaufen. Während Mama nur ihr Ziel im Kopf hat, entdeckt das kleine Heupferdchen an jeder Ecke und Biegung etwas Neues. So zeigt es sich ganz fasziniert von der Sonne, die durch die Wolken scheint. An einer anderen Stelle finden sich Blätter, auf denen sich fantastisch balancieren lässt.

frank schwieger, richard auf der ritterburg„Ritter und Burgen! Das ist oft das Erste, was uns einfällt, wenn wir an das Mittelalter denken. Oder wir stellen uns vor, dass es eine düstere Zeit war, in der die Menschen es sehr schwer hatten. Das ist alles nicht falsch, aber doch nur ein klitzekleiner Teil der großen und bunten Welt des Mittelalters.“

Zur Zeit Kaiser Friedrich Barbarossas macht sich der Bauernjunge Richard auf den Weg zu einer Ritterburg, um seiner Familie aus einer schlimmen Lage zu befreien. Der Bauernhof seiner Familie wurde in der Nacht von Bauern überfallen und alle Schweine und Hühner gestohlen. Richards Eltern sind verzweifelt. Wie soll die Familie nur über den Winter kommen und die Abgaben an den Grundherren leisten?

mel hartman, das schwebende haus der wünsche.jpg„Amani war zwölf Jahre alt und lebte ganz allein in einem Haus. Und heute hatte es schlechte Laune. Woher Amani das wusste? Tja, das war einfach: Es hatte aus der Treppe eine Rutschbahn gemacht. Eigentlich fand Amani das nicht schlimm, denn so kam sie schneller nach unten. Und es hätte sicher lustig sein können. Doch das Haus hatte unten an der Treppe ein paar Hindernisse aufgestellt und die waren nicht gerade weich.“ (S. 5)

Die zwölfjährige Amani lebt mit ihrem Hund Guapa in einem fliegenden Haus, das mitunter recht launisch sein konnte. Da können dann schon mal aus der Treppe eine Rutschbahn mit ein paar unangenehmen Hindernisse werden oder nur braunes und dreckiges Wasser aus dem Wasserhahn kommen. Ansonsten half ihr das Haus bei ihrer Hauptaufgabe: Kindern mit großen Sorgen zu helfen.