Siegfried Frech u.a. (Hg.), Europa in der Schule

„Umfragen belegen, dass das Wissen über und das Interesse an Europa bei den Bürgern und Bürgerinnen vergleichsweise gering ist. Dieses Unwissen ist nicht nur bedauerlich, sondern gefährlich: Europa lebt von seinen Bürgern und Bürgerinnen.“ (9)

Um das Projekt Europa zu sichern, braucht es überzeugte Europäer, welche die Europäische Union um ihrer Bedeutung für Freiheit und Frieden, Demokratie und Menschenrechte sowie Gleichheit und Solidarität unterstützen und bejahen. Diese Europäer müssen jedoch erst gebildet werden und zwar dort, wo Bildung auf das Leben in der Gesellschaft vorbereitet, in der Schule.

Bislang ist es noch nicht entsprechend gelungen, das Themenfeld „Europäische Union“ in den Schulunterricht einzubauen, was auf die relativ komplexe Funktionsweise der EU zurückzuführen ist, die zu vermitteln viele Lehrer schlichtweg überfordert. Meist wird das Thema EU im Unterricht auch auf eine althergebrachte und wenig Interesse erweckende Institutionenkunde reduziert. Grundsätzlich muss von einer Diskrepanz der politischen Bedeutung der europäischen Integration und ihre Behandlung im schulischen Unterricht gesprochen werden.

Neben einer allgemeinen Darstellung der Bedeutung der europäischen Integration und dem Spannungsverhältnis eines gemeinsamen Europas und seinen einzelnen Nationalstaaten wird auch die europäische Integration in den Bildungsplänen näher beleuchtet.

Speziell für den Geschichtsunterricht bieten sich große Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit dem Thema Europa und zur Förderung eines europäischen Geschichtsbewusstseins, die von der Antike bis zur Zeitgeschichte reichen.

Anhand eines Unterrichtsbeispiels wird gezeigt, wie sich konzeptuelles Wissen über die Europäische Union vermitteln lässt. Der Beitrag „Europäische Geschichte für europäische Bürger“ setzt sich mit der Idee eines europäischen Geschichtsunterrichts auseinander, in der ein übergeordneter Blick, über die einzelnen Nationalstaaten hinaus im Zentrum steht, ohne die Regional- und Nationalgeschichten zu verdrängen.

Weitere Beiträge thematisieren die Entwicklung eines Europäischen Bewusstseins als Bildungsauftrag in verschiedenen Unterrichtsfächern und Bildungsstufen wie z.B. im Wirtschaftskunde- oder Sprachenunterricht oder bieten Beispiele wie sich im Unterricht mit Hilfe von Planspielen Europakompetenz spielend erlernen lässt.

„Europa in der Schule“ wendet sich vor allem an Lehrpersonen in den unterschiedlichen Unterrichtsfächern, um die Bedeutung eines Europabewusstseins hervorzuheben und Möglichkeiten zu vermitteln, wie das Thema Europa und europäische Integration lebendig und interessant im schulischen Unterricht weitergegeben werden kann.

Daneben bieten die fachkundigen Beiträge aber auch für alle an der europäischen Idee interessierten Leserinnen und Leser überaus interessante Überlegungen, Informationen und Perspektiven für eine wünschenswerte europäische Entwicklung, die ganz besonders auch von den Schulen getragen werden sollte.

Siegfried Frech / Jürgen Kalb / Karl-Ulrich Templ (Hg.), Europa in der Schule. Perspektiven eines modernen Europaunterrichts, Didaktische Reihe
Schwalbach: Wochenschau Verlag 2014, 272 Seiten, 20,40 €, ISBN 978-3-89974922-9

 

Weiterführender Link:
Siegfried Frech / Jürgen Kalb / Karl-Ulrich Templ (Hg.), Europa in der Schule

 

Andreas Markt-Huter, 04-06-2014

Bibliographie

AutorIn

Siegfried Frech / Jürgen Kalb / Karl-Ulrich Templ u.a.

Buchtitel

Europa in der Schule. Perspektiven eines modernen Europaunterrichts

Erscheinungsort

Schwalbach

Erscheinungsjahr

2014

Verlag

Wochenschau Verlag

Herausgeber

Siegfried Frech / Jürgen Kalb / Karl-Ulrich Templ

Reihe

Didaktische Reihe

Seitenzahl

272

Preis in EUR

20,40

ISBN

978-3-89974922-9

Kurzbiographie AutorIn

Siegfried Frech ist Publikationsreferent bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.<br />Jürgen Kalb ist Fachberater für Geschichte, Gemeinschaftskunde und Wirtschaft am Regierungspräsidium Stuttgart (Gymnasien).<br />Karl-Ulrich Templ ist stellv. Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.