Buch-CoverPreise scheinen eine eigene Literaturgattung zu sein. Mittlerweile gibt es allein im deutschsprachigen Raum einige Tausend Preise, die mehr oder weniger regelmäßig vergeben werden.

Preise haben vor allem zwei Nutznießer: die Juroren, die eine wie immer geartete Kompetenz herausstreichen dürfen und dabei noch eine Jause oder ein kleines Honorar kriegen, und die Preisträger, die durch den Preis zu etwas Geld und einer Zeile für den Grabstein kommen. Dem Publikum ist der Preis ziemlich egal, die Dichter sollen dichten und nicht herum preisen!

Buch-CoverAb einer gewissen Größe sind doch alle Orte gleich, möchte man meinen. Nicht ganz, sagt das erzählende Ich. "Der Ort ist es, der spricht." (15)

Eine Verschiebung der inneren Kräfte stellt sich ein, wenn man einen neuen Ort betritt, die Aufmerksamkeit gestaltet sich um, fast in jedem Augenblick verwandelt sich etwas.

Buch-CoverAuf einem Weinfass im Himmel nuckelt Andreas Hofer durch die Ewigkeit, ab und zu schaut er auf den irdischen Boden, wo zu seinen Ehren ständig Paraden abgehalten werden.

Auf einem himmlischen Meterband sind die Stationen ewigen Ruhms aufgelistet, 1810 berichtet die Wiener Presse mit keinem Wort vom Tod des Sandwirts, 1823 werden die Gebeine heimlich nach Innsbruck geholt, 1899 besucht Kaiser Franz Josef den Sandhof, ab 1909 gibt es im 25-Jahr-Rhythmus immer größere Paraden, ehe 2008 der wunderbare Comics erscheint.

Buch-CoverIn der gepflegten Unterhaltungsliteratur geht es meist nur um das Eine: kriegen sich die beiden und zu wem soll man als Leser helfen?

Gut gegen Nordwind ist der E-Mail-Roman schlechthin. Das ewige Thema vom Anbandeln im gesetzteren Alter baut sich virtuell auf, steuert der physischen Begegnung zu und sackt dann wieder jäh zusammen, während die Mailbox geschlossen wird.

Buch-CoverEin Kind tippt in das Klingelbord eines Hochhauses eine Geheimbotschaft ein und läutet so jede Menge Bewohner heraus, sein Vater ist gerade ums Eck auf ein Pferd gestiegen und in den Wilden Westen geritten, eine Lehrerin wird Molch genannt, weiß aber nichts von ihrem Kosenamen.

In der Kindheit ist die Schwerkraft generell aufgehoben und die Erinnerung erzeugt feine Bilder und seltsame Figurenkonstellationen.

Buch-CoverWenn ein Österreicher in die Wüste geschickt wird, kann daraus nur etwas Skurriles entstehen.

Österreich hat also seinen Erfolgstrainer Peppi Hickersberger in die Wüste geschickt, eigentlich ist er freiwillig gegangen, wie eben alle österreichischen Fußballtrainer immer freiwillig gehen. Jetzt trocknet ihm in der Wüste das Hirn aus, schräge Gedanken verfolgen ihn und nichts erscheint ihm mehr selbstverständlich.

Buch-CoverManchmal läuft das Leben ohne Insasse im Körper ab, die Hülle füllt eine sichtbare Rolle aus, aber statt eines Bewusstseins bläst Alltagswind durch das Gewebe des Daseins.

Ruth ist eine unauffällige Figur, zu der man auch als Leser kaum einen Zugang findet. In zwei mal zwanzig Kapiteln spult sie ihr Leben ab, das alle Zutaten zu einer Dutzenderscheinung ideal versprudelt hat.

Buch-CoverStädte tragen oft nicht nur den Panzer historischer Stadtmauern, die mehr oder weniger sichtbar und touristisch verwertbar um alte Gebäude herum verlaufen, unsichtbar und dramatisch verlaufen auch Gräben und Mauern der Erinnerung um solche Städte.

Christoph W. Bauer beschreibt einen solchen Erinnerungsgraben, er nennt ihn hoffnungsvoll Boulevard, damit man vielleicht eingedenk der Familie Graubart, die in Innsbruck vernichtet und vertrieben worden ist, etwas eingebremst durch die Erfolgsgeschichte der Stadt wandelt.

Buch-Cover"Mein Innenleben wird immer summender, und ich muss das 'kategorische Kusch' immer neu verschärfen. Und das 'kategorische Kusch', das ich ihm an Konvenienz vor der Realität des Alltags öfter zurufen muss, bringt das Gegenteil von Dämpfung hervor. (267)

Manche Sätze winken schon von weitem ganz verrückt einem Leser zu und werden auch bei literarischem Gegenwind sofort als Herzmanovsky-Orlando erkannt, diese Sätze nämlich würgen voller Vielfalt den Leser, ehe dieser röchelnd zugibt, den Sinn verstanden zu haben.

Buch-CoverWenn Eltern mit ihren Kindern Urlaub machen, stehen Stadtbesichtigungen ganz hinten auf der Urlaubswunschliste der Kinder.

Damit das nicht so sein muss, haben drei Innsbrucker Kunsthistorikerinnen einen Innsbrucker Stadtführer verfasst, der vor allem Kinder und Jugendliche ansprechen soll.