Pädagogik | Psychologie

Matthias Politycki, 42,195

h.schoenauer - 21.04.2016

Der echte Marathonlauf endet mit dem Tod. Der moderne Läufer rückt diesem möglichst nah an die Pelle und überwindet ihn. Freilich bleibt eine Todessehnsucht, sodass der Marathonläufer ständig neue Läufe in das Gelände setzen muss.

Matthias Politycki schreibt sich mit 42,192 die Kilometer einzeln vom Leib. Sein Essay ist in die Kilometer eines Marathonlaufs unterteilt und gibt in etwa wieder, was durch ein laufendes Hirn an Gedanken durchfließt, wenn die Versorgung mit Energie und Sauerstoff ans Limit kommt. Es handelt sich dabei um keinen Ratgeber, außer dem Rat, das Laufen als etwas Kluges zu begreifen.

Roswitha Ladner, Hörgeräte - kein Indiz für „dumm“

h.schoenauer - 24.02.2016

Vorurteile sind nicht nur schmerzhaft ungerecht, sie sind meist auch ausgesprochen falsch. So gilt etwa in manchen Landstrichen die Brille als Zeichen für hohe Intelligenz der Trägerin, während ein sichtbares Hörgerät immer wieder die Aura von „dumm“ suggeriert.

Roswitha Ladner, seit einer unbehandelten Mittelohrentzündung in der Kindheit selbst mit Hörgeräten konfrontiert, erzählt von den Erfahrungen einer Anwenderin, die sich an die Richtlinien des Hörgerätegebrauchs hält.

Gerald Lembke / Ingo Leipner, Die Lüge der digitalen Bildung

andreas.markt-huter - 01.11.2015

„»Eine Kindheit ohne Computer ist der beste Start ins digitale Zeitalter«, lautet unsere erste These. Paradox? Eher ein bewusster Kontrapunkt zum Digital-Diskurs, der im Moment recht einseitig in der Öffentlichkeit läuft.“ (7)

Während die Zahl derer, welche die Verwendung von Tablets, digitalen Büchern u.a. digitalen Medien gar nicht früh genug gefördert wissen wollen und die Bildungsmöglichkeit durch digitale Medien bereits im Vorkindergartenalter propagieren, versuchen die Autoren des Buchs „Die Lüge der digitalen Bildung“ bewusst zwei Gänge zurück zu schalten. Detailliert versuchen zu erklären, ab welcher Entwicklungsstufe des Kindes der Umgang mit digitalen Medien und ihr Einsatz in Schulen sinnvoll und nicht sogar schädigend ist.

Günther Loewit, Sterben

h.schoenauer - 28.05.2015

Jedes Buch löst in der Leserschaft Reaktionen aus, aber darüber hinaus ergibt sich auch ein Wechselspiel zwischen Leseambiente und Lektüre. Ein Buch über das Sterben wirkt in einem Umfeld voller Apps wischender Kids und in Krimis blätternden Bobos geradezu elementar herausragend.

Der Arzt, Philosoph und Fiktionalist Günther Loewit hat nämlich ein kleines Handbuch über das Sterben geschrieben, worin Elemente eines Sterbe-Lexikons, Fall-Geschichten und Essays zu einem logischen Grundgedanken verknüpft sind. Wenn wir schon über die Geburt halbwegs ausgelassen mit Bräuchen und Feiern herziehen, könnten wir dann nicht auch das Sterben in Würde und Freiheit ins Auge fassen.

Christoph Kühberger, Leistungsfeststellung im Geschichtsunterricht

andreas.markt-huter - 23.01.2015

„Der vorliegende Band versucht daher, das breite Feld der Leistungsfeststellung zwischen Lernstandserhebung, Begutachtung und Bewertung aufzugreifen, um angehenden und praktizierenden Geschichtslehrer/innen grundlegende theoretische Einsichten und handhabbare Tools für die Unterrichtspraxis zur Verfügung zu stellen.“ (8)

Welche Zugänge der Leistungsfeststellung gibt es und wie sollen Aufgaben zur Leistungsfeststellung aufgebaut und gemacht werden? Was bedeutet der Wechsel von der Inhalts- zur Kompetenzorientierung im Geschichtsunterricht? Und wie lassen sich Tools der punktuellen Leistungsfeststellung gestalten und welche Modelle der prozessorientierten Leistungsfeststellung sind besonders interessant? Diese und andere praxisrelevante Fragen für den Geschichtsunterricht kommen im Sachbuch „Leistungsfeststellung im Geschichtsunterricht“ detailliert zur Sprache.

Horst Leps, Lehrstücke im Politikunterricht

andreas.markt-huter - 12.01.2015

„Es ist die Absicht dieses Buches, Lehrerinnen und Lehrern mit der Lehrkunstdidaktik im Politikunterricht so weit bekannt zu machen, dass sie die vorgestellten Lehrstücke selbst ausprobieren und variieren können. Vielleicht gelingt es auch, zu neuen Lehrstücken anzuregen.“ (9)

Horst Leps zeigt auf, wie mit Hilfe der Lehrkunstdidaktik Schülerinnen und Schülern so schwierige Fragen, wie z.B. die Bedeutung der Demokratie für das Zusammenleben der Menschen, vermittelt werden können. Dabei setzen sich Schülerinnen und Schüler selbst aktiv mit dem Thema auseinander und lernen die grundsätzlichen Schwierigkeiten beim Bau eines funktionierenden Staates kennen.

Dieter Wrobel, Individualisiertes Lesen

andreas.markt-huter - 07.01.2015

Seit der PISA-Studie ist das Lesen in der Schule und die Diskussionen um die Lesefähigkeit und die literarischen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in das Blickfeld des öffentlichen Interesses gerückt und damit das Lesen als interdisziplinären Forschungsgegenstand etabliert.

Lesen im Schulunterricht unterscheidet sich in wesentlichen Punkten vom privaten Lesen zu Hause, was für die Leseerziehung in Schule berücksichtigt werden muss. Der seinem Wesen nach intime Vorgang des Lesens, wird in der Schule von verschiedenen äußeren Faktoren beeinflusst. Hier sehen und erleben sich Schüler nicht nur als Leser sondern auch als Schüler, an die von Seiten der Schule bestimmte Anforderungen, Erwartungen und Rollenvorgaben gestellt werden.

Richard David Precht, Anna, die Schule und der liebe Gott

andreas.markt-huter - 05.11.2014

„Dieses Buch ist für Eltern geschrieben. Es möchte ihnen Argumente liefern, um gegen die bestehende Praxis aufzubegehren, die vielen von ihnen Kopfschmerzen bereitet und sie oft ohnmächtig zurücklässt.“ (10)

Wie hat sich unser Schulsystem zu dem entwickelt, was es heute ist? Welche methodischen und didaktischen Formen des Unterrichts sind nicht mehr zeitgemäß und stehen dem Wesen von Kindern diametral entgegen? Wie müsste eine Schule aussehen, in der die Erkenntnisse der Entwicklungs- und Lernpsychologie berücksichtig und umgesetzt werden. Auf all diese Fragen versucht Philosoph Richard David Precht verständlich, engagiert und wortreich Antworten zu finden.

Ronald Zecha, Die Zukunft gewinnen

h.schoenauer - 02.09.2014

Bücher über das österreichische Schul- und Bildungswesen haben meist eine Kreissäge eingebaut, mit der sie in schrillen Tönen das Sujet zerschneiden und keinen Stein auf dem anderen lassen.

Umso bemerkenswerter ist der Zugang Ronald Zechas, der durchaus in die Zukunft blickt aber dabei nicht den Stab über die Gegenwart bricht. Es könnte doch sein, dass an unserem Bildungssystem etwas Gutes ist, meint er fast schon rebellisch sanft.

Richard David Precht, Wer bin ich. und wenn ja wie viele?

andreas.markt-huter - 21.08.2014

„Wie passen die philosophischen, die psychologischen und die neurobiologischen Erkenntnisse über das Bewusstsein zusammen? Stehen sie sich im Weg, oder ergänzen sie sich? Gibt es ein „Ich“? Was sind Gefühle? Was ist das Gedächtnis?“ (12)

Welche Antworten bietet die Philosophie auf die Fragen: „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich tun?“ und „Was darf ich hoffen“. Precht greift damit die drei großen Fragen Immanuel Kants auf, die er aus den verschiedensten Perspektiven großer Philosophen und vor dem Hintergrund neuester naturwissenschaftlicher Erkenntnisse diskutiert. Dass in er der kleinen Reise durch die Philosophiegeschichte und des philosophischen Denkens in den einzelnen Themen jeweils seine ganz persönliche Neugier und sein eigener Blickwinkel deutlich zum Ausdruck kommt, macht die Lebendigkeit aus, die Philosophie als spannendes Abenteuer erleben lässt.