Rezension und Tipps für den Unterricht: Der magische Blumenladen

Auf der Suche nach einer Neuerscheinung bin ich auf das Buch „Der magische Blumenladen“ gestoßen. Das bunt gestaltete, etwas glitzernde Titelbild hat mich sofort angesprochen. Ein sehr freundlich dreinblickendes Mädchen in einem bunten Blumenladen lächelt dem Betrachter fröhlich entgegen.

Illustration, Schrift und Inhalt des Buches passen wunderbar zusammen, und ich bin schon auf den ersten Seiten in die liebevoll und gleichzeitig etwas verrückt erzählte Geschichte eingetaucht, in der magische Blumen die Charaktereigenschaften der Menschen verändern können. Mit einer gewählten blumigen Sprache und Sätzen, die für junge Leser nicht zu lange oder kompliziert gebaut sind, versteht es die Autorin, den Leser in die Welt von Violet, dem Pflegekind, das zweimal die Woche seine Tante im Blumenladen besuchen darf, abtauchen zu lassen. Man spürt direkt die gemütliche Atmosphäre im Blumenladen, man riecht förmlich die Blumen und man möchte sich am liebsten selbst eine Tasse Tee holen, wenn Tante Abigail für ihre Nichte und deren Freunde ihren Tee mit Rosenblättern, Minze, Hibiskusblüten, Äpfeln, Zimt und noch einigen anderen Zutaten zubereitet. Ebenfalls beeindruckt die freundliche Art, wie die Tante auch die zwei Freunde von Violet am Geschehen im Blumenladen und bei ihr zu Hause teilhaben lässt.

Die Schriftgröße erlaubt es schon jungen Lesern, das Buch selbstständig zu lesen. Es fällt den Kindern sicher nicht schwer, sich in den Blumenladen zu denken. Das Buch ist in neun Kapitel unterteilt, die nicht zu lange sind und somit immer wieder eine Lesepause erlauben. Einfache Bilder lockern die einzelnen Kapitel auf. Wer Bücher mit einer relativ ruhigen
Handlung und wenig Aktion mag, jedoch mehr Wert auf Sprache und Detail legt, sollte dieses Buch lesen.

In der Schule geben die einzelnen Kapitel eine Möglichkeit zur Differenzierung zwischen schnellen und langsameren Lesern. Die überschaubaren Kapitel können auch nach entsprechender Vorbereitung laut vorgelesen werden. Außerdem bieten sich Möglichkeiten zum fächerübergreifenden Unterricht. Das Thema Blumen kann sowohl in Sachunterricht als
auch im Zeichen- und Musikunterricht behandelt werden.

Dieses Buch spricht meiner Meinung nach eher Mädchen an, schon alleine das Titelbild dürfte für Buben weniger interessant sein. Das scheint mir für den Unterricht ein Nachteil zu sein. Für das Thema Blumen und Magie können sich bei entsprechender Vorbereitung aber sicher beide Geschlechter begeistern. In einer Bibliothek sollte man den „magischen Blumenladen“ jedenfalls finden. Als Klassenlektüre eignet sich das Buch nur bei entsprechender Einführung und Einsatz in anderen Fächern oder als Vorlesebuch.

Der magische Blumenladen von Gina Mayer
Joëlle Tourlonias (Illustrator)
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag; 
Auflage: 1 (21. Februar 2016)
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 - 10 Jahre

Text: Fabrizia Eder
Grafik: Ravensburger

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