Verena Wolf - Nice, to meet you Robin!

Kürzlich besuchte Dr. Verena Wolf im Rahmen einer Veranstaltung des Tiroler Kulturservices die Kinder aus der 1a Klasse an der Volksschule Kitzbühel, um ihr neues Buch „Nice to meet you, Robin: Wenn Kuscheltiere Englisch lernen“ vorzustellen.

Die Innsbrucker Autorin ist vielen Leserinnen und Lesern vielleicht schon bekannt durch ihr Märchenbuch „Die große Freude der kleinen Prinzessin“. Ein neues Märchen mit Alter Musik zum Lesen und Hören oder auch durch das in Tirol ebenso bekannte Buch: „Als ich Ander Hofer traf: Eine Traumreise in die Tiroler Geschichte“, welches die Autorin gemeinsam mit Sonja Ortner geschrieben hat.

Im folgenden Interview für „Lesen in Tirol“ verrät Verena Wolf, was passiert, wenn Kuscheltiere Englisch lernen und ein bisschen über ihr sehr vielseitiges Leben als Tiroler Künstlerin.

Lesen in Tirol: 
Nice, to meet you, Verena! Wie kommt es, dass du, als Innsbrucker Autorin eine Geschichte über das Erlernen einer Fremdsprache schreibst?

Verena:
Nach meiner Ausbildung zur Kindergartenpädagogin habe ich ein Jahr in Kanada verbracht. Und als ich zurückkam und mit dem Studium der Psychologie begann, fand ich die Idee, kleinen Kindern ein bisschen Englisch beizubringen, spannend. So begann ich ein Projekt zum Thema Englisch im Kindergarten. Weil mir wichtig war, dass die vermittelte Fremdsprache einfach und für die Kinder nachvollziehbar ist, entstanden mehrere Lieder, Kreisspiele und Spiele – eben die Geschichte „Nice to meet you!“, die ich aktuell überarbeitet und neu illustriert habe.
  
Studia Universitätsverlag Innsbruck. ISBN 978-3903030404

 

Lesen in Tirol:
Wie viel Englisch muss man können, um mit den Kindern in der Grundschule dieses sehr aktuelle Buch zu lesen? Für welche Altersstufe würdest du es empfehlen?

Verena:
Kern meines Konzepts als Nicht-Nativ-Speaker ist der Gedanke: Lieber weniger Englisch, dieses dafür für die Kinder verständlich und nachvollziehbar. Dadurch sollen Kinder zum Selber-Sprechen ermutigt werden.
Es ist einfach eine nette Sache, Kindern diese Fremdsprache ein bisschen näher zu bringen, vor allem wenn man sieht, wie stolz die Kinder sind, wenn sie selbst Englisch sprechen können.
Eine Altersempfehlung ... ich würde sagen, Kinder ab 4 Jahre bis frühes Volksschulalter... – immer abhängig vom Kind natürlich. Ich habe auch schon Viertklässler kennengelernt, die sich bei der Geschichte sehr gut unterhalten haben und es 3-Jährigen erzählt, die es verstehen konnten.

Lesen in Tirol:
Musik spielt in deinem Leben eine große Rolle. Gemeinsam hast du mit dem Spezialisten für Alte Musik Peter Waldner den Kindern im Märchenbuch „Die große Freude der kleinen Prinzessin“ auf einer beiliegenden CD die Alte Musik näher gebracht und sogar selber Traversflöte gespielt. Für die neue Lesung hattest du deine Gitarre mit im Gepäck. Erzähle uns bitte ein bisschen über deinen musikalischen, künstlerischen und beruflichen Werdegang.

 
Studia Universitätsverlag Innsbruck. ISBN 978-3902652614          

Verena:
Als Psychologin sind meine Haupttätigkeitsbereiche einerseits die Diagnostik und andererseits die Notfallpsychologie, die ich in Österreich mit aufgebaut habe.
Das Künstlerische und Musikalische hat mich lange Zeit eher nebenbei, im privaten Bereich begleitet. Musik habe ich schon immer gemacht  – Blockflöte, Kinderchor, Jugendchor, Querflöte, Orchester, Ensembles, Gitarre... und seit einigen Jahren leite ich nun einen Kinder- und einen Erwachsenenchor.


Durch die Bekanntschaft mit Peter Waldner lernte ich die Alte Musik besser kennen und schätzen, so entstand das Märchen „Die große Freude der kleinen Prinzessin“, das wir als Buch mit CD veröffentlicht haben und auch als Konzert aufführen. So wie in dieser Zusammenarbeit hat sich auch bei anderen Projekten viel durch Zufall ergeben, wie beim Buch über Andreas Hofer zum Gedenkjahr 2009 „Als ich Ander Hofer traf“ oder bei den Malbüchern zu den Sehenswürdigkeiten von Innsbruck „Rund ums Goldene Dachl“ und „Quer durch Innsbruck“.

 

Verlag Tyrolia. ISBN 978-3702230517

Ich finde es reizvoll, über Bücher und Konzerte Kindern unterhaltsam und quasi „nebenbei“ Wissen zu vermitteln, seien es historische Themen, Sprache oder (Alte) Musik.

Durch die Bücher bin ich heute mit Konzerten und Lesungen vor allem an Schulen unterwegs. Die Arbeit mit Kindern finde ich einfach nach wie vor sehr bereichernd und erfüllend.


Lesen in Tirol:
Wer ist Verena Wolf privat?

Verena:
Privat verbringe ich Zeit mit meiner Familie und Freunden, gehe gern Schi fahren, eislaufen, wandern; zeichne gerne und spinne neue Ideen und Geschichten.

Lesen in Tirol:
Was liest du persönlich gerne? Was waren deine Lieblingsbücher in der Kindheit?

Verena:
Als Kind mochte ich Pippi Langstrumpf und vor allem die Fünf Freunde sehr gern. Und Agatha Christie finde ich nach wie vor wunderbar unterhaltsam. Derzeit komme ich leider eher selten zum Lesen und wenn, dann beschränkt es sich eher auf die Nachrichten und Fachliteratur. Aber der nächste Urlaub kommt bestimmt... 


Lesen in Tirol:
Was gibt dir zu denken?

Verena:
Zu denken gibt mir, dass heute schon Kinder das Gefühl haben, dass die Zeit so schnell vergeht.
Als Kind hatte ich das Gefühl, Zeit ohne Ende zu haben. Aber heute, durch die Freizeitprogramme und die vielfältigen Möglichkeiten, über Handy, Computer und TV schnell und ohne viel Aufwand berieselt, abgelenkt und „bespaßt“ zu werden, geht viel Zeit verloren, in der man zur Ruhe kommen und selbst kreativ werden könnte. Das finde schade.

Lesen in Tirol:
Dein Herz lacht, wenn...

Verena:
...wenn die Sonne scheint, wenn es schneit, wenn ich mit meiner Familie und Freunden feiere, wenn ich mit Kindern oder auch Erwachsenen singe und musiziere.

Lesen in Tirol:
Traditionell endet jedes Interview mit einem selbst gewählten Statement der Autorinnen und Autoren.
Was möchtest du den Leserinnen und Lesern ans Herz legen?

Verena:
Seid nett zueinander. Wenn Menschen rücksichts- und respektvoll miteinander umgehen, die Freiheit des anderen und Grenzen akzeptieren, dann ist vieles so viel leichter!

Lesen in Tirol
Herzlichen Dank für das Interview! Weiterhin viel Erfolg und wir sind schon gespannt in welchen Bereich uns dein nächstes Buch führen wird.

Quelle Fotos: Verena Wolf

Redaktionsbereiche

Zielgruppe