„Aber Killiok macht sich Sorgen. Es ist schon längst Sommer, und sein Freund Vari von Drunter, der rote Zauberer, ist noch immer nicht zurück. Seit dem Frühling hat er nichts mehr von ihm gehört. Nachdenklich lauscht Killiok dem Regen, der in der Heide rauscht. Oft glaubte er Stimmen zu hören. Aber da ist keiner. Niemand.“ (9)

Killiok sucht seine Freundin Veronika auf, die gerade einen Kuchen gebacken hat, um nach dem Verbleib von Vari zu fragen. Auch sie macht sich bereits Sorgen. Als zwei Raben von einem mysteriösen Wohnwagen auf dem Hügel der trockenen Gräser erzählen, beschließen Killiok und Veronika sich im Großen Wald auf die Suche nach Vari zu machen.

So ein Blatt begleitet die Menschen durch alle Lebenslagen, es dient dem Kind zum Spielen, ist nützlich beim Aufschreiben von Geschichten, lässt den Spieler auftrumpfen und fällt schließlich im Herbst sachte am liebsten auf ein Grab.

Varujan Vosganian beschreibt anhand des Spiels der hundert Blätter vier verschiedene Schicksale, die auch als Epochen eines Staatsgebildes gelesen werden können. Vier Buben werden im Herbst immer euphorisch, da sind die Alleen voller Blätter und man kann dieses Einmal-Berühren-Spiel machen, wobei man nur einmal auf ein Blatt hüpfen darf, ehe man auf das nächste springt. Am Ende der Allee sind dann alle Sieger.

„Bevor ich sechs wurde, lebte ich mit meinen Großeltern in den Bergen fern der Stadt. Nachts sind die Sterne dort sehr groß und hell. Damals vermisste ich meine Eltern in der Stadt. Jetzt vermisse ich meinen Opa in den Bergen und meine Oma im Himmel.“

„Die Sternennacht“ erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das in einer großen Stadt lebt und seit ihrer Kindheit unter großer Einsamkeit leidet. Als ihre Eltern aus beruflichen Gründen vom Land in die Stadt gezogen sind, bleibt sie bei ihren Großeltern zurück. Später zieht sie ihren Eltern nach und vermisst ihre Großeltern.

Es gibt vage Richtungsangaben, die von vorne herein hell und optimistisch wirken wie „stadtauswärts“. Dazu stellt man sich das Tagwerk vor, das man gerade erledigt hat, und jetzt geht es hinaus ins Freie, heim aufs Land, oder einfach stadtauswärts.

Christian Teissl gibt seinen Gedichten lockere Oberbegriffe, mit denen er ihnen einen geordneten Drall verpasst, „Jahrauf jahrab“, „Fundstücke“ und „Abschiede“ sind so etwas wie die Dreifaltigkeit der Melancholie.

„Noch etwas: Ich bitte alle Leser, die dem vierten Abenteuer von Kümmelsaft & Co. nun furchtlos folgen wollen, dieses Buch bei Anbruch der Dunkelheit vorsorglich zur Seite zu legen. Außerdem empfehle ich, es nicht an einsamen, nebelverhangenen Orten zu lesen. Aber nun genug der Vorrede.“ (12)

Tom Tomsky ist mit elf Jahren der jüngste der drei erfolgreichen Gespensterjäger. Gemeinsam mit der erfahrenen Hedwig Krümelsaft und Hugo, einem MUG, einem Mittelmäßig Unheimlichen Gespenst konnte er bereits zahlreiche Gespenster zur Strecke bringen. Er ahnt nicht, dass die Prüfungsaufgabe für sein drittes Gespensterjäger-Diplom alle bisherigen Abenteuer in den Schatten stellen wird.

Jeder Mensch erlebt einmal zwischen Jugend und Erwachsenwerden jeden ultimativen Sommer, der sich aus den puren Elementen Wasser und Luft vor der Sonne ausstreckt, während rundum die Seelen in die Erwachsenenwelt transformiert werden.

In Jeremy Reeds Roman vom „Beach Café“ bereiten sich vier Jungs auf die dunkle Welt der Erwachsenen vor, indem sie noch alles auf Kante ausprobieren, Musik, Drogen, Körperkult und Sex. Das Quartett hat sich beinahe zufällig am Strand gebildet, als die Vier in die Extremzone rund um den Leuchtturm vorgedrungen sind. Zu Hause warten Arbeit, Ekel, Muse oder Sinnlosigkeit auf sie, am Strand jedoch gehen sie mit ihren zarten unschuldigen Existenzen ans Limit. Dione, Nicholas, Paul und der Ich-Erzähler werden von diesem Warten zusammengeführt, dass etwas passiert.

Große Erlebnisse wie Sommer, Fußgängerzone, Woodstock, Beach-Volleyball oder Titanic-Untergang lassen sich am besten durch ein Wimmelbuch darstellen. Dabei geht der Betrachter meist in die Knie und holt sich ein Kind als erklärende Betreuung, weil ein Kopf allein diese Explosion von Dynamik nicht aushalten würde.

Eine raffinierte Methode, ein großes Unterfangen witzig und lebensfroh darzustellen, ist nämlich das Wimmelbuch. Dabei werden wie bei einem Mosaik kleine Handlungsschattierungen zu einer großen Erlebnis-Orgie zusammengefügt.
Die Universität Innsbruck hat beim Illustrator Heiko Wrusch ein Wimmelbuch in Auftrag gegeben, und dieser hat alle frohen Farben und Sonnenseiten der Malerei ausgepackt, um die Uni in einen Kosmos von Optimismus zu verwandeln.

Eine Bagatelle in der Musik ist letztlich etwas so Mickriges, dass es sich gar nicht lohnt, die Instrumente auszupacken. Im Strafrecht ist eine Bagatelle etwas, was nicht der Mühe wert ist, einem Verfahren zugeführt zu werden.

Simon Konttas reizt mit seinen literarischen Bagatellen jene Schmerzgrenze aus, bis zu der die Protagonisten zwar ordentlich leiden, aber ihr Schmerz noch nicht ausreichend tief für einen großen Roman wütet. So bringen die siebzehn Geschichten die Helden zwar an die Grenze des Wahnsinns, aber die Deeskalation geschieht schließlich, indem der Erzählsack österreichisch zugemacht und der Konflikt somit beendet wird.

„Der Gefühleflip mit Gebärden gibt ihnen ein einzigartiges Instrument in die Hand – im wahrsten Sinnes des Wortes. Beim Flippen und Mixen entstehen unzählige Kombinationen entweder aus Wort und Bild oder aus Gebärde und Bild. Es gibt Aha-Erlebnisse und die Freude, wenn es gelingt, das Wort oder die Gebärde zu einem Gefühl zu erobern.“

Gebärdensprachen sind ein überaus wichtiges Instrument für die barrierefreie Kommunikation. Biber Bib zeigt, wie sich Gefühle in Körpersprache, in Worten und auch in Gebärden ausdrücken lassen. Der „Gefühleflip“ soll helfen, die kindliche Selbstwahrnehmung zu stärken und Selbstkompetenz zu vermitteln und eignet sich daher für taube und hörende Menschen.

Das ist ja das Geheimnis am Essay, dass Autorin, Stoff und Publikum nichts falsch machen können. Die Fügung „Cosi fan tutte“ ist das ideale Motto jeglichen Essays.

Theodore Bauer kämpft zu Beginn ihrer Mozart-Überlegungen noch mit dem Zweifel, ob sie als junge Künstlerin frech auf Mozart zugehen dürfe, dann aber kommt sie zur Ermunterung, dass Mozart-Opern das Freche im Umgang und in der Rezeption geradezu herausforderten.