„Billy war schon immer ein begeisterter Leser gewesen. Doch nach seinem Unfall war seine Begeisterung noch größer geworden. Er konnte einfach nicht genug von Büchern bekommen. Er liebte es, dass man schon nach wenigen Seiten an einen ganz anderen Ort getragen wurde, als säße die Phantasie in einer Art Taxi.“ (9)

Billy Shivers lebt im kleinen Städtchen Hitchcock mit einer wunderschönen öffentlichen Bücherei, mit kilometerlangen Regalen aus Holz. Seit seinem schlimmen Autounfall wird er schnell müde und meidet großen Lärm. Auch seine Augen vertragen das Sonnenlicht nicht mehr so gut und beginnt leicht zu frieren. Kein Wunder, dass er sich am liebsten in Büchereien aufhält, wo es schön warm ist und wo es viele Bücher gibt. Lesen gehört nämlich zu seinen großen Leidenschaften.

Eher gehen einem bei Österreich die Seufzer aus, als dass einem der Stoff ausginge. Eines muss man Österreich nämlich lassen, es liefert literarischen Stoff wie kaum ein anderes Land auf der Welt.

Armin Thurnher zwinkert bei jedem Österreich Buch mit den Augen und hofft, dass es das letzte Buch gewesen ist, doch dann bricht etwas aus, wie die Unmöglichkeit einen Bundespräsidenten zu wählen, und der Stoff weht schon wieder beim Schreib-Fenster herein. Vielleicht ist dieses Buch das letzte, weil er verspricht, noch ein paar zu schreiben.

„Schwarze Wolken bedeckten den Himmel, als Mika uns verließ. Der Himmel grollte. Der Regen tollte. Doch wir nahmen nur wahr, wie Mikas letzte, allerletzter Atemzug über den Rand ihres Körbchens strich.“

Die drei Geschwister begleiten Mika, die alte Hündin, die gerade ihren letzten Atemzug aushaucht. Ein Gewitter und Regen scheinen den Schmerz zu teilen. Aber als das Fenster geöffnet wird, teilen sich die Wolken kurz, als würden sie Mikas Seele direkt in den Himmel aufnehmen.

Die Tiroler sind die idealen Abenteurer, die überall auf der Welt Staunen auslösen. Seit Jahrhunderten arbeiten sie an diesem Mythos.

David Casagranda erzählt in einer Schlussnotiz, was an Patriotismus es mit dem Roman „Tirolés“ auf sich hat. Als der Südtiroler Schriftsteller Kurt Lanthaler einmal schnell einen Stoff braucht, um an der Berliner Filmakademie einen Prüfungsdreh zu bestehen, wird er von David Casagranda verlässlich mit Stoff versorgt. Ein bisschen von diesem augenzwinkernden Schnell-Stoff ist noch im Cover-Text enthalten, wenn von einem „historischen Lederhosenwestern“ berichtet wird.

„Die Leiche der stellvertretenden Verkehrsministerin Beth Davenport wurde gestern Nacht auf einer Baustelle in London gefunden. Erste Untersuchungen deuten auf Suizid hin. Wir können bestätigen, dass dieser Suizid starke Ähnlichkeiten mit denen von Sir Jeffrey Patterson und James Phillimore hat.“ (6)

Auf einer Pressekonferenz berichtet Inspektor Lestrade auf eine Pressekonferenz von einem merkwürdigen Selbstmord, der in Verbindungen mit anderen, ähnlich gelagerten Selbstmorden steht. Während der Pressekonferenz versendet Sherlock Holmes SMS-Nachrichten an die versammelten Presseleute, in denen er die Aussagen der Polizei als Falschmeldungen torpediert. Gleichzeitig trifft der aus dem Krieg heimgekehrte Dr. John Watson in der Leichenhalle der Gerichtsmedizin auf Sherlock Holmes.

Erzählungen aus Mitgliedsländern der EU werden oft als Reiseführer geschmückt, damit möglichst viel Tourismus entsteht, oder als Erfolgsgeschichte der Wirtschaft dargestellt, indem zu diversen Exportleistungen passende Gesichter präsentiert werden.

Markus Inama erzählt auch eine Geschichte aus der EU. Und auch seine Geschichte aus Bulgarien ist erfolgreich, wenn man sich das Konzept des Sozialprojektes Concordia zu Gemüte führt: „Wir feiern zwischendurch auch unsere Niederlagen!“

„Es war einmal ein Junge, der wurde Odd gerufen, was heutzutage merkwürdig oder ungewöhnlich bedeutet. Aber damals, zu jener Zeit, an jenem Ort, bezeichnete Odd die Spitze einer Klinge, und es war ein Name, der Glück bringen sollte. Dennoch war er ein merkwürdiger Junge.“ (11)

Odd ist ein Wikingerjunge, der trotz zahlreicher Unglücksschläge nicht verlernt hat zu lächeln. Sein Vater war nach einem Raubzug auf dem Festland im Meer bei dem Versuch ertrunken, zwei Ponys aus dem Wasser zu retten. Als Odd nun die Arbeiten seines Vaters übernimmt, zerschmettert ihm beim Baumfällen ein umfallender Baum das Bein. Seit dieser Zeit humpelt er. Seine Mutter heiratet bald wieder, aber sein Stiefvater, der meist betrunken ist, kümmert sich nur wenig um ihn.

„Ich weiß nicht, was Mainstream heißt.“ (44) Die Heldin der Gegenwart gehorcht zuerst einmal blind Gesetzmäßigkeiten, die dann später mühsam dechiffriert werden müssen.

Im Mittelpunkt von Silvia Pistotnigs Roman „Tschulie“ steht die junge Erwachsene Julia, die als Schulabbrecherin mit diversen Schwierigkeiten konfrontiert wird, das Leben so zu gestalten, wie es im Fernsehen vorgeführt wird. Die Situation ist bunt zugespitzt wie bei einem Comics: Mutter nörgelt dauernd, das Solarium als Arbeitsstelle verspricht nicht gerade eine sonnige Zukunft, und die Boys liefern bei weitem nicht jene Leistung ab, für die sie in diversen Foren und Magazinen berühmt sind.

Was wäre ein Vorlesetag ohne Vorlesebuch? Man wüsste nicht wohin mit den Händen und wäre beim Vorlesen von inwendig gelernten Geschichten auch bald am Ende. So ist es geradezu zwingend logisch, dass es zum Vorlesetag ein Vorlesebuch gibt, mit Lesebändchen sogar, damit man immer wieder weiterweiß, sollte man eine Pause einlegen.

Das Vorlesebuch ist eigentlich eine große Sache, die sich später einmal auf fünf Bände erstrecken wird, jeder Band widmet sich einem sogenannten Lesealter. Den Beginn machen die Kinder bis fünf Jahre, etwa zwanzig Geschichten sind zusammengestellt von Tiroler Autorinnen, Tiroler Verlagen oder Tiroler Themen.

„»Religion im Faktencheck« möchte sich der Herausforderung stellen, die Plausibilität der Gotteshypothese und weiterer zentraler Grundlagen von Religionen umfassend, effizient und fair zu beleuchten.“ (18)

Schien die Bedeutung von Religion im ausgehenden 20. Jahrhundert stetig rückläufig zu sein, zeichnet sich im neuen Jahrtausend wieder ein Aufschwung des Religiösen abzuzeichnen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass es sich bei dieser Wahrnehmung vor allem um ein „europäisches“ Phänomen gehandelt hat, während weltweit, die Bedeutung der Religionen und besonders ihre fundamentalistischen Ausprägungen zugenommen haben. Ein Grund mehr die Grundlagen von Religionen, die Vorstellung von Gott oder Göttern und ihre Lehren, genauer unter die Lupe zu nehmen.