Nobelpreis-Rede Elfriede Jelinek: Im Abseits

Elfriede Jelinek hat mit ihrer Rede eine bewegende und zutiefst philosophische Beschreibung des dichtenden Menschen und seines Verhältnisses zur Dichtung, Sprache und Wirklichkeit geboten.

Am 7. Dezember 2004 wurde die Nobelpreis-Rede Elfriede Jelineks "Im Abseits" als Videoinszenierung dem geladenen Publikum in Stockholm präsentiert. Das österreichische Publikum konnte die vollständige Rede auf Ö1 hören und nach Mitternacht in ORF2 auch sehen.

Elfriede Jelinek schreibt über das Schreiben und das Verhältnis des Beschreibenden zur Wirklichkeit. Der Dichter muss sich immer außerhalb der Wirklichkeit und dadurch auf gefährlichem Terrain am Rande des Nichts bewegen. Die vielen Facetten der Wirklichkeit fallen der Benennung zum Opfer und gehen verloren.

In diesem unsicheren Gelände außerhalb der "gemeinsamen Wirklichkeit", auf der sich die Menschen wie auf einem festen Boden bewegen können, sieht sich Jelinek als Dichterin. Medien schaffen Wirklichkeit und verschleiern sie gleichzeitig, es werden Dinge beschrieben ohne sie wirklich anzuschauen und das so Beschreibende wird dabei wirklicher als das Beschriebene. "Das Sprechen will das Schauen auch noch übernehmen?"

Die ganze Rede zum Nachlesen finden Sie unter den weiterführenden Links.

 

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Andreas Markt-Huter, 09-12-2004

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