Susanne Gurschler, 111 Orte in Tirol, die man gesehen haben muss

susanne gurschler, 111 orte in tirol„Die Tischofer Höhle im Kaisertal ist ein mystischer Ort. Rund 40 Meter in den Felsen geht sie hinein, am Eingang ist sie rund 20 Meter breit und 8 Meter hoch. Beeindruckend ist nicht nur ihre Größe, sondern auch ihre Geschichte.“ (S. 20)

111 besondere Orte in den verschiedensten Gemeinden Tirols von Galtür im Westen bis Fieberbrunn im Osten, von Obergurgl im Süden bis Erl im Norden werden in dem kleinen aber feinen Reiseführer durch das Alpenland mit viel Sympathie und Liebe für die unscheinbaren und verborgenen Dinge vorgestellt.

Susanne Gurschlers Blick auf die ausgewählten Orte ist ein historischer Blick auf das Land, auf eine bewegte Geschichte von der Steinzeit bis in die Gegenwart, die sich an speziellen Orten oder Personen widerspiegelt. Dabei stehen weder die üblichen touristisch stark frequentierten traditionelle Sehenswürdigkeiten im Mittelpunkt, noch Gasthaustipps oder Wanderwege, sondern vielmehr Orte, die zum Nachdenken anregen und in der Stille ihre beeindruckende Geschichte erzählen.

So erzählt die Station „Das Ludwig-Rainer-Grabmal“ am Friedhof Achenkirch die Geschichte von Ludwig Rainer, der mit seinem Quartett im 19. Jahrhundert sowohl in Amerika auf Tournee gegangen ist, als auch vor der englischen Queen Victoria und dem französischen Kaiser Napoleon III. aufgetreten ist.

Aber auch die Berge Tirols kommen selbstverständlich nicht zu kurz und werden gebührend vorgestellt, wie z.B. die Kalkkögel, deren Aussehen viele an die Dolomiten erinnert. Die Kalkkögel bieten zahlreiche Wanderwege und Schutzhütten im Naherholungsgebiet von Innsbruck. Hier schließt die Darstellung den historischen Bogen bis in die Gegenwart, wo der Versuch eine Verbindung von zwei Tourismusgebieten über die Kalkkögel herzustellen zu politischen Kontroversen geführt hat.

Weit zurück in die Vergangenheit führt hingegen die Tischöfer Höhle, besser gesagt in die früheste Fundstelle menschlicher Erzeugnisse in Tirol. In der großen Höhle wurde bearbeitete Knochenspitzen und Knochenreste von Bären, Füchsen, Wölfen, Rentieren, Höhlenhyänen, u.a. Tieren gefunden. Selbst in der Zeit der Tiroler Freiheitskämpfe unter Andreas Hofer soll die Höhle eine wichtige Rolle gespielt haben.

Und so springen die einzelnen Orte aufgeregt in der Tiroler Geschichte hin und her und erzählen von der im 14. Jahrhundert regierenden Tiroler Gräfin Margarethe Maultausch, an die ein Heilbrunnen in Fieberbrunn erinnert, oder vom Crystal Cube der in der Gemeinde Fiss in 2600 m Höhe Platz für acht Personen bietet und heute das höchstgelegen Standesamt in Österreich ist.

Susanne Gurschler „111 Orte in Tirol, die man gesehen haben muss“ lädt die Leserinnen und Leser zu einer Reise in oft unbekannte, dafür umso geschichtsträchtigere Orte Tirols ein. Dabei werden alle Bezirke und Regionen des Landes mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorstellt und ihre Geschichten erzählt. Ein überaus empfehlenswerter „Reiseführer“ abseits der bekannten Tourismuspfade.

Susanne Gurschler, 111 Orte in Tirol, die man gesehen haben muss. Mit zahlr. Abb.
Köln: Emons Verlag 2018, 240 Seiten, 17,50 €, ISBN 978-3-95451-834-0


Weiterführende Links:
Emons Verlag: Susanne Gurschler, 111 Orte in Tirol, die man gesehen haben muss
Homepage: Susanne Gurschler

 

Andreas Markt-Huter, 01-02-2019

Bibliographie

AutorIn

Susanne Gurschler

Buchtitel

111 Orte in Tirol, die man gesehen haben muss

Erscheinungsort

Köln

Erscheinungsjahr

2018

Verlag

Emons Verlag

Seitenzahl

240

Preis in EUR

17,50

ISBN

978-3-95451-834-0

Kurzbiographie AutorIn

Susanne Gurschler ist seit 1998 als freie Journalistin und Autorin in Innsbruck tätig. Ihre Spezialität sind Kunst und Kultur, Regionalgeschichte und Architektur, Tourismus und Kulinarik. Die Germanistin schreibt Sachbücher sowie Beiträge für Magazine, Sammelbände, Jahrbücher und Kataloge.