Jens-Uwe Krause, Geschichte der Spätantike
„Lange Zeit ist in der althistorischen Forschung die Auffassung vertreten worden, das Römische Reich sei im 3. Jh. stark geschwächt worden. Die archäologischen Forschungen, die sich in den letzten Jahrzehnten verstärkt der Spätantike zugewandt haben, haben dazu geführt, diese Vorstellung zu korrigieren.“ (S. 31)
Jens-Uwe Krauses „Geschichte der Spätantike“ bietet einen kompakten historischen Abriss der politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und religiösen Geschichte des ausgehenden Römischen Reichs von der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts bis zum Ende des 6. Jahrhunderts n. Chr.
In der Einleitung wird der Frage nach der „sogenannten Krise des 3. Jahrhunderts“ n. Chr. nachgegangen, wobei zunächst die Ereignisgeschichte zur Sprach kommt, wie z.B. die römische Außenpolitik und die Katastrophen und Niederlagen. Im Anschluss werden politisches System, Wirtschaft und Gesellschaft in dieser Zeit vorgestellt.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Germanen und ihren Volksstämmen, die Sachsen, Franken, Alamannen, Vandalen und Goten sowie die von ihnen ausgehende Gefahr für das Römische Reich und Kapitel drei „Das Perserreich“ schildert den mächtigen Nachbarn im Osten.
Kapitel vier „Diocletian und die Tetrarchie“ und fünf „Constantin“ Kapitel sechs „Verwaltung und Armee“ beschreibt die Ereignisse und Veränderungen während der Regierungszeit zwischen Kaiser Diocletian und Kaiser Constantin u.a. auch in der Verwaltung des Reichs, im Finanzwesen, in der Geld- und Wirtschaftspolitik und der Armee.
Das kurze siebte Kapitel „Die constantinische Dynastie“ behandelt die Herrschaft der Söhne des Constantin, die zunächst gemeinsam regierten, aber bald Krieg gegeneinander führten. Kapitel acht „Das Römische Reich im ausgehenden 4. Jh. (363 – 395) stellt die Kaiser Iovian bis Theodosius und ihre Innen- und Außenpolitik vor, die von der Bedrohung des Reichs durch die Goten und Hunnen gekennzeichnet war. „Die theodosianische Dynastie“ schildert die Regierungszeit von Kaiser Honorius (395 – 423) bis Theodosius II. (408 – 450).
Das 10 Kapitel zeigt das Römische Reich in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts, das Ende des Hunnenreiches, das Ende des weströmischen Reiches sowie die Entwicklungen im oströmischen Reich. Kapitel 11 „Die Germanenstaaten auf römischen Reichsboden“ schildert die Reiche der Goten, Vandalen und Franken und Kapitel 12 das römische Reich im 6. Jahrhundert, mit dem Schwerpunkt auf Kaiser Justinian.
Die Kapitel 13 „Wirtschaft und Gesellschaft: Der Senatorenstand“, 14 „Städte und städtische Gesellschaft“, 15 „Landwirtschaft du ländliche Gesellschaft“ und 16 „Sklaverei“ stellen die wirtschaftlichen und gesellschaftliche Entwicklungen der ausgehenden Antike vor.
Die Kapitel 17 „Christen, Juden und Heiden“, 18 „Die Organisation der Kirche“ und 19 „Auseinandersetzung um den rechten Glauben“ beschäftigen sich mit den Religionen im Reich, vor allem aber dem Aufstieg des Christentums, seiner Organisation und den ersten Auseinandersetzungen um den rechten Glauben. Eine chronologische Übersicht der Ereignisse sowie sechs historische Karten am Ende des Buches runden die kompakte Darstellung des Studienbuches ab.
Jens-Uwe Krauses „Geschichte der Spätantike“ ist als Einführung für diesen historischen Abschnitt gedacht und bietet auf knapp 400 Seiten einen klar strukturierten und kompakten Überblick über die wichtigsten politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und religiösen Ereignisse und Veränderung während dieses Zeitraums von knapp 400 Jahren.
Ein überaus lesenswertes und empfehlenswertes Sachbuch das sowohl Studierenden als auch historisch interessierten Leserinnen und Lesern einen raschen und fundierten Überblick über das Römische Reich in der Spätantike zu vermitteln mag.
Jens-Uwe Krause, Geschichte der Spätantike. Eine Einführung
Stuttgart: UTB Verlag 2018, 395 Seiten, 27,80 €, ISBN 978-3-8252-4761-4
Weiterführende Links:
UTB Verlag: Jens-Uwe Krause, Geschichte der Spätantike
Wikipedia: Jens-Uwe Krause
Andreas Markt-Huter, 07-02-2019