Unheimlich lautlos friert den Enten der Teich zu – in der Lyrik geschieht das Ungeheure tatsächlich lautlos, wie in einem Horrorfilm wird der Leser bei seinen Emotionen gepackt, gefesselt und vom Rand her eingefroren.
Andreas Neeser ist ein Meister der unscheinbaren Irritation. Die alte Kinderfrage, wie halten Fische die Luft an, animiert ihn zu einer Neuverknüpfung der Welt in scheinbar altbekannten Bildern. Das Programm dieser Lyrik wird vielleicht im Eingangs-Tableau klar ersichtlich. In einem von vorne herein als kunstvollen Ausschnitt der Welt definierten Tableau wird ein harmloser Blick aus dem Fenster vorgegaukelt, der aber im Leser als Blick in die Kindheit, das Aufschlagen einer alten Kinderbuch-Seite oder als gegoogeltes Wimmel-Bild abgerufen werden kann.