Buch-CoverManchmal muss man die Helden in die Versenkung stecken, um ihrer habhaft werden zu können.

In Christine Trübs Roman liest eine Erzählerin dem Mann neben ihr etwas vor, aber dieser schläft regelmäßig an der gleichen Stelle ein. Offensichtlich sperrt sich etwas in ihm, die vorgelesene Geschichte zu sich zu lassen.

Buch-CoverWas gibt es letztlich Traurigeres und Skurrileres, als einen Schriftsteller, der an seiner Altersgeilheit verzagt?

Der alternde Schriftsteller Konrad Greiner macht eine formidable Krise durch, als er in Tokyo in verschiedenen Cafes herumsitzt und letztlich auf einen Termin mit dem Nobelpreisträger wartet, der ihn zum Tee eingeladen hat.

Buch-CoverWer fürchtet sich vorm Gendarmen Polt? Niemand. Und wenn er aber kommt, dann trinken wir uns davon.

Längst haben wir alle geglaubt, Simon Polt sei tot, abgesoffen oder sonst irgendwie untergetaucht. Jetzt hat ihn Alfred Komarek freilich noch einmal ins literarische Leben zurückgeholt, einmal noch muss er sich mit einem Fall beschäftigen, unspektakulär angesäuselt wie immer.

Buch-CoverWas für ein Titel! - Geheimnis. Sofort fragt man sich, wer hat ein Geheimnis, worin besteht es und wo liegt es?

Wie immer bei Juri Andruchowytsch liegt das Geheimnis vor der Nase. Als einmal Autor und Interviewer an der Neuen Synagoge vorbei gehen, erkundigt sich der Fragensteller nach dem Titel des Neuen Romans. Der Autor antwortet: "Geheimnis. Lass uns über etwas anderes reden!" (339)

Buch-CoverIn einem trivialen Wohnhaus in unauffälliger Gegend spielen sich oft die philosophischsten Episoden ab. Wie in der Vorabendserie Lindenstraße wohnen x-beliebige Leute miteinander und untereinander, jeder hat einen liebenswerten Vogel im Hirn, der ihm verlässlich hilft den Alltag zu bewältigen.

In Arne Rautenbergs Roman vom "Sperrmüllkönig" zieht ein Dichter mit seiner Freundin in das Wohnhaus ein und ertastet sich allmählich die Umgebung.

Buch-CoverIm Volksmund gibt es das gnadenlos genaue Wort vom ?Hirnwixen, wenn ein etwas unrunder Zustand zwischen Körper und Geist dargestellt werden soll.

Der Roman Milas Methode handelt von diesem Wechselspiel zwischen reinem Denken und purem Überleben. In eine Art Thesen-Roman schickt die Autorin Lydie Salvayre einen Ich-Erzähler in den Text, und dieser Held spinnt ordentlich.

Buch-CoverEs gibt einen Fluch im touristisch erschlossenen Alpengebiet: "Tote Saison!" Die Touristikwirtschaft hasst diese Zeit, die Politik fürchtet sie und die Bewohner erschrecken vor ihr, denn die tote Saison hält allen den Spiegel vor: Diese Alpengegenden sind toter als jede Hose!

O.P. Zier legt seinen Roman über diese furchtbare Geisteseinöde in den Alpen als Kriminalroman an. Gleich zu Beginn wird eine gewisse Barbara Lochner offensichtlich ermordet und als erster Tatverdächtiger kommt der Erzähler in Frage.

Buch-CoverDer gebildete Leser denkt beim großen Durst natürlich an den Wissensdurst, zumal es sich bei Dominik Bernet's Roman im vagen Sinn um einen Bildungsroman handelt. Aber in diesem konkreten Durst ist alles anders, denn es ist ein Bildungsroman der besonderen Art.

Der etwa zwölfjährige Icherzähler erkennt eines Tages, dass die Dinge alle anders ticken, als man sie auf den ersten Blick erkennt. Sein Vater ist nämlich ein Außerirdischer, der mit dem Müllschacht kämpft und den dementsprechenden Geruch und ein zerrissenes Outfit mitbringt, wenn er in die Wohnung im siebten Stock kommt.

Buch-CoverManchmal kann der Stoff für eine idyllische Kleinfamilie zu einem epochalen biographischen Desaster führen.

Bei Andrea Gerster dreht sich im Roman natürlich alles um Lili, die in voller Demenz über die Kleinfamilie wacht und diese allmählich zerstört. Die Ich-Erzählerin Ana erlebt eine Ungeheuerlichkeit nach der anderen, wobei oft nicht klar ist, ob sie diese Erlebnisse bei vollen Sinnen erlebt.

Buch-CoverWenn es möglich ist, mit Hilfe der weiblichen Feuchtgebiete einen kontinentalen Bestseller zu landen, dann müsste das mit entsprechend literarischer Ausgestaltung auch mit den männlichen Geschlechtsteilen möglich sein.

Bruno Preisendörfer setzt seinen Roman Manneswehen mit der Härte des entsprechenden Klischees in die Literaturgeschichte. Sein Held ist Spezialist für sanitäre Anlagen und kennt sich bei Duschköpfen, Abflüssen und Toilettenboards bestens aus. Die Partnerin des Sanitär-Profis ist Gynäkologin, die offen zugibt, sexuell privat mit Hingabe eine Sau zu sein.