In der Literatur schaffen es nur wenige Titel, dass schon bei ihrer Erwähnung sofort ein Stück Lebensprogramm aufpoppt. „Faust“, „Das Schloss“, „Verstörung“ lassen nicht nur einen Text in der Lese-Erinnerung hochschnellen, sie zeigen in einem einzigen Aufblitzen Helden, die um ihr Schicksal ringen. Aus feministischer Sicht sind solche Highlights etwa „Madame Bovary“, „Pippi Langstrumpf“ oder eben „Nora“.
Friederike Schwab erzählt mit ihrem Roman „Nora. Ein Tanz“ die Biographie einer Kostüm-Künstlerin, die Geschichte einer Tanzpremiere in einer Kleinstadt, und die Unmöglichkeit, den Kopf und den Körper ein Leben lang so geschickt zu verwenden, dass sie sich nicht in die Quere kommen.