kind bei einem bücherregalLeider hat das Lesen von Büchern, welche in die Hand genommen und aktiv umgeblättert werden müssen, in der heutigen Zeit an Stellenwert verloren. Dabei wäre die Auseinandersetzung mit den „guten, alten Büchern“ für die Kinder unglaublich wichtig. Da kann man sich die Frage stellen: „Warum? Man kann doch am Tablet auch lesen?“

Dieser Aussage können, und vor allem wollen wir sehr gerne widersprechen!

Selbstverständlich kann man mit dem Argument kommen, dass ein Buch, je nach Dicke, sehr schwer, unhandlich und somit alles andere als praktisch ist. Doch was gibt es schöneres, als den Kindern das aktive Umblättern (man berühre die Seite und blättert um) der Buchseiten zu ermöglichen? Dabei fördert man auch gleichzeitig die Feinmotorik. Somit stellt dies eine „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten dar. Dies ist leider beim „Über-den-Bildschirm-wischen“ alles andere als der Fall.

kindergarten kitzbühel titelbildUm Kinder an Bücher heranzuführen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es anschaulich sein muss. Ich kann empfehlen, zu einzelnen Büchern eine Lesekiste zu gestalten. Die Kiste kann so dekoriert werden, dass sie einen Schluss auf das Thema des Buches bereits zulässt (zum Beispiel bei Buch: „Die Kuchenkatastrophe“ in Form eines Kuchens). Dazu reicht es meist aus einen einfachen Schuhkarton zu verwenden und diesen entsprechend dem Buchtitel zu gestalten.

In die Kiste kommen dann verschiedene Sachen, die im Buch auch vorkommen, sowie das Buch selbst. Die Sachen können/sollen dann, wie Requisiten beim Vorlesen verwendet werden (zum Beispiel eine Brille, wenn ein Opa mit Brille im Buch vorkommt, oder eine Karotte aus PVC, wenn der Kuchen im Buch ein Karottenkuchen ist.

kinder_schulbeginnDie Förderung der sprachlichen Entwicklung in der frühen Kindheit legt die Grundlage für das spätere Erlernen des Lesens und Schreibens und nimmt damit in der Elementarpädagogik einen zentralen Stellenwert ein. Dabei werden gezielt Fertigkeiten und Fähigkeiten entwickelt und unterstützt, die für einen kompetenten Umgang mit Sprache benötigt werden.

Der Begrifff „Literacy“ wird in der Lesepädagogik als Überbegriff verstanden, der alle Fertigkeiten rund um das Erzählen, Lesen, Schreiben und um Bücher einschließt. Dabei sind die dazugehörigen Fähigkeiten und Kompetenzen jeweils vom Alter abhängig. Grundlage für das Erlernen des Lesens und Schreibens sind die Erzählfähigkeit, die eng mit den sprachlichen Kompetenzen und der phonologischen Bewusstheit verbunden ist, sowie die Kenntnis der Symbole, Zeichen, Buchstaben und Schrift.

kindergarten alpbachIn unserer Einrichtung hat das Lesen und Vorlesen - der generelle Kontakt mit Buchstaben, Wörtern und natürlich auch Büchern, - einen hohen Stellenwert.

Es liegt uns besonders am Herzen, allen Kindern den Zugang zu Printmedien zu ermöglichen.

kindergarten vorderthierseeIn unserem Kindergarten wird dieses Jahr sehr viel vorgelesen und auch mit passenden Materialien unterstützt.

In jeder Gruppe gibt es Bücherkisten die immer wieder von den Kindern mit verschiedenen Bilderbüchern gefüllt wird, diese können sie im großen Bücherregal selbst auswählen.

kindergarten reith bei kitzbühelBei uns fließt Leseförderung auf vielfältigste Weise spielerisch in den Alltag mit ein. So haben wir in Atelier, Rollenspielraum und Bauraum je eine gemütliche Ecke mit Sofa eingerichtet, in der den Kindern unter Anderem raumspezifische Bücher zum Vorlesen oder zur freien Ansicht angeboten werden.

Ein beliebter Treffpunkt ist auch die kleine Kinderbibliothek am Marktplatz, die mit Sofainseln zum Sitzen und Liegen zum gemütlichen Verweilen, zum gegenseitigem „Vorlesen“, zum Betrachten der Bücher und zum gemeinsamen Philosophieren einlädt.

Preisausschreiben_ti.jpgDie Tiroler Kindergärten und Kinderkrippen zeigen sich als überaus kreativ und ambitioniert, wenn es um die Lese- und Sprachförderung unserer Kinder geht. Die Ideen und Projekte reichen von der reisenden Taschenbibliothek über eine Bücherbox in einer ausgedienten Liftgondel im Wald bis hin zum gemeinsamen Schreiben von Kinderbüchern und gemütlichen Vorlesestunden.

„Lesen in Tirol“ hat, Unterstützt vom Tiroler Bildungsservice, Tiroler Kindergärten und Kinderkrippen zu einem Preisausschreiben eingeladen und dazu aufgerufen, Beiträge über praktische Erfahrungen, Tipps und Beispiele zur Leseförderung für junge Kinder zu verfassen. Insgesamt 21 Einrichtungen aus sechs Bezirken sind dem Aufruf gefolgt.

Bücherei AxamsSeit Herbst letzten Jahres besuchen wir regelmäßig am Dienstagvormittag die Bücherei in Axams. Ziel ist, den Kindern die Lust am Lesen näherzubringen und zu zeigen, dass eine Bücherei auch heute noch ihre Berechtigung hat.

Jedes Treffen steht unter einem anderen Motto, das den Sinn, die Aufgaben und Abläufe der Bücherei erklärt.

Gondel Waldkindergarten ZillertalDie Lese- und Sprachförderung spielt in unseren Alltag im Waldkindergarten Zwergohreulen vom Verein Waldkinder Zillertal eine sehr große Rolle. Die Anregung der Sprechfreudigkeit findet vor allem im vorrangigen Spiel der Kinder, nämlich im Rollenspiel, sehr viel Platz.

Um die Lesefreude der Kinder anzuregen nehmen wir jeden Tag Bücher mit in den Wald, die die Kinder selber aussuchen dürfen.  Letztes Jahr ist dann die Idee von einem öffentlich zugänglichen Bücherprojekt, „die Bücherbox“ in unseren Köpfen entstanden.

kinderkrippe roppenKinder sind neugierig und wollen ihre Umwelt entdecken. Für jedes Alter, für jeden Entwicklungsstand und für jeden Anlass gibt es entsprechende Literatur. Durch Bücher können wir Sprache lebendig werden lassen.

Schon die Allerkleinsten beschäftigen sich mit Büchern. Durch Bücher kann man vor allem schon im Krippenalter eine enge Beziehung zu den Kindern fördern. Von ganz allein kommen Kinder auf Eltern oder Bezugspersonen zu und halten ihnen ein Buch entgegen. Man kann sich dem Kind intensiv widmen und mit ihm ins Gespräch kommen.