Große Werke - Vergangene Zeiten: Teil 1

Die großen Epen der Weltliteratur sind mehr als nur alte verstaubte Schriften von denen zwar fast alle schon gehört haben, die aber nichts mehr mit der Welt von heute gemein haben.

In den großen Epen steht meist der Mensch mit seinen Leidenschaften Liebe, Hass und Zorn im Mittelpunkt aber auch Ehrgeiz, Angst und Neugier sind zentrale Triebfedern, Motive also, die sich im Laufe der letzten Jahrtausende nicht grundsätzlich verändert haben.

Dieser literarische Blick auf das Wesen des Menschen kann durch die kulturelle und zeitliche Ferne oft unmittelbarer und direkter in unser Blickfeld dringen. Manches hat sich eben nicht verändert. Rache, Hass und Neid sind auch heute noch Bestandteil unseres Verhaltens, ebenso wie Liebe und Eifersucht oder Heldentum, das über das durchschnittliche Verhalten "Normalsterblicher" hinausgeht.

Die Geschichten der Epen lesen sich spannend wie moderne Krimis oder Liebestragödien und haben die Menschen, die ihnen damals lauschten, in ihren Bann gezogen. Und auch heute noch haben sie nichts von ihrer fesselnden Wirkung eingebüßt, wenn es gelingt, die zeitlichen, kulturellen und sprachlichen Barrieren zu überwinden. Dass sie heute zu den Klassikern der Weltliteratur zählen, liegt an ihrer Größe. Dass sie heute nur mehr selten gelesen werden, liegt an uns.


Große Epen der Welt

Mahabarata: Der große Kampf zweier indischer Königsdynastien (Indien)

Ramayana: Leben und Kampf des Helden Rama (Indien)

Gilgamesch-Epos: Grundmotiv: Vergänglichkeit des Lebens,
                               Suche nach Unsterblichkeit, heroisches Lebensideal
                               und Läuterung des Helden (Mesopotamien)

Das Buch Hiob: Prüfung eines gerechten Menschen durch Gott (Vorderer Orient)

Ilias: Der Krieg zwischen Griechen und Trojaner (Griechenland)

Odyssee: Irrfahrt und Rückkehr des Helden Odysseus in seine Heimat (Griechenland)

Aeneis: Geschichte des sagenhaften Gründers von Rom (Rom)


Das Mahabharata


Foto: Ranveig (Wikipedia)

Mahabarata heißt: das große Epos [vom Kampf] der Nachkommen des Bharata traditionell dem Heiligen Vyasa zugeschrieben

Das Mahabharata gilt als das umfangreichste Epos der Menschheit und wurde im Laufe der Jahrhunderte mit zahlreichen Kurzepen, Sagen, Legenden, Fabeln, Parabeln, Weisheitslehren usw. angereichert.

Der Kern des Epos, der knapp die Hälfte des Epos umfasst, erzählt die Helden-Geschichte eines tragischen Bruderkampfes innerhalb eines altindischen Königsgeschlechts.

Inhaltsbeschreibung:

Die Brüder Pandu und Dhritarastra regieren gemeinsam ihr Reich. Nach Pandus Tod, teilt der blinde König Dhritarastra sein Reich unter seine 100 Söhne, Kauravas genannt, und die fünf Söhne des Pandu, Pandavas genannt, auf. Die Pandavas (Yudhisthira, Arjuna, Bhima, Nakula und Sahadeva) sind in Wirklichkeit Söhne der großen indischen Götter.

Die Pandavas gehen nach längeren Streitigkeiten mit den Kauravas in die Verbannung und auf Abenteuersuche. Die fünf Brüder, die sich alles teilen, heiraten gemeinsam die Prinzessin Draupadi. Als sie in ihr Land zurückkehren, verlieren sie durch die Spielleidenschaft Yudhisthiras alle ihre Besitzansprüche.
Sie werden in eine 13-jährige Verbannung geschickt, nach der ihre alten Ansprüche wieder hergestellt werden sollen. Die Kauravas sind jedoch nach Ablauf der Verbannungszeit entgegen der Vereinbarung nicht bereit, den Pandavas ihr Reich zurück zu erstatten.

Und so kommt es zum großen Kampf zwischen den Pandavas und Kauravas, an dem die größten Helden mit übermenschlichen Eigenschaften, ja selbst Götter maßgeblich teilnehmen. Während einer Schlachtszene wird der Held Arjuna vom Gott Krshna entführt, um ihn über das Wesen der Welt zu belehren. Es handelt sich dabei um die berühmten Ausführungen der Bhagavadgita.
In dem 18-Tage währenden Krieg, dessen Schlachtszenen detailliert beschrieben werden, verlieren schließlich alle großen Helden der Kauravas ihr Leben.

Nachdem die Pandavas ihr Reich zurückerobert haben, wird zum Abschluss die friedliche Regierungszeit Yudhisthiras und der Aufstieg der Pandavas zum Meruberg, dem Himmel, geschildert.

 

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Das Ramayana


Foto: B. Balaji (Wikipedia)

Ramayana heißt: Ramas Lebenslauf; das Epos wird traditionell Valmiki zugeschrieben

Das Ramayana ist ein romantisches Epos um die Grundmotive: Gattenliebe und Hofintrige in die auch Erzählungen zur Geister- Fabel- und Märchenwelt Einlass in die Handlung fanden.

Inhaltsbeschreibung:

Das Epos erzählt die Kämpfe des Königssohns Rama, der auf Betreiben seiner Schwiegermutter von der rechtmäßigen Thronfolge ausgeschlossen wird. Gemeinsam mit seiner Gattin Sita und seinem Bruder Laksmana tritt er eine 14 Jahre dauernde Verbannung in die Wälder an, wo sie als Einsiedler leben und heldenhafte Dämonenkämpfe bestehen.

In Abwesenheit Ramas wird seine Frau durch den Riesenfürsten Ravana geraubt und nach Lanka entführt. Nun beginnt Ramas Kampf um die Rückgewinnung seiner Frau. Rama verbündet sich mit dem Affenkönig Sugriva, dessen Minister Hanuman zu Ramas wichtigstem Mitstreiter wird. Nachdem beide den Aufenthaltsort Sitas ausfindig machen können, setzen sie mit dem von Hanuman geführten Affenheer nach Lanka über und es gelingt ihnen Ravana zu besiegen und Sita zu befreien. Rama zweifelt nun aber, trotz aller ihrer Beteuerungen, an der Treue seiner Frau und schickt sie fort, in die Einsiedelei des Dichters Valmiki. Dort bringt sie zwei Söhne Ramas zur Welt, die über Valmiki von den Taten ihres Vaters erfahren.

Bei einem Opferfest erkennt Rama seine beiden Söhne. Er lässt Sita herbeiholen, die sich nun in aller Öffentlichkeit vom Verdacht der Untreue reinigen soll. Sita ist verletzt über das fehlende Vertrauen Ramas und kehrt gekränkt in den Schoß ihrer Mutter, der Erdgöttin, zurück.


 

Das Gilgamesh-Epos


Foto: TangLung (Wikipedia)

Das Gilgamesh Epos (?a naqba imuru), das heißt: Der alles schaute

Es handelt sich um das älteste Großepos der Weltliteratur, eine anonyme babylonische Dichtung, die auf frühere sumerische Einzelepen gründet. Die erste Fassung dürfte um ca. 1800 v. Chr. entstanden sein.

Das Epos beschreibt die Heldentaten des Königs von Uruk, Gilgamesh, und seines Freundes Enkidu und Gilgameshs Suche nach dem ewigen Leben.

Inhaltsbeschreibung:

Der Tiermensch Enkidu wurde erschaffen, um Gilgameshs zügelloses Verhalten in die Schranken zu weisen. Nachdem ihn Gilgamesh besiegt, werden sie Freunde und ziehen zur Erlangung ewigen Ruhms gegen den Riesen Chuwawa, den sie frevlerisch töten. Bei der Heimkehr nach Uruk verhöhnt Gilgamesh die Göttin Ishtar, die aus Rache den Himmelsstier gegen ihn los lässt. Mit Enkidus Hilfe gelingt es den Stier zu töten, was die Rache Ishtars auf den Plan ruft. Die Götter beschließen Enkidu sterben zu lassen, was Gilgamesh in eine tiefe Todesfurcht stürzt. Völlig aufgelöst macht sich Gilgamesh auf die Suche nach dem ewigen Leben.

Nach vielen Abenteuern gelangt er zum unsterblich gewordenen mythischen Sintfluthelden Utnapischtim, kann aber dessen Prüfungen nicht bestehen. Aus Mitleider erzählt er Gilgamesh, wie er zu einer verjüngenden Pflanze kommen kann. Er findet sie, lässt sie sich auf dem Heimweg im Schlaf von einer Schlange stehlen. Zunächst resigniert, dann aber geläutert kehrt Gilgamesh nach Uruk zurück und ist bereit, sein Schicksal zu akzeptieren.

In einem Anhang wird erzählt, wie Enkidu noch einmal vor Gilgamesh erscheinen darf und von der Trostlosigkeit der Unterwelt berichtet.

 


 

Das Buch - Hiob


Foto: Andreas Praefcke (Wikipedia)

Beim Buch Hiob handelt sich um eine anonyme althebräische Dichtung, die wahrscheinlich zwischen dem 5. ? 4. Jhdt. v. Chr. entstanden sein dürfte. Trotz aller Beziehungen zur ähnlichen Literatur altorientalischer Kulturvölker (z.B. sumerischer Hiob, dem Gedicht ludlul bel nemeqi, dem sog. babylonischen Qohelet) hat das Werk ein unverkennbar eigenständiges Gepräge.

Das Buch Hiob aus dem Alten Testament behandelt das Leiden des unschuldig Gerechten. Gewöhnlich wird es zur Weisheitsliteratur gezählt, doch ist damit sein eigentliches Thema nicht hinreichend beschrieben.

Inhaltsbeschreibung:

Den Rahmen der Handlung bildet eine Volkserzählung vom frommen Hiob, der vom Satan, unter ausdrücklicher Billigung Gottes, mit Unglück, Krankheit und Armut geschlagen wird. Trotz aller Anfechtungen hält Hiob an seiner Frömmigkeit fest.

Das Buch enthält Gespräche Hiobs mit seinen Freunden, die das Prinzip der göttlichen Gerechtigkeit, dass Leiden eine Strafe für die eigenen Sünden sei, vertreten. Hiob beharrt auf seiner Unschuld und fordert Gott zum Gerichtsverfahren heraus.

Der Theophanie Gottes im Gewitter beugt er sich aber demütig. Hiob hält an seiner Unschuld fest, vertraut aber auf die zeitweilig im Zorn verdeckte, am Ende aber erscheinende Gnade Gottes.

Das Buch wurde durch Zusätze erweitert, wie z.B. die Rede seines Freundes Elihu und ein Hymnus auf die Weisheit. 


 

Die Ilias


Foto: H.-P. Haack (Wikipedia)

Die Ilias ist die älteste europäische Dichtung und dürfte gegen Ende des 8. Jhds. entstanden sein. Als ihr Dichter gilt der ionische Rhapsode Homer, dessen Bearbeitung der einzelnen Erzählungen und Überlieferungen zu einem großen Epos bis zum 6. Jhd. mündlich weitergegeben wurde. Das Werk Homers nahm in der griechischen Literatur eine überragende Sonderstellung ein. Es galt als umfassendes Werk griechischen Wesens und spielte für die Jugenderziehung eine wichtige Rolle.

Das Epos besingt den Krieg der Griechen, unter der Führung Mykenes, gegen die Stadt Ilion oder Troja. Der Krieg war ausgebrochen, nachdem ein troianischer Prinz die Gemahlin des Königs von Sparta entführt hatte.

Inhaltsbeschreibung:

Das Epos behandelt 51 Tage im letzten Jahr der zehnjährigen Belagerung Trojas durch die Griechen. Leitthema der Geschichte ist der Zorn des Achill, des größten Helden der Griechen, der für den Ausgang des Krieges von entscheidender Bedeutung sein wird.

Ursache für den Zorn des Achilleus ist, dass der griechische Heerführer Agamemnon Achilleus dessen Beutegeschenk entwendet: ein Mädchen Namens Briseis. Achileus fühlt sich in seiner Ehre gekränkt und gelobt nicht mehr am weiteren Kampf gegen die Trojaner teilzunehmen. Aus Rache fleht er die Götter an, den Trojanern den Sieg zu Verleihen. Die Griechen geraten nun ohne ihren größten Helden in große Bedrängnis durch die Trojaner. Achilleus verweigert den Griechen selbst dann noch seine Hilfe, als die Trojaner drohen ihre Schiffe zu verbrennen.

Achilleus? Freund Patroklos kann dem sich anbahnenden Untergang der Griechen nicht länger tatenlos zuschauen. Er greift, mit der Rüstung des Achill bekleidet, in die Schlacht ein. Erst als Patroklos von Hektor, dem größten Helden der Trojaner, erschlagen wird, leitet sich der Zorn des Achilleus von Agamemnon auf Hektor über.

Achilleus schwört seinen Freund zu rächen und nimmt wieder an der Schlacht teil. In einem Zweikampf tötet er Hektor und schleift dessen Leichnam um die Stadtmauer. Erst jetzt gelingt es Achilleus wieder zur Menschlichkeit und Mäßigung zurück zu finden. Nämlich als der Vater Hektors ihn anfleht die geschändete Leiche seines Sohnes zur Bestattung herauszugeben. Mit der Totenfeier für seinen Achills Freund Patroklos endet das Epos.

Bei allen Taten und Handlungen im Epos wirken die Götter als treibende Kräfte direkt und indirekt mit. Die Entscheidungen über das Schicksal der einzelnen Protagonisten oder den Ausgang des gesamten Krieges werden von den Göttern im Olymp getroffen.

Einen Großteil der Handlungen bilden die Beschreibung der Kämpfe der einzelnen Helden, in denen die Grausamkeit des Krieges und die Endgültigkeit des Todes auf eindrucksvollste Weise immer wieder beschrieben werden.


 

Die Odyssee


Foto: Bibi Saint-Pol (Wikipedia)

Die Odyssee ist das zweitälteste Werk der europäischen Literatur und dürfte Ende 8. Anfang 7. Jhd. entstanden sein. Ebenso wie die Ilias wird sie dem Dichter Homer zugeschrieben.

Das Epos schließt inhaltlich an die Geschichte der Ilias an und besingt die Irrfahrten des griechischen Helden Odysseus nach der Eroberung Trojas bis zu seiner endgültigen Heimkehr nach Ithaka und der Vertreibung der Freier. Die Handlung des Epos umfasst 40 Tage.

Inhaltsbeschreibung:

Das Epos beginnt mit dem Aufbruch des Odysseus von der Insel Kalypso. Durch einen Sturm den ihm der Gott Poseidon entgegenschickt, erleidet er Schiffbruch und findet sich am Strand der Insel der Phaiaken wieder. Die Phaiaken nehmen Odysseus, der seine wahre Identität zunächst verbirgt, gastfreundlich auf.

Schließlich gibt er seine wahre Identität preis und erzählt in einem Rückblick von seiner 10jährigen Irrfahrt und seinen Abenteuern. Er schildert den Kampf gegen Seeungeheuer, die Blendung des Kyklopen Polyphem, die ihm die Rache Poseidons eintrug. Ebenso von der Verwandlung seiner Gefährten durch die Göttin Kirke und den mehrjährigen Aufenthalt bei ihr. Schließlich vom Verlust all seiner Gefährten und dem Aufenthalt bei der Zauberin Kalypso. Der Phaiakenkönig Alkinoos zeigt sich vom vielen Leid das Odysseus widerfahren war tief bewegt und ermöglicht ihm die Heimkehr nach Ithaka.

Durch die zwanzigjährige Abwesenheit des Odysseus ist seine Frau Penelope immer mehr unter den Druck der zahlreichen Freier geraten. Nur mit List gelang es ihr sie solange hinzuhalten. Das Verhalten der Freier wird aber zunehmend frevelhafter und schreit immer mehr nach Sühne. Die Freier stehen kurz davor, den für Tod geglaubten Odysseus um seine Frau und sein Königreich zu beerben, als er in seine Heimat zurück kehrt.

Odysseus verkleidet sich zunächst als Bettler und gibt sich nur einem Schweinehirten und später seinem Sohn Telemach zu erkennen. Kurz bevor Penelope gezwungen wird, einen der Freier als neuen Gemahl zu wählen, gibt sich Odysseus zu erkennen und rächt sich an den Freiern, die alle den Tod finden.

Der sich daraus anbahnende Krieg mit den Verwandten der ermordeten Freier wird durch das Auftreten der Göttin Athene, die Odysseus stets beigestanden ist, verhindert und findet ein versöhnliches Ende.


 

Die Aeneis


Foto: Andreas Praefcke (Wikipedia)

Das Werk des großen römischen Dichters Vergil entstand zwischen 30 ? 19 v. Chr. und war von diesem als Nationalepos der Römer gedacht. Die Aeneis sollte für die Römer eine ähnliche Rolle spielen wie die Ilias und Odyssee für die Griechen.

Und aus diesem beiden Epen leitet sich auch der Aufbau des Werkes ab. Der erste Teil des Epos lehnt sich an die Odyssee und beschreibt die Irrfahrten? des Aeneas bis es ihm mit seinen Trojanern endlich gelingt nach Italien zu gelangen.

Der zweite Teil beschreibt ähnlich der Ilias den Kampf zweier Völkern. Im Mittelpunkt steht der Kampf des Aeneas gegen den Fürsten Turnus und dessen Tod. Als prophetischer Ausblick durch die Götter steht die Gründung eines Weltreiches in dem Frieden herrschen wird im Mittelpunkt, die Pax Romana des römischen Reichs und sein Friedensstifters Augustus.

Inhaltsbeschreibung:

Aeneas ergreift mit seiner Familie und den Überlebenden der Stadt Troja während der Eroberung durch die Griechen die Flucht. Seine Mutter Aphrodite verheißt ihm die Gründung eines neuen Reiches in Italien, das einst zum Weltreich aufsteigen wird. Dieser Auftrag, mit seinem Volk nach Italien zu ziehen, um die Grundlage für das künftige römische Weltreich zu legen, bilden fortan das treibende Motiv für die Handlungen des Aeneas.

Auf ihren Irrfahrten gelangen die Trojaner nach Karthago, wo sie von Königin Dido gastfreundlich aufgenommen werden. Aeneas erzählt von den Ereignissen während der Eroberung Trojas durch die Griechen und seinen Erlebnissen während der Flucht. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen Dido und Aeneas bei der dieser sein Ziel, in Italien ein neues Reich zu gründen beinahe aus den Augen verliert. Nur auf Druck der Götter ist Aeneas bereit, Dido zu verraten und im Stich zu lassen. Diese nimmt sich daraufhin ihr Leben und legt damit die mythische Grundlage für den Hass zwischen Rom und Karthago.

Nachdem Aeneas und seine Trojaner in Italien gelandet sind, kommt es zu Auseinandersetzungen mit einheimischen Fürstentümer. Unter der Führung des Turnus bricht schließlich der offene Krieg zwischen Aeneas und seinen Verbündeten und den Verbündeten Fürstentümer, angeführt von Turnus aus.
In einem Zweikampf gelingt es Aeneas den von der Göttin Juno angestachelten Turnus zu besiegen und damit die Kämpfe zu beenden.

Von besonderer Bedeutung für das Epos, sind die immer wiederkehrenden Prophezeiungen und Andeutungen über das kommende Weltreich Rom und den kommenden Friedensfürsten Augustus. Mit der Aeneas gelang es Vergil ein Kunstepos zu schaffen, das zu Ehren des Imperators und des Reichs verfasst und zum Nationalepos der Römer wurde.

 

>> Große Werke - Vergangene Zeiten: Teil 2

 

 

Andreas Markt-Huter, 04-11-2005
aktualisiert: 17-03-2020

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