Schief gewickelt - gut verpackt

Eine groß angelegte Veranstaltung zum Welttages des Buches fand am Montag, den 24. April 2006 am Adolf-Pichler-Platz statt. Der Platz erfüllte alle Voraussetzungen, nicht nur weil darauf die Statue des Dichters Adolf Pichler steht, der bei der Veranstaltung eine wichtige Rolle spielen sollte. 

In unmittelbarer Nähe des Platzes befindet sich die Stadtbücherei Innsbruck als ein Symbol des Buches und des Lesens. Ebenfalls unmittelbar an den Adolf-Pichler-Platz grenzt das Innsbrucker Rathaus, das mit der finanziellen Unterstützung der Aktion ein wichtiges Zeichen für die Bedeutung des Lesens und des Buches setzte.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Beratungsstelle für Lesepädagogik des Landes Tirol und der Stadtbücherei Innsbruck. Teilgenommen haben die Hauptschule Zirl, das Gymnasium am Adolf-Pichler-Platz,  die Hauptschule Kematen, das Gymnasium in der Sillgasse, die Dr. Fritz-Prior-Hauptschule und das Gymnasium in Wörgl.

Die Vermengung von Hauptschulen und Gymnasien wurde als bewusstes Zeichen gesetzt, um die Verbundenheit der SchülerInnen beider Schultypen zu symbolisieren.


Die Feuerwehr hat sich bereits vor dem Adolf-Pichler-Denkmal positioniert und wartet auf weitere Anweisungen.

      
Ca. 150 Schülerinnen und Schüler aus sechs Schulen versammeln sich auf dem Adolf-Pichler-Platz mit ihren selbstverfassten Gedichten.

 
Der Tiroler Schriftsteller Markus Köhle moderiert die Veranstaltung und trägt ausgewählte Gedichte vor. Begrüßt werden die Schülerinnen und Schüler von Kulturstadträtin Christine Oppitz-Plörer, die beim Einwickeln des Denkmals tatkräftig mithelfen wird.

 


Begleitet von hervorragend interpretierter Blues- und Jazzmusik werden die Gedichtbänder der einzelnen Schulen miteinander zu einem großen Gedichtband verknüpft.

 
Die verknüpften Gedichte erreichen schließlich mehr als 50 Meter Länge. Im Bild rechts macht es den Anschein, als ob dieses Ausmaß an geballter Lyrik selbst einen Adolf Pichler erschrecken könnte und sich dieser still und heimlich aus dem Staub machen würde.

              
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildet das Einwickeln des Denkmals mit Gedichten mit Hilfe der Innsbrucker Feuerwehr.

 
Beginnend mit dem Kopf reichen die Gedichte bis zum Fundament des Denkmals. Ein schönes Symbol dafür, dass Lesen, Literatur und Bücher ein wichtiges aber sehr häufig unterschätztes Fundament unserer modernen Gesellschaft darstellen.

 
Dem Vorbild Tibetischer Gebetsfahnen entsprechend, kann der Wind nun die Gedichte durch alle Straßen und Gassen der Stadt flüstern.

             
Eines scheint gewiss: Adolf Pichler kann sich von allen Seiten sehen und lesen lassen.

 

Andreas Markt-Huter, 26-04-2006
Fotos: Andreas Markt-Huter

 


Weiterführende Links:
Stadtbücherei Innsbruck
Wikipedia: Adolf Pichler

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