sun longji, das ummauerte ich„Das ummauerte Ich“ lautet der Kerntitel dieses Buches, das das Psychogramm der chinesischen Denk- und Verhaltensstruktur zu entschlüsseln sucht. Es befasst sich – wie der Untertitel verdeutlicht – mit der „Tiefenstruktur der chinesischen Mentalität“. Der Begriff der Tiefenstruktur kennzeichnet die Entwicklung eines Individuums sowie die (unbewusste) Verinnerlichung sozialer Normen und Regeln durch eine Person bzw. eine Gruppe, die das Denken und Verhalten steuern.“ (S. 12)

Sun analysiert die Verhaltensweisen und die chinesische Mentalität aus einer tiefenpsychologisch geprägten Perspektive, die stark von Sigmund Freud beeinflusst ist. Dabei weist er der Bedeutung der „Mauer“ als Metapher für die Auseinandersetzung mit dem chinesischen Verhalten im politischen und sozialen Leben in China eine zentrale Rolle zu.

tom holland, dynastie„Doch was Seneca verabscheute, bewunderte er gleichzeitig. Seine Verachtung für die Macht hielt ihn nicht davon ab, von ihr zu profitieren. Die Dunkelheit Roms glänzte golden. Zweitausend Jahre später können wir auch im Rückblick auf Augustus und seine Erben in dieser Mischung aus Tyrannei und Triumph, Sadismus und Glamour, Machtgier und Ruhm eine goldene Leuchtkraft wahrnehmen, die keine Dynastie seither mehr erreicht hat.“ (S. 21)

Tom Holland geht in seiner Geschichte der ersten römischen Kaisergeneration nach, einem ebenso verstörenden wie faszinierenden Abschnitt in der Geschichte des Imperium Romanum, der auch nach zweitausend Jahren weitgehend das Bild der römischen Kaiserzeit zu prägen vermag. Anschaulich wird gezeigt, warum die Anziehungskraft der illustren Charaktere von Tiberius bis Nero bis heute nichts an ihrer Wirkung verloren hat.

charlotte schubert, der tod der tribuneDas Leben des Brüderpaares Tiberius und Caius Gracchus war kurz, ihr Nachleben lang. Obwohl von Geburt, Herkommen und Erziehung für eine großartige Karriere bestimmt, fanden sie beide einen frühen und tragischen Tod. Ihr Schicksal bedeutete den Anfang vom Ende der römischen Republik. Wie ihre Politik, ihre großen Reformvorhaben und ihr früher Tod zusammenhängen, ist das Thema dieses Buches.

Das Geschichtsbuch „Der Tod der Tribune“ setzt sich mit der Politik der beiden Brüder Tiberius und Caius Gracchus in Rom gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. auseinander, einer Umbruchszeit, die den Anfang vom Ende der römischen Republik einleiten soll und an deren Anfang der Mord an den beiden Volkstribunen steht.

peace research institute, die geschichte des anderen kennen lernen„Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, israelische und palästinensische Schulkinder im Alter von 15 bis 17 Jahren an die historischen Narrative des 20. Jahrhunderts der jeweils anderen Seite heranzuführen, denn diese lesen sie nicht in ihren Schulbüchern. Es soll den Kindern helfen, ihr Wissen über die offiziellen Versionen und Narrative der jeweiligen Seite hinaus zu erweitern. Es soll Geschichte aus einer vielseitigen Perspektive lehren, anstatt die Kinder weiter mit einseitigen Darstellungen zu indoktrinieren, und schließlich soll es Lehrer darin ausbilden, Geschichte/n aus der Sicht mehrerer Perspektiven zu lehren.“

Seit vielen Jahren zählt der Nahostkonflikt zum täglichen Bestandteil der Berichterstattung in den Medien. Die Auseinandersetzung in Palästina wurde durch den jüngsten Terroranschlag in Israel und den Krieg in Gaza verstärkt in den Focus der Weltöffentlichkeit genommen. Das vorliegende Sachbuch stellt ein Friedensprojekt dar, um die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Konflikt der jeweils anderen Konfliktpartei vorzustellen und alttradierte Narrative aufzuweichen und in Frage zu stellen.

matthias oppermann, edmund burke„Burke jedoch kann nur in seinem eigenen Jahrhundert verstanden werden. Politik war für ihn keine Sache von Ideologien, sondern die an den Tugenden der Klugheit und Mäßigung orientierte Suche nach Lösungen für konkrete Probleme. Als Whig, der nur angesichts der Französischen Revolution die Notwendigkeit verspürte, sich als »Old Whig« zu bezeichnen, war er ein Kind des Zeitalters der Aufklärung.“ (S. 10)

Matthias Oppermann Biographie des britischen Staatsmanns und Philosophen Edmund Burke ist gleichzeitig eine Reise durch die englische Geschichte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die vor allem vom Siebenjährigen Krieg, dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und der Französischen Revolution geprägt sind. Die Biographie eröffnet aber auch tiefe Einblicke in das Leben und Arbeiten im britischen Parlament und in der Regierung dieser aufregenden Epoche.

hans martin krämer, geschichte japans„Das vorliegenden Buch ist […] keine antiquarische Historie, sondern geht genealogisch von der japanischen Gesellschaft und Kultur im globalen Kontext aus, wie sie sich uns heute präsentiert, und sucht deren Entstehung historisch zu erhellen. Dabei gebührt der vormodernen Geschichte eine ausführliche Behandlung, allein schon, weil sie Referenzpunkt zahlreicher Identitätsaussagen in der Gegenwart ist.“ (S. 8)

Hans Martin Krämer bietet in seinem Sachbuch einen kompakten Überblick über die Geschichte Japans von ihren Anfängen bis in die Gegenwart und zeigt dabei die wichtigsten Stationen der kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung des Landes. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die wechselseitigen Beziehungen im engeren wie globalen Umfeld gelegt.

susanne schröter, der neue kulturkampf„Woke Ideologien entstammen den Universitäten. Dort sind sie entstanden, dort werden sie gelehrt, angeeignet und erprobt. Professoren, Instituts- und Fakultätsleitungen, ja selbst ganze Präsidien werden von woken Aktivisten und ihren akademischen Unterstützern vor sich hergetrieben. Diese geben vor, im Namen von Gerechtigkeit, Humanität und Weltoffenheit zu agieren und sich dem Kampf gegen Diskriminierung verpflichtet zu fühlen. Tatsächlich geht es um die Durchsetzung einer totalitären Ideologie, die weder gerecht noch human ist.“ (S. 13)

Susanne Schröter setzt sich mit gesellschaftlich ideologischen Strömungen auseinander, die zunehmend das politische Leben und den menschlichen Alltag berühren und ihre Vorstellungen und Forderungen durchzusetzen versuchen. Das Sachbuch „Der neue Kulturkampf“ bietet dazu eine kompetente und verständliche Analyse der Grundlagen und Ziele „woker Bewegungen“ auseinander.

bartholomäus holzhauser, die geheimen visionen des bartholomäus holzhauserBei der Beschäftigung mit „heimatlicher Chronik“ treten unter dem Schutt von Trivia immer wieder kleine Zeitkapseln zu Tage, worin dokumentiert ist, dass ein großer Geist an einem kleinen Ort gewohnt hat und darin vergessen worden ist.

Hannes Hofinger geht mit seinem bodenständigen Verlag konsequent die historischen Substanzen seiner Gemeinde St. Johann durch und wird fündig. Ab und zu befreit er einen Fund vom Staub der Zeit, lässt ihn historisch begutachten und veröffentlicht das Ganze als kleines Faksimile.

Von dieser bibliothekarischen Naturneugierde beseelt hat er kürzlich unter der fachlichen Kommentierung von Peter Fischer die „geheimen Visionen des Bartholomäus Holzhauser“ herausgebracht.

reinhard wegerth, die besten wunderSuche den Kern der Hülle! – In der Literatur gibt es ständig neue Rätsel zu lösen, deren Lösungen später wieder zum Aufbau neuer Rätsel genutzt werden können. Reinhard Wegerth nimmt die „besten Wunder“ aus den Gründungsmythen von Islam und Christentum unter seine literarischen Fittiche, indem er sie ohne Vorurteile behutsam aus dem religiösen Kontext schält und als Präparate der Fiktion unter das Lektüre-Mikroskop legt.

Während das Genre Wunder in der Hauptsache bei religiös funktionierenden Geschichten zum Einsatz kommt, ist der Ausdruck „Mirakel“ schon ziemlich profan gedeutet. Schließlich steht beim Mirakel eher der Unterhaltungswert eines Ereignisses im Vordergrund, und das Staunen als Zeitvertreib ersetzt den moralisch dehydrierten Zeigefinger.

günter Zöller, geschichte der politischen philosophie„Der folgende Abriss der (westlichen) politischen Philosophie in ihrer geschichtlichen Entwicklung von der klassischen Antike über das christlich geprägte Mittelalter bis zur Neuzeit und zu den jüngeren und jüngsten Entwicklungen stellt repräsentative philosophische Positionen zu den Formen und Normen der politischen Gemeinschaft in den jeweiligen Kontext von Staat und Gesellschaft. Durch die Verbindung von politischer Philosophie mit politischer Geschichte soll das philosophische Denken in seinen Zeitbezügen erhellt werden …“ (S. 7)

Günter Zöller bietet einen umfangreichen Abriss in die Geschichte der politischen Philosophie des Abendlandes beginnend mit den wesentlichen Denkern der griechischen und römischen Antike über die Auseinandersetzung mit Herrschaft und Macht im christlichen Mittelalter über die Rückbesinnung auf die Antike in der Neuzeit bis hin zu philosophischen Entwicklungen neuer staatsrechtlicher Grundlagen und Stellungnahmen zu Staat, Freiheit des Bürgers und sozialer Gerechtigkeit in der Gegenwart.