Philosophie | Religion

Robin Lane Fox, Die klassische Welt

andreas.markt-huter - 04.09.2025

robin lane fox, die klassische welt„Über die Geschichte von etwa neun Jahrhunderten zu berichten ist eine anspruchsvolle Aufgabe, zumal angesichts des verstreuten und verschiedenartigen Quellenmaterials. Doch der Anspruch hatte seinen Reiz. Fachkenntnisse setze ich nicht voraus, hoffe aber, dass meine Darstellung die Aufmerksamkeit der Leser wecken und fesseln kann.“ (S. 13)

Den Mittelpunkt des umfangreichen Geschichtswerks bildet die klassische griechisch-römische Welt, vom ersten großen Klassiker der europäischen Literatur, der Epik Homers, bis in die Zeit Kaiser Hadrians, mit dem die Zeit der klassischen Literatur ihr Ende nahm und der sich von der bereits als Klassik empfundenen Vergangenheit der Griechen und Römer inspirieren ließ.

Raimund Schulz, Abenteurer der Ferne

Andreas Markt-Huter - 04.08.2025

Raimund Schulz, Abenteurer der Ferne„Dieses Buch möchte erklären, wie es dazu kam, was die Alten dazu trieb, die Grenzen des Vertrauten zu durchbrechen, wie weit sie kamen und welche Konsequenzen die stete Erweiterung des Welthorizonts für die Entwicklung von Politik, Gesellschaft und hatte.“ (S. 9)“

Was wussten die Menschen der Antike von der Welt und welche Länder und Regionen hatten sie bereist? Anhand antiker Quellen geht Raimund Schulz den zahlreichen Nachrichten von der Bronzezeit bis in die Spätantike nach. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die Entdeckungen und Reisen der Griechen und Römer, aber auch die Reisen der Phöniker, Karthager und Chinesen sind Teil der ausführlichen Monographie.

Max Ulrich, schwindel im funkenschlag

h.schoenauer - 27.06.2025

Max Ulrich, schwindel im funkenschlagNicht nur am Titel ist von Schwindel die Rede, selbst die Augen machen eine schwindelerregende Bewegung, wenn sie über den Lyrikband gleiten, der im Handteller-großen Format sich erst allmählich fokussieren und fixieren lässt.

Max Ulrich zeigt mit „schwindel im funkenschlag“ Bilder und Gedichte, die vor allem von Mehrdeutigkeit, Verwobenheit und gezielter Unschärfe geprägt sind. So lädt der Schwindel ein, gleichermaßen an die Störung des Gleichgewichts wie auch an eine Täuschung zu denken, während der Funkenflug aus allen Essen und Schmieden auffliegt, von gebremsten Eisenbahnrädern springt oder als archaischer Brauch des Funkenschlagens über die Landschaft springt.

Martin Kolozs, Boshaft

h.schoenauer - 25.06.2025

Martin Kolozs, BoshaftDas literarische Bermudadreieck für para-normale Fiktion ist irgendwo zwischen Edgar Allen Poe (Die Sphinx), Andre Gide (Die Verliese des Vatikan) und Ray Bradbury (Fahrenheit 451) angesiedelt.

Martin Kolozs verortet seinen Exorzisten-Thriller „Boshaft“ in versteckten Zirkeln in Rom, Polen und im Vatikan. Der Titel Boshaft ist einerseits eine Abmilderung des Bösen, boshaft ist wahrscheinlich eine eingeschlagene Richtung, die später einmal direkt zum Bösen führt. Andererseits ist es eine Art forensischer Beschreibungsversuch, etwas Ungeklärtes als vage Devianz von einem Regularium zu deuten.

Karl-Joachim Hölkeskamp, Theater der Macht

andreas.markt-huter - 10.06.2025

karl-joachim hölkeskamp, theater der macht„Die ganze Welt ist eine Bühne – das ist nicht nur eine vielzitierte, ebenso universell wie beliebig verwendbare Sentenz aus William Shakespeares Wie es euch gefällt, sondern muss heute auf ganz neue Weise durchaus ernst genommen werden. Längst geht es um mehr und anderes als einen wohlfeilen programmatischen Anspruch irgendwelcher Propheten des sogenannten ‹performative turn› in den Kulturwissenschaften.“ (S. 15)

Karl-Joachim Hölkeskamp bietet in seiner umfangreichen Monographie einen tiefen Einblick in die politischen und sozialen Strukturen der Römischen Republik. Dabei stehen die symbolischen und rituellen Gesichtspunkte der politischen Kultur in Rom ganz speziell im Mittelpunkt. Gezeigt wird, wie durch öffentliche Inszenierungen und Rituale die Machtverhältnisse gefestigt und aufrechterhalten worden sind.

Philipp R. Rössner, Einführung in die Wirtschaftsgeschichte - Frühe Neuzeit

Andreas Markt-Huter - 02.06.2025

Philipp R. Rössner, Einführung in die Wirtschaftsgeschichte - Frühe Neuzeit„Wirtschaftsgeschichte ist also vor allem Geschichte ökonomisch tätiger Menschen in ihrem jeweiligen sozialen, rechtlichen, kulturellen und religiösen Handlungskontext, eine Geschichte der Politik, der gesellschaftlichen Zusammenhänge, der Eigentumsordnung […], der Marktanbindung oder der Verflechtung mit anderen Märkten. Daneben ist wirtschaftliches Handeln stets auch in die jeweiligen geographischen, naturräumlichen, klimatischen Bedingungen eingebettet.“ (S. 14)

Philipp Rössners „Einführung in die Wirtschaftsgeschichte“ der Frühen Neuzeit setzt sich mit den Grundlagen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa vom Spätmittelalter bis zur Französischen Revolution auseinander. Dabei kommen die unterschiedlichsten Aspekte wirtschaftlicher Bereiche zur Sprache, die von Klima und Umwelt, über die Bevölkerungsentwicklung, der Landwirtschaft bis hin zu den Themenbereichen Handwerk, Handel, Geldwirtschaft und Wirtschaftstheorie reichen.

Johann Hinrich Claussen, Gottes Bilder

andreas.markt-huter - 05.02.2025

johann hinrich claussen, gottesbilder„Selten kann man sich so fremd fühlen, wie beim Besuch eines Museums mit alten christlichen Bildwerken. […] Deshalb versucht dieses Buch, eine Art Ausstellung zu gestalten. Sie besteht aus zwölf Sälen, die einen Weg von den Anfängen durch die wichtigsten Epochen bis zur Gegenwart anbieten und einen Überblick über wesentliche Formen, Gattungen, Motive und Themen zu geben.“ (S. 15)

Johann Hinrich Claussen lässt in seinem Buch die Leserinnen und Leser wie durch eine Ausstellung mit zwölf Sälen wandeln, in denen christliche Kunst am Beispiel exemplarisch ausgewählter Gemälde und Darstellungen von ihren Anfängen bis in die Gegenwart vorgestellt und detailliert erläutert wird.

Susanne Schröter, Der neue Kulturkampf

andreas.markt-huter - 24.01.2025

susanne schröter, der neue kulturkampf„Woke Ideologien entstammen den Universitäten. Dort sind sie entstanden, dort werden sie gelehrt, angeeignet und erprobt. Professoren, Instituts- und Fakultätsleitungen, ja selbst ganze Präsidien werden von woken Aktivisten und ihren akademischen Unterstützern vor sich hergetrieben. Diese geben vor, im Namen von Gerechtigkeit, Humanität und Weltoffenheit zu agieren und sich dem Kampf gegen Diskriminierung verpflichtet zu fühlen. Tatsächlich geht es um die Durchsetzung einer totalitären Ideologie, die weder gerecht noch human ist.“ (S. 13)

Susanne Schröter setzt sich mit gesellschaftlich ideologischen Strömungen auseinander, die zunehmend das politische Leben und den menschlichen Alltag berühren und ihre Vorstellungen und Forderungen durchzusetzen versuchen. Das Sachbuch „Der neue Kulturkampf“ bietet dazu eine kompetente und verständliche Analyse der Grundlagen und Ziele „woker Bewegungen“.

Gundi Feyrer, Sätze, die Gedanken regnen

h.schoenauer - 10.12.2024

gundi feyrer, sätze die gedanken regnenSoll man sich über ein Buch darüber trauen, wenn es sich laut Gebrauchsanleitung dabei um Elemente aus der Quantenphysik und der Kabbalah handelt?

Gundi Feyrer sagt ja, denn mit Analogien zu diesen beiden luftigen Gedankendepots lässt sich die Welt wundersam neu erzählen und verstehen. Mit der bestechenden Zauberformel von „Sätzen, die Gedanken regnen“ wird jäh eine und intellektuell-emotionale Großwetterlage geschaffen.

Die beiden Quellen für das Ausregnen-Lassen von Sätzen sind die Quantenphysik, die vom Quanten-Guru Anton Zeilinger einmal als Intuition bezeichnet wird; sowie die Kabbalah, die „als Sprach-Mystik und Sprach-Philosophie vom Wort-Material ausgeht und Buchstabenkombinationen als Verkleidung sieht“. (73)

Martin Kolozs, Kreuzwege

h.schoenauer - 09.12.2024

martin kolozs, kreuzwegeAlle Menschen unterliegen biographischen Kreuzwegen, wenn sich eigene Lebenslinien mit solchen anderer Zeitgenossen kreuzen. Im religiösen Ambiente versteht man unter Kreuzweg eine leidende Auslegung des Schicksals, im strengen katholischen Ritual hat sich daraus das Genre des Kreuzwegs herausgebildet, dabei werden in vierzehn Episoden die Leidensstationen Christi auf seinem Weg hin zur Kreuzigung nachempfunden und nachgebetet.

Martin Kolozs greift in seiner Auftragsbiographie „Kreuzwege“ zur Dramaturgie dieses Genres, indem er das Schicksal der Tiroler Jesuiten Johann Schwingshackl und Johann Steinmayr miteinander verschränkt und sie anschließend durch die politische Zeit des Nationalsozialismus begleitet, dem sie schließlich zum Opfer fallen: Beide werden hingerichtet.