Hans Zehsigs, Der liebe Gott und das Fernsehen
Seit das Lesen flächendeckend verbreitet ist, gibt es auch so etwas wie einen Reise-Reader, früher nach dem Verkehrsmittel „Rollwagen“-Büchlein genannt. Eines der bekanntesten dieser Kleinodien stammt vom Elsässer Jörg Wickram aus dem Jahre 1555, dabei geht es um allerhand Schwänke, die man kurz liest, dann schmunzelt man und schaut wieder in die Landschaft.
Hans Zehsigs hat sich dieses leichte Leseverhalten reisender Verlagskunden zu Nutze gemacht und allerlei Schnurren und Sprüche zusammengetragen, die sich meist um das Handwerk des Schreibens, Publizierens oder Fernsehens abspielen.
Manchmal ist die Rahmenhandlung aufregender als die Geschichte, die sie in ihrem Kern umrahmt.
Jeder Landstrich braucht seinen eigenen Chronisten, um in die Besonderheiten des Geländes auch mit entsprechender Tiefenschärfe einzudringen.
Das Verbrechen existiert nicht nur immer und überall, es hat auch immer einen handfesten Grund – Geld! Je peripherer das Böse freilich auftaucht, umso kleiner fallen die dabei unterschlagenen Summen aus, so dass es selbst in der Geldstadt Innsbruck meist um Summen geht, die du und ich beiseite räumen könnten.
Nichts ist so schön, als wenn man die Realität auf ein Spiel einladen darf. Und wenn diese Realität dann ohnehin schön ist, entsteht daraus ein schönes Realitäts-Spiel.
Die Novelle ist eine Kunstform, die in einem unaufgeregten Ambiente oft kurzfristig für Aufregung sorgen kann.
Große Kulturen entwickeln auch immer eine eigene politische Kultur. Italien ist einerseits eine sehr junge Demokratie, andererseits eine sehr dynamische, oft ins Extrem gehende.
Seit Markus Koschuh ein abendfüllendes und staatstragendes Stück über das Unwesen der Tiroler Agrargemeinschaften geschrieben hat, wirken auch seinen kürzeren Texte aus der Tiefe des Alltags wie verbotene Spikes in einem scharf gewuchteten Reifen.
Der Begriff Kriminalroman gilt in literarischen Kreisen oft als Bedrohung der literarischen Intelligenz. Wenn allerdings eine Story mehr als ein Kriminalroman ist, kann man sich auf allerhand Hyper-Fiktion gefasst machen.
In der Literatur gibt es oft ein strenges Ranking verschiedener Nachrichten. So muss fallweise eine Verwandtschaftsbeziehung einem Text vorausgestellt werden, damit sich die Leserschaft anschließend voll auf den Text konzentrieren kann.