Rudolf Habringer, Leirichs Zögern
Eine besonders spektakuläre Art, sein Leben in Aufruhr zu bringen, ist dessen Sedierung durch wohl einstudierte Handgriffe des Alltags und Rituale, die regelmäßig ins Leere führen.
Rudolf Habringer stellt einen Helden vor, der mitten in seiner eigenen Ordnung zu versickern droht. Gregor Leirich ist Zeitgeschichtler an einem Universitätsinstitut, wo sich selbst die Gegenwart bereits in eine vorsortierte Materie verwandelt hat, sodass man ohne Aufregung daran herumforschen kann. Der Schwerpunkt liegt ohnehin bei der Produktion von Bachelors, wodurch der Lauf der Geschichte für die nächste Generation gesichert zu sein scheint. Das alles entscheidende Wort heißt „vorsatzgemäß“. Der gute Historiker steht früh am Morgen auf und hat einen Plan, den er nach seinen Vorstellungen als Tagwerk abarbeiten wird.