Andreas von Westphalen, Die Wiederentdeckung des Menschen
„Was wäre, wenn der Mensch eine falsche Vorstellung von seiner eigenen Natur hat? Was wäre, wenn wir uns über so etwas Existenzielles täuschen wie unser eigenes Wesen? In diesem Buch werden wir uns gemeinsam auf die Reise zu einem weithin unbekannten Wesen aufmachen, einem ebenso faszinierenden wie beeindruckenden Geschöpf: dem Menschen.“ (S. 11)
Andreas von Westphalen kritisiert das Menschenbild, das den meisten gegenwärtigen Wirtschaftstheorien und dem neoliberalen Wirtschaftsdenken zugrunde liegt und den Menschen als faul und auf den eigenen Gewinn und Vorteil ausgerichtetes Wesen betrachtet, das unter Konkurrenzdruck seine besten Leistungen vollbringt. Ein Bild über die Natur des Menschen, das mittlerweile fatale Folgen zeitigt.
„Der Junge schob einen Gemüseberg auf seinem Teller herum. Er war kein gewöhnlicher Junge. Er war ein König. King Eddi I. Es gab noch keinen King Eddi II. oder III., aber in Eddis kleinem Königreich fand jeder seinen Namen toll. Darum rechneten alle fest damit, dass in Zukunft viele weitere Könige »Eddi« heißen würden.“ (S. 9)
Hinter dem unscheinbaren Begriff „Datenpoesie“ tut sich eine literarische Revolution auf. Hier schreibt nicht mehr ein Autor Gedichte oder poetische Texte, sondern die Programme, einmal in Bewegung gesetzt, spulen ihr poetischen Akzente ab. Logischerweise dürfte diesem Unterfangen nicht ein lebender Leser in die Quere kommen, sondern ein kluger Leser müsste dieser Poesie sein eigenes Leseprogramm entgegenhalten, sodass sich zwei Künstliche Intelligenzen gegenseitig auslesen und in Schach halten könnten.
„Karl Heinz, der hübscheste der Hirsche, trägt im Geweih die schönste … Kirsche.“
In einer Zeit, wo Bücher hauptsächlich über die Krimi-Schütte verkauft werden und entweder ein gedruckter Tatort oder Landkrimi sind, gerät die Kunst eines komponierten Buches zunehmend in Vergessenheit. Dabei ist nicht nur das haptische Empfinden als Information gemeint, auch Layout und Komposition sind in diesen guten standhaften Büchern noch eine wesentliche Bereicherung des Lesegenusses.
„»Ist das ihr Ernst, Miss …? Entschuldigung, ich habe ihren Namen nicht richtig verstanden.« »Ich habe mich auch nicht vorgestellt«, gab das Mädchen zurück. »Also – in der Wand hinter ihnen ist ein Tresor. Sie haben sechzig Sekunden, um ihn zu öffnen, Mr …« Sie warf einen Blick auf das silberne Schild auf dem Schreibtisch. »Mr Horace Appleby. Ha, jetzt kenne ich Ihren Namen! Wer lesen kann, ist immer im Vorteil. Sechzig Sekunden, Horace, ab … jetzt!«“ (S. 19)
„Schulleitungen, Lehrkräfte, Schulträger, Fachdidaktiken und die Bildungspolitik sollen […] Orientierung für die Planung von Phasen des Distanzlernens finden. Die Beiträge zeigen, welche didaktischen Entscheidungen dazu geeignet sind, Lernumgebungen so zu gestalten, dass sie unabhängig vom Präsenzunterricht funktionieren.“ (S. 7)
„»Mit dem Chip wird Mr. Bobs die Kontrolle über die Saugroboter übernehmen. Und mit dieser Armee, die alles aufsaugt, was sich ihr in den Weg stellt, kann mich keiner mehr stoppen. Ich werde die Weltherrschaft erlangen und abwechselnd im Weißen Haus, im Buckingham Palace und im Kreml wohnen.«“ (S. 121)
Schöpfungsgeschichten haben meist einen Prolog, in dem das Wesentliche erzählt wird. Bei der Erschaffung der Welt geht es nämlich wie in der Genesis darum, dass zuerst nichts ist, und dann durch einen Erzähltrick plötzlich die komplette Welt eruptiert. In der Bibel funktioniert das mit dem Satz vom „Anfang war das Wort“, beim Faust mit der Sonne, die nach alter Weise kreist, im Taoismus beginnt die Welt als mathematische Formel, wonach die Eins die Zwei hervorbringt.
„Schon seit einiger Weile liegt Toni im Bett und wälzt sich von der einen zur anderen Seite. Er hat Bauchschmerzen und die wollen nicht und nicht aufhören. Dabei hat er heute nichts Falsches gegessen, da ist er sich sehr sicher.“