Tiroler Kulturservicestelle: „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen“
Wie jedes Jahr zu Schulbeginn zieht die Tiroler Kulturservicestelle Bilanz über die kulturellen Schulveranstaltungen im vergangenen Schuljahr und präsentiert das neue Veranstaltungsprogramm für das das Schuljahr 2015/16. Bis 23. Oktober haben die Tiroler Schulen wieder die Möglichkeit, aus einem Angebot von mehr als 260 Veranstaltungen auszuwählen und ihre Wünsche digital anzumelden.
Die Veranstaltungsbilanz an den Tiroler Schulen im vergangenen Schuljahr kann sich sehen lassen. Es waren insgesamt 2.696 Kulturveranstaltungen, die in allen Tiroler Bezirken und in allen Schultypen, von den Volksschulen bis hin zu den Berufsschulen und Gymnasien im Schuljahr 2014/15 stattgefunden haben.
Die Präsentation des Jahresberichts der Tiroler Kulturservicestelle fand dieses Jahr in der Schulbibliothek des Akademischen Gymnasiums Innsbruck statt, wo Gastgeber Direktor Mag. Helmuth Aigner die Bedeutung der Tiroler Kulturservicestelle für die Kulturvermittlung an den Tiroler Schulen betonte.
Die Einrichtung des Tiroler Kulturservice als Service für die Tiroler Schulen darf österreichweit als einzigartig bezeichnet werden, sowohl was die Qualität der kulturellen Veranstaltungen betrifft als auch ihre Quantität. Mit den Veranstaltungen wird Kultur unmittelbar in das Leben der Schule hineingebracht.
V.l.n.r: Prof. Mag. Kurt Arnold, LR Dr. Beate Palfrader, Mag. Christiane Hochfilzer
(Tiroler Versicherung) und Dir. Mag. Helmuth Aigner. Foto: Markt-Huter
Auch Kulturlandesrätin und amtsführende Präsidentin des Landesschulrats für Tirol Dr. Beate Palfrader wies in ihrer Ansprache auf die Bedeutung der Einrichtung für die Vermittlung von Kultur an den Tiroelr Schulen hin und hob die Wichtigkeit der Begegnung junger Menschen mit Kunst und Kultur hervor.
Das große Interesse, das dem Tiroler Kulturservice von Seiten der Schulen entgegengebracht wird, hat die Einrichtung wahrlich verdient. Knapp 2700 Veranstaltungen im vergangenen Schuljahr sagen einiges aus über die Quantität und Qualität der Tätigkeit der Tiroler Kulturservicestelle, die mittlerweile seit 41 Jahren besteht. Die Tiroler Kulturservicestelle ist auch eine Vermittlerin von Kunst, über das ganze Schuljahr und aller Schultypen und Altersstufen, von der Volksschule bis zur Matura hinweg. Gerade die Begegnung mit Kunst und Kultur trägt ganz wesentlich zur Persönlichkeitsbildung junger Menschen bei.
Landesrätin Palfrader betont die große Bedeutung der Begegnung mit Kunst und
Kultur für die Persönlichkeitsbildung junger Menschen und Kurt Arnold bedankte
sich für das soziale Engagement der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler.
Foto: Markt-Huter
Neben den engagierten Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort, die das Kulturangebot für die SchülerInnen in Anspruch nehmen, brauche es aber auch jene, die wie die MitarbeiterInnen der Tiroler Kulturservicestelle, Prof. Mag. Kurt Arnold, Prof. Mag. Klaus Machajdik und Astrid Thöni, intensiv an der Zusammenstellung und Organisation der Veranstaltungen arbeiten.“
Finanziert werden die Kulturveranstaltungen und die Einrichtung des Tiroler Kulturservices vom Land Tirol, das mit 200.000 € aus den Mittel der Kulturabteilung den Großteil der Finanzmittel zur Verfügung stellt. Die personellen Ressourcen und die Infrastruktur der Kulturservicestelle mit zwei Lehrpersonen und einer Sekretärin werden durch den Bund getragen. Privater Hauptsponsor der Kulturaktion für Tiroler Schülerinnen und Schüler ist die Tiroler Versicherung mit 15.000 € jährlich.
Grafik: Markt-Huter
Weitere Einnahmen kommen von KulturKontakt Austria mit 60.000 € und aus dem geringfügigen Selbstbehalt für Schülerinnen und Schüler, der in Summer immerhin 90.000 € ausmacht. Der Selbstbehalt von 1,50 € wir ab dem Schuljahr 2015/16 auf 2 € pro SchülerInn angehoben. Auch im vergangenen Jahr war das Interesse an Veranstaltungen größer als das mögliche Angebot. Von den 6.700 angemeldeten Veranstaltungswünschen konnten 2.696 Veranstaltungen durchgeführt werden.
Mag. Christiane Hochfilzer, vom privaten Hauptsponsor Tiroler Versicherung ist es als regionales Unternehmen ein Bedürfnis soziale Verantwortung vor allem in der Region Tirol zu übernehmen. Vor allem Kinder und Jugendliche seien ein Schwerpunkt der Förderung, wozu auch die Zusammenarbeit mit der Tiroler Kulturservicestelle ganz besonders passend sei.
Grafik: Markt-Huter
In seinem Jahresbericht und der Vorstellung des neuen Veranstaltungsprogramms weist der Leiter der Tiroler Kulturservicestelle Prof. Mag. Kurt Arnold darauf hin, dass das aktuelle Jahresprogramm soeben den einzelnen Tiroler Schulen übermittelt worden sei, die nun bis 23. Oktober Zeit hätten, um ihre Wünsche zurück zu melden.
Bei den Wünschen lässt sich eine jährliche Steigerung erkennen. So wurden im Jahr 2010 4.744 Wünsche angemeldet, für das Jahr 2015 waren es bereits 6.698 Rückmeldungen. Als Neuerung für das kommende Jahr wird daher der Selbstbehalt durch die Schülerinnen und Schüler erhöht. Im Jahr 1999 wurde der Selbstbehalt von 20 Schillingen, umgerechnet 1,50 € eingeführt, der nun nach 16 Jahren moderat auf 2 € erhöht werde, wodurch zusätzliche Mehreinnahmen für Veranstaltungen zur Verfügung stünden.
Grafik: Markt-Huter
Prof. Arnold nutzte die Gelegenheit sich auch bei den Kulturschaffenden selbst zu bedanken, die bereit sind, für eine geringe finanzielle Vergütung an den Schulveranstaltungen teilzunehmen. Vor allem Tiroler Künstlerinnen und Künstler würden auch die Organisation ihrer Veranstaltungen zum Teil selber übernehmen, d.h. Kontakt mit den Schulen aufnehmen und die Termine vereinbaren, was für die Kulturservicestelle eine große organisatorische Entlastung darstelle.
Landesrätin Palfrader und Dir. Aigner ließen es sich nicht nehmen, selbst bei der
Schulveranstaltung mit der Landecker Gruppe "Rabenspiel" zu einem
mittelalterlichen Tanz das Tanzbein zu schwingen. Foto: Markt-Huter
Weiterführender Link:
>> Tiroler Kulturservicestelle
Andreas Markt-Huter, 13-10-2015