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Buch-CoverMan sieht sie plastisch vor sich, diese abwinkende Handbewegung, die hinter dieser Bemerkung steckt: Ich glaube nicht an die große Liebe. - Ein gelassener, erkenntnisreicher und auch Lebensprogrammatischer Satz!

Und auch die Unterbezeichnung "Neue Liebesgedichte und andere" lässt erahnen, dass diese Gedichte manchmal nur vorgeblich mit der Liebe zu tun haben, oft aber ganz etwas anderes im Sinn haben, nämlich das Alltägliche, das Durchhalten der Gefühle, den Wahnsinn einer erotisch entglittenen Bewegung.

Buch-CoverEin ziemlich ungemütlicher Titel, Der Befall, erinnert an Maul- und Klauenseuche, wenn ganze Tierherden befallen werden. Und dabei ist es ein schöner, harmonischer, umfangreicher Roman.

Das erste, was auffällt, ist dieser lange Atem, mit dem durch die Jahrzehnte erzählt wird, das zweite ist diese natürliche Abfolge der Geschehnisse, worin alle Entscheidungen wie von selbst fallen, seien es die privaten oder die öffentlichen.

Buch-CoverGrandhotels sind markante Versammlungsorte von Schicksalen, Lebensläufen und Lebensentwürfen. Oft überdauern diese edlen Einrichtungen die Jahrhunderte und spreizen sich mächtig gegen den jeweiligen Zeitgeist.

In ihren Zimmern und Gängen versickert zwischendurch die Zeitgeschichte und tritt manchmal einem Gast entgegen, wenn dieser hellwach Aufenthalt nimmt.

Buch-CoverLiebe, Tod und Sonnenschein, und das alles vielleicht mit einem doppelten Mausklick ausgelöst. - Unglaublich schlicht und hartnäckig geht der vierte "Käfer-Roman" mit jenen Dingen um, die den Stoff für Literatur abgeben.

Daniel Käfer startet seinen nächsten (laut Klappentext offensichtlich letzten) Lebensabschnitt mit dem Begräbnis seines Bruders. Alles ist irdisch, die Begräbnisrituale verströmen Halt und Gelassenheit und werfen schwermütige Schatten auf die Überlebenden, die bald nach der Zeremonie wieder in ihren Alltagstrott zurückfallen.

Buch-CoverDiese österreichische Seele rostet nirgendwo so fluguntauglich dahin wie in der Provinz.

Harland ist die Hauptstadt dieses düsteren Desasters an Lebenswille, die Figuren gehen wie in einem Thomas-Bernhard-Alptraum geduckt und geil durch die Szenerie, und wenn etwas geschieht, dann entweder als Gerücht oder als unheimliche Übertreibung.

Buch-CoverObwohl der Stoff eigentlich aus der Pigment-Biologie stammt, ist er wie geschaffen für die Literatur. Luciferin, das wie ein Putzmittel oder ein weiblicher Teufel klingt, ist ein seltsamer Leuchtstoff, halb Verwesung, halb Erotik.

Angelika Rainer schickt eine verrückt sensible Zwergin in die Welt hinaus, damit sie aus verschiedensten Wahrnehmungen Licht in die Dunkelheit pumpt.

Buch-CoverEs gibt so Landstriche auf dem Kontinent, wo sich tatsächlich hinter jeder geographischen Krümmung eine neue Welt auftut.

Die Gegend um Triest und die Kulturoase Friaul stellen eine ideale Bühne dar, um auf engstem Raum großes Welttheater aufzuführen. Und tatsächlich sind die vorgestellten Protagonisten alle Mitglieder eines Weltorchesters von hervorragenden Köpfen.

Buch-CoverWie lassen sich so lebenswichtige Dinge wie ein Hut, das Wasser und die Liebe unter einen Hut bringen? Funktioniert es vielleicht so nach dem Spiel "Schere, Stein Papier"?

In der Erzählung von Magdalena Kauz kommen die Dinge des Lebens sehr vorsichtig frei gekratzt zum Vorschein. Oft wird etwas nur angedeutet, ab und zu sieht man nur einen Ausschnitt, manchmal gibt es keinen zweiten Satz, wenn der erste schon üppig genug ist.

Buch-CoverDer beste Erzähler ist nach wie vor ein Parasit, der mitten im Text seine Zwischenwirts-Helden umbringt.

Mike Markarts Erzählkonzept ist genial. Ein Ich-Erzähler kann sich im Schlaf nur dann halbwegs regenerieren, wenn er darin in eine andere Figur schlüpft. Diese Figur muss eliminiert werden, erst dann gibt es ein sattes Aufwachen und räkelndes Durchstrecken des erzählenden Körpers.

Buch-CoverDer Kulturort Inzing leistet sich nicht nur eine der besten Dorfzeitschriften Tirols und ein bemerkenswert upgedatetes Dorfbuch, sondern stellt sich zwischendurch immer wieder auswärtigen literarischen Testern, die dem Eigenbild der Einheimischen auf den Zahn fühlen.

Im Herbst 2007 durften sich die Autorinnen Seher Cahir aus Istanbul, Sarita Jenamani aus Cuttack / Indien und der Autor Sina Tahayori aus Shiraz / Iran in Inzing einquartieren mit der Bedingung, "eppes" zu schreiben. Alle Ortstester leben mittlerweile in Wien, sodass An- und Abreise innerhalb eines Tage von statten gehen konnten.