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Buch-CoverVielleicht ist Amerika bloß ein Stück gesellschaftlicher Steppe und der Sinn des Lebens besteht darin, mit Pferden gut auszukommen und zu überleben.

Eine Frau tritt breitbeinig wie in einem Western auf, mitten in der Wüste liegt ein kleiner Ort, der bloß aus einer Ampel besteht, deren Lichtherz verlässlich schlägt. Von dieser Szene ausgehend tut sich bald einmal der Roman nach vorne und nach hinten auf.

Buch-CoverIn manchen Gegenden des Gebirgslandes Tirol gilt der Seemannsgruß „Ahoi“ als Seufzer der Anerkennung und des fröhlichen Hoppalas. Wenn sich zwei Gebirgler unerwartet treffen, fassen sie ihre lyrischen Spontaneindrücke von der Welt durchaus mit der Fügung „oha“ oder „ahoi“ zusammen.

Christoph W. Bauer erzählt im Vorwort zur Geburtstagsgabe des Haymon Verlags, wie er einst vor einem Lyrikregal gestanden ist und ihn das Gefühl von Meer, Schiff und Welle umspült hat, ein typisches Ahoi-Erlebnis also.

Buch-CoverDie markanteste These vorweg: Obwohl das SOS-Kinderdorf in der Praxis von Frauen aufgebaut worden ist, dreht sich letztlich alles um einen Männermythos, den Übervater Hermann Gmeiner.

Bettina Hofer und Christina Lienhart wagen sich als Insider von SOS-Kinderdorf an die heikle Aufgabe, den Pionierinnen der Bewegung in herzlicher Weise gerecht zu werden sich dabei an wissenschaftliche Standards historischer Würdigung zu halten.

Buch-CoverBücher, die eine konkrete Frage stellen und diese stracks beantworten, haben immer etwas Faszinierendes an sich.

So stellt die Jahrhundert-Architektin Margarete Schütte-Lihotsky für ihre biographische Zusammenfassung die feststellende Frage ohne Fragezeichen: „Warum ich Architektin wurde“.

Buch-CoverJeder Roman hat ja einen höheren Sinn, vielleicht ist der Sinn der „algerischen Verblendung folgender: Albert Camus wollte einst mit dem „Fremden“ einen grellen Algerienroman der Kolonialzeit schreiben.

Herausgekommen ist das Schicksal eines mysteriösen, fast mythisch verschlossenen Fremden, der am Höhepunkt des Romans einen Araber erschießt, damit wenigstens etwas geschieht.

Buch-CoverIm Fußball ist das Nachspiel jenes Fünfminutengeschenk, das der Schiedsrichter den Mannschaften und dem Publikum als Ersatz für vertrödeltes Spiel macht. In der Erziehung ist das Nachspiel eine Drohung: Das wird noch ein Nachspiel haben! Im Sex hingegen kommt das Nachspiel nur sehr selten vor und tritt als Mischung von schlechtem Gewissen und vertrödelten Chancen zutage.

Helwig Brunner legt in seinem Nachspiel fünf Personen ins Krankenhaus und lässt sie in Monologen nicht miteinander kommunizieren.

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Ein Logbuch führen meist Abenteurer, Entdecker, Forscher und Grenzgänger. Der Poet Raoul Schrott ist alles von dem, wenn er sich haptisch hochgerüstet und ortsgebunden auf den Weg macht, im Norden des Tschad den letzten unentdeckten weißen Flecken dieser Erde aufzusuchen.

Raoul Schrott stellt seinen drei Kapiteln des Logbuchs jeweils ein wunderbar-skurriles Zitat von Herodot voran.

Buch-CoverRoutinierte Einheimische erkennt man meist daran, dass sie sich mit einem einzigen verbalen Hammer die Welt erschließen. Was sich mit diesem Einheitstool nicht aufmachen lässt, hat eben Pech gehabt, es bleibt außerhalb der Wahrnehmung dieses Users.

Amir P. Peymann schickt seinen Helden Tarek Kemal gleich mit einem gigantischen Sprach-Set durch den Alltag, aus diversen Landstrichen und Kulturen sind die Bezeichnungsmittel zusammengetragen, mit denen sich so gut wie alles aufsperren lässt.

Buch-CoverEine Stadt, die üblicherweise als purer Verkehrsknoten, Flughafen oder schizophrenes Sozialgewebe zwischen Sport, Kultur und Universität wahrgenommen wird, mit "Gesängen" zu behängen, ist ein nicht alltäglicher Vorgang.

Bosko Tomasevic wollte, wie er im Nachwort schreibt, als ein Mensch aus der Ebene kommend den Bergen huldigen, sein kulturelles Bewusstsein aus Serbien mit den Empfindungen der Gegenwart in Innsbruck in einander spiegeln und dem Zeitstrom zwischen historischen Porträts, Denkmälern und Institutionen freien Lauf gewähren.

Buch-CoverKaum etwas ist in seiner Gewöhnlichkeit so ungewöhnlich wie ein einzelnes Paar. Jedes Paar glaubt, ein Unikat zu sein, und doch ticken alle Paare letztlich ziemlich ähnlich, sie kommen zusammen, schauen sich in die Augen oder machen sonst etwas Filmreifes, und trennen sich.

Erika Pluhar schickt in ihren Geschichten und Gedichten jede Menge Paare auf die Bühne. Bereits der Beginn ist fulminant trivial, zwei lebenserfahrene Passagiere treffen sich im Speisewagen und sind ziemlich verstört, weil sie das Flirten verlernt haben.