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Buch-CoverManchmal ist der Beginn einer Geschichte so unglaublich, dass selbst die Figuren der Geschichte darüber den Kopf schütteln und sich fragen, ob es so etwas in der Literatur geben kann.

Im Roman von den fabelhaften Strudelbakers fährt ein Onkel des Protagonisten Wolfy als Toter mit der Straßenbahn durch Wien, es ist genau 1937 und ein Samstagabend. Die Reise des Toten ist symptomatisch für die Geschichte des Kontinents am Vorabend der Judenvernichtung durch die Nazis. Die Verwandten von Onkel Kalmann flüchten von Wien nach London und gelten dort als "Flichtlinge", dieser spöttische Ausdruck sagt es genau, was sie erwartet: Unwillkommenheit! Man tut zwar verbal sehr human, in Wirklichkeit aber ist hier niemand willkommen.

Buch-CoverManchmal braucht es in der Lyrik das große Lineal, um dem Sprachgebrauch auf die Finger zu klopfen, wenn er zu vorwitzig ist. Das tut dann weh sozusagen. Und schlicht "sozusagen" heißt der Gedichtband Josef Schweikhardts, in dem Poetisches nicht nur vermischt sondern auch gleich aufgemischt wird.

Rasante Lyrik trägt immer auch ein Konzept als Schärpe durch die Gegend, der Autor hat sein aktuelles Konzept in einem Vor-Waschzettel formuliert. "Die Zonen verbaler Unschärfe bilden im Zeitalter von Morphing und fuzzy logic ein atmosphärisches Feld jenseits binärer Sprachspiele: eine Chance für geöffnete Redeweisen. Das Helle ist dunkel, das Tragische komisch genug. Und sozusagen umgekehrt."

Buch-CoverUnter dem Firnis der Schönheit sind die Dinge oft anders und manche Sachverhalte sind ausgesprochen schrecklich und grauenerregend. Die Aufgabe der Literatur muss es sein, diesem Schrecken auf den Grund zu gehen.

Petra Ganglbauer hängt das lyrische Ich in eine aufregende Welt voller Verstrickungen und Verknüpfungen. Wie in einem imaginären Schöpfungsbericht liegt das Ich noch im Dunkeln. "Im Dunkel. Und dann frage ich dorthin." (7) Dieser fragende Zustand zieht sich als Rettungstau durch den Text, letztlich werden Rufe daraus, wie es im Titel des Buches heißt.

Buch-CoverEin Kalauer ist immer auch ein Beweis von Kühnheit, bei einem guten Kalauer staunt das Publikum eher über den Anwender, als über dessen Sager. Man erwartet sich einen bestimmten Satz, weil er quasi auf der Zunge liegt, und ist dennoch erstaunt, wenn er wirklich in der erwarteten Form kommt.

Reinhold Aumeier hat für seine Augenausfischerei eine komplette Literaturgattung erfunden "das Konglomerat". Dieser aus der Erdkunde übernommene Begriff beschreibt recht gut einen zusammengepressten Satzballen, perfekt verdichtet und luftlos aneinandergepresst donnert das Sprachkonglomerat durch das Buch, vorne hinein und hinten heraus wie eine gewaltige Lawine.

Buch-CoverDie Litaraturgeschichte ist ja in der Hauptsache auch eine besondere Form der Literatur, die eine Hälfte wird als historisch relevant eingestuft und zu einem Kanon ausgebaut, die andere Hälfte gilt als unwahrscheinlich und wird aus der offiziösen Geschichtsschreibung herausgefiltert.

Wesentliche Bausteine dieser Literaturgeschichten sind Biographien von Autoren, die mehr oder weniger skurrile Lebensläufe beisteuern, dabei reicht die Schicksalspalette vom Geniekult über das soziale Außenseitertum bis hin zum standardisierten Krankheitsbild. Das Schlimmste, was ein Autor machen kann, ist ein unauffälliges Leben zu führen, denn dann fällt er mit Garantie aus der Geschichtsschreibung.

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Ah, das tut gut, satt und fett und voller Stoff liegt der „Alpenreader“ in der Hand, es geht um nichts Geringeres als Kultur und Lebenslust, welche seit Jahrhunderten durchs Gebirge ziehen.

Im Wintersemester 2002/03 hat die Geisteswissenschaftliche Fakultät an der Innsbrucker Uni ihr sensibler Inneres nach außen gestülpt und in einer Ringvorlesung die wichtigsten Ergebnisse jahrelanger Forschung vorgestellt.

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Pure Lyrik ist rar, offensichtlich vertraut kein Herausgeber der bloßen Lyrik, weshalb ein echter Lyrikband in unseren Breitengraden fast immer mit Vorwörtern anfängt.

Marie Luise Habicher muss gleich in zwei Vorwörter beißen, ehe sie loslegen kann. Einmal erklärt Gerald Kurdoglu Nitsche, dass Vielsprachigkeit eine tolle Sache ist, und wenn es doch einsprachig zugeht, dann sollte es wenigstens vom Rand stammen:

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Was ein guter Verlag ist, druckt nicht nur Literatur und Fiktion sondern auch Realität und Ratgeber.

Längst ist die Serie "kompakt" des Folio-Verlages zu einem Markenzeichen geworden, in dieser Serie werden so genannte Provinzstädtchen mit dem Atemzug von Weltstädten beschrieben.

Buch-CoverIn den vergangenen Jahrzehnten gab es unterschiedlichste Veröffentlichungen und Druckwerke über das Außerfern. Die Herausgabe dieser Bücher liegt einerseits schon sehr weit zurück, andererseits befassten sie sich mit Teilaspekten des Bezirkes Reutte oder das Außerfern war oft als Teil des Tiroler Oberlandes angeführt.

So wurden immer wieder von schulischer Seite Anfragen an den Bezirksschulrat gestellt, ob es nicht aktualisierte Unterlagen über die Gemeinden gäbe bzw. ob eine Neuauflage der Bezirkskarte nicht ins Auge gefasst werden könnte.

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Wenn einer der innigsten zeitgenössischen Lyriker plötzlich im Titel zweimal die heilige Prosa anruft, ist selbstverständlich Poesie angesagt, zumal die von den Anrufungen eingekreiste Proserpina in fernen Lesebüchern als die Göttin der Fruchtbarkeit und der Unterwelt gilt.

Oswald Eggers Prosa-Poesie besteht beinahe durchgehend aus zwei Textbändern, die als zwei Kosmosse durch den Band gerollt sind. Generell haben diese beiden Welten genauso viel mit einander zu tun, wie in der Mythologie rund um den Achill das Ich mit dem Alles.