marcus weeks, kernfragen philosophie„Warum existiert überhaupt irgendetwas? Wodurch wird etwas richtig oder falsch? Gibt es Gott? Um die eigentliche Natur von Wissen, Wirklichkeit und Sein zu verstehen, widmet sich die Philosophie einigen der größten Rätsel. […] Die Philosophie entstand, um das zu hinterfragen, was wir oft als gegeben hinnehmen.“ (S. 6)

Fünf große Themen der Philosophie, von der Erkenntnistheorie über die Philosophie des Geistes bis hin zu Ethik und Moral, werden mit der Methode von Frage und Antwort abgehandelt und die Stellungnahmen und Gedanken wichtiger Philosophen dazu vorgestellt.

jena-mar ceci, herr origamiEin Roman gilt üblicherweise als Podium für Üppigkeit von Figuren und Ausstattung, Verknotung von Handlungen, Spiegelung von winkeligen Seelensträngen. Das Gegenteil müsste so etwas wie der Zen-Roman sein, ein Text voller Reduktion bis hin zur Auflösung jeglicher Konsistenz.

Jean-Marc Ceci hält wie ein Zen-Meister seine eigene Biographie klein bis zur Unscheinbarkeit. Er gibt nur zu, auf einer Universität zu unterrichten und in Südbelgien zu leben. Offensichtlich hat er sich die eigene Biographie von seinem Helden abgeschaut, der als Zwanzigjähriger aus Japan nach Italien fährt, um sich zu verlieben. Als Sechzigjähriger ist er dann Meister der Papierkunst und wird Herr Origami genannt. Seine Liebe ist in unzählige Papierfaltungen eingeflossen und verdunstet.

hubert flattinger, ein ausflug auf die alm„Früh am Morgen haben sich Luka und seine Mama auf den Weg gemacht. Sie wandern auf die Alm, auf der Tante Sara arbeitet. Obwohl es noch früh ist, treffen sie einige andere Wanderer. »Grüß Gott!« - »Griaß eich!«, begrüßen sie einander. Das ist in den Bergen so üblich.“

Luka und seiner Mutter haben beschlossen Tante Sara zu besuchen, die eine Alm hoch oben in den Bergen führt. Schon der Weg auf die Alm erweist sich als aufregendes Abenteuer in der Natur.

wolfgang lenhard, leseverständnis„So schillernd und faszinierend die Welt des geschriebenen Wortes ist, so komplex sind seine Bedingungen, Einflüsse und auch Voraussetzungen für verstehendes Lesen auf individueller Ebene. Dieses Buch hat das Ziel, diese Faktoren zu erarbeiten und zu erörtern, wie man sie diagnostizieren kann (und wie man besser nicht vorgehen sollte).“ (S. 13)

Es gibt heute fast keinen Beruf mehr, der ohne grundlegende Lesekompetenzen auskommt, sodass sich mangelnde Lesefähigkeiten spürbar auf die Arbeit und die Chancen im Beruf auswirken. Aber auch im privaten Bereich bringt eine fehlende Lesekompetenz einen großen persönlichen Verlust an gesellschaftlicher, politischer und kultureller Teilhabe.

john august, arlo finch„Sie sah nach rechts Da kam jemand. Ihre Worte waren ein eindringliches Flüstern. »Wenn ich dich sehen kann, können sie dich auch sehen. Du bist in Gefahr. Sei vorsichtig, Arlo Finch!“ (S: 44)

Arlo Finch muss mit seiner Mutter und seiner Schwester älteren Schwester Jaycee zu Onkel Wade in das Haus ihrer Mutter in den Pine Mountains ziehen, nachdem sein Vater von einem Augenblick auf den anderen ins Ausland hat flüchten müssen. Bereits bei seiner Ankunft muss Arlo feststellen, dass sein neues Zuhause merkwürdige Überraschungen verbirgt.

isabella breier, desert lotus nestIm idealen Roman steigt man als Leser nicht nur ein bisschen aus, sondern vollkommen. Der ideale Roman liefert neben den Heldinnen und der Handlung daher gleich auch das Wertesystem mit, mit dem man der fiktionalen Fliehkraft begegnen kann.

Isabella Breiers Roman tritt in Gestalt eines wissenschaftlichen Handbuches auf. Der Titel deutet auf eine Rarität hin, die gerade entdeckt und erforscht worden ist, die Anmerkungen zur Poetik des Phönix zeigen unbekannte Studien, und ein Fußnotenapparat zitiert ein Werk der Autorin, das erst in ein paar Jahren erschienen sein wird.

cally stronk, kleine robbe in not„Leo und die Elfen waten ein Stück durchs Wasser, in die Richtung, aus der das Weinen kommt. Nicht weit von ihnen entfernt ist eine Sandbank im Meer, auf der etwas Graues liegt. »Der Berg da weint!«, ruft Mücke und zeigt auf das graubraune Etwas. »Das ist kein Berg, das ist eine Sandbank und obendrauf liegt eine Babyrobbe!«“ (S. 41)

Leonie, Florian und die Elfen Kim-Chi, Mücke und Luna machen mit Oma eine Reise im Wohnmobil eine Reise an die Nordsee. Nach einer langen Fahrt erreichen sie endlich das Meer und ihren Campingplatz. Am Strand entdeckt Leo ein paar Möwen, die in einem kleinen Müllhaufen nach Fressbarem suchen.

sophie reyer, tausendundein tagGeschichten sind oft Destillate aus einem gewissen Zeitabschnitt, die Märchen hingegen mischen mit ihrer Zeitlosigkeit die jeweilige Epoche auf. Wenn man nun die Geschichten in die Zeit streut, kann man vielleicht sogar die Zeit verändern.

Sophie Reyer nennt ihre Sammlung ganz nach Märchentradition Tausendundein Tag, dabei verlieren die Erzählungen offensichtlich das Magisch-Erotische der Nacht und durchsetzen das Tagwerk mit einer Überlebensmagie. Der Ausgangspunkt für diese Märchen-Geschichten ist nämlich ein Bunker, in den sich Menschen zum Überleben geflüchtet haben. In diesem Bunker werden aber auch die Geschichten der Überlebenden erzählt, vielleicht werden Teile davon sogar wie aus einem Untergrund-Sender in die Umgebungen gestrahlt.

cornelia witzmann, einfach lesen - erebos„»Du darfst es niemandem zeigen, sonst funktioniert es nicht. Du darfst keinem sagen, dass ich es dir gegeben hab. Und du darfst nicht darüber reden. Versprochen?« »Wieso?«» Das sind die Regeln. Sonst kriege ich Probleme.« Sie gab ihm eine DVD. Darauf stand ein einziges Wort: Erebos.“ (S. 7)

An Nicks Schule ereignen sich merkwürdige Dinge. Immer mehr Schüler fehlen beim Basketballtraining. Selbst Nicks Freund Colin, der normaler Weise nie ein Training versäumt und seine Kumpel vergisst, taucht nicht auf. Außerdem beobachtet Nick, wie in den Pausen heimlich geheimnisvolle CDs weitergegeben werde. Am nächsten Tag erhält er selbst von einer Schülerin eine DVD, die mit Erebos beschriftet ist.

catherine lowell, die kapitel meines HerzensWenn es tausend Gründe gibt, weshalb man einen Roman lesen kann, dann wird wohl auch einer dabei sein für den Roman „Die Kapitel meines Herzens“, der sehr stromlinienförmig daherkommt. Wie alle Produkte aus der Welt des „Kreative Writing“ ist der Roman ein Produkt und kein Kunstwerk. Als Produkt macht er vieles richtig.

Catherine Lowell hat diesen Roman quasi als Masterarbeit für Fiktion geschrieben. Der Stoff ist höchst anspruchsvoll, es handelt sich wieder einmal um die Geschwister Bronte, die die literarische Welt seit den 1840er Jahren aufmischen. Das Schicksal der Heldin Samantha ist ein sehr hohes und gebildetes, sie ist nämlich die letzte Nachfahrin der Bronte-Dynastie.