Die Nachrichtenwelt verschiebt sich ständig wie die Platten der Erdkruste. Stoßen die Textblöcke aneinander, sind oft Erschütterung und Vulkanismus angesagt. Das Individuum wird von dieser Lage mitgerissen und schützt sich, indem es sich mit einem Panzer aus Eigensinn und Eigenwelt umgibt. In dieser Erregungszone gedeihen Liebesgedichte meist vortrefflich, weil sie durch Abschirmung, Ironie und Abschweifung das Intime mit dem Zeitgeist in Verbindung bringen.
Katharina J. Ferner nennt diesen Erregungskosmos „krötentage“ und verweist in der Anmoderation des Innencovers darauf, dass es sich dabei um die alte Gattung der Liebeslyrik handelt. Und im Stile eines überschwänglichen Essays kommt bald einmal das Programm zum Vorschein: