kathrin schärer, kann ich alleine.jpg„Kinder sind Lernwunder und neugierig auf fast alles – besonders in den ersten Lebensjahren. Kathrin Schärer feiert in 30 eindrucksvollen Tierbildern kindliche Entdeckungsreisen und zeigt, was schon die Kleinsten alles können, wenn man ihnen Anregung bietet und etwas zutraut.“

Für kleine Kinder bietet die Welt der Erwachsenen und des Alltags zahlreiche spannende Herausforderungen. Diese zu bewältigen stärkt das Selbstvertrauen und macht unabhängig. „Kann ich alleine!“ stellt einige dieser Alltagsherausforderungen für Kinder vor und fordert zum Nachahmen auf.

sandra hubinger, von krähen und nüssenSeit ewigen Zeiten bevölkern Krähen den Kontinent und werden im Frühjahr mit Geräuschen und Fetzen vom Saatgut verscheucht, im Herbst sind dann sie es, die die Menschen in die Häuser verscheuchen, indem sie ihnen vormachen, im Nebel sei der Tod nahe.

Sandra Hubinger schart in ihrer Kurzprosa immer wieder Krähen um sich und ihre Texte und lässt sie Nüsse knacken. Seit die Vögel generell weniger werden und mit dem Aussterben drohen, denken die Menschen beim Wort Krähen an Versuchsanordnungen, wenn sie die Kreativität von Krähen beschreiben. Man spricht geradezu von der „Kräh-ativität“, wenn man den Vögeln zusieht, wie sie Nüsse knacken und Spielvorgaben mit Leichtigkeit hintergehen und ad absurdum führen.

liz flanagan, waidling„Der Drache kauerte verängstigt am Boden. Einer seiner Flügel war nach unten verdreht. Verzweifelt fauchend versuchte er, mit den Flügeln zu schlagen. Doch er schien verletzt zu sein, den jetzt war sein Aufschrei noch lauter. »Ist schon gut Kleiner. Ich tue dir nichts«, sagte Rowan zu ihm. Drachen gab es also wirklich!“ (S. 35)

Rowan lebt mit ihren Eltern in der Stadt, wo sie sich am liebsten bei Wettrennen mit ihrer Freundin Bella misst. Als sie eines Tages zufällig ein Gespräch der Königin belauscht und erfährt, dass ein Krieg unmittelbar bevorsteht, weiß sie, dass sich ihr Leben dramatisch verändern wird.

wilfried steiner, die wilde fahrt des arthur rimbaudEin gutes Lesebändchen ist stets aufgeregt, wenn es wo eingelegt wird. Es kommuniziert mit den Lesern und fragt stumm, warum es in welcher Reihenfolge wo eingelegt wird.

Wilfried Steiner lässt seinen Essay über ein Gedicht von Arthur Rimbaud mit einem Lesebändchen versehen, weil man stets zwischen den drei Zugängen zum Gedicht vom „trunkenen Schiff“ hin und her springen soll. Am besten, man geht die Sache von hinten her an.

Im letzten Kapitel wird in der sogenannten Rimbaud-Zeittafel (48) im Stile eines Abenteuerromans das Leben eines Autors erzählt, den man heutzutage in manchen Kreisen als Franzosen-Beatnik einstufen möchte. Als pubertierendes Kind rennt er dreimal von der Mama weg und muss von der Polizei eingefangen und zurückgebracht werden. Dann gibt es kein Halten mehr, er knüpft erste Kontakte zum literarischen Establishment in Paris, um sich gleich wieder abzuwenden. Angeblich hält er es nirgendwo länger als 14 Tage aus.

holly black, elfenerbe - der gestohlene thron„Eine Passantin entdecket ein kleines Mädchen, das auf dem eisigen Betonboden einer Gasse hockte und mit dem Deckel einer Katzenfutterdose spielte. Als sie endlich ins Krankenhaus gebracht wurde, war sie blau gefroren. Sie war ein hutzeliges Dingelchen, zu dünn, mager wie ein Stöckchen. Sie kannte ein einziges Wort, ihren Namen: Wren.“ (S. 11)

Als Fortsetzung der erfolgreichen Trilogie „Elfenkrone“ entführt Holly Black ihre jugendlichen Leserinnen und Leser erneut in die Welt der Elfen, Trolle, Hexen und magischen Wesen. Diesmal stehen die junge Königin Suren, vom Hof der Zähne und Prinz Oak von Elfenheim im Mittelpunkt, die sich gemeinsam und dennoch voller Misstrauen auf den Weg zum Hof der Zähne begeben und dabei unterschiedliche Ziele verfolgen.

andrea bertschi-kaufmann, literarische bildung„Bildung ist ein Menschenrecht. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen eine kulturelle Identität entwickeln, an der Gesellschaft teilhaben und ihre persönlichen Anlagen und Fähigkeiten entfalten können. Sprache und Bildung sind dabei eng miteinander verwoben. Zu einer umfassenden Bildung gehört der Zugang zur Literatur deshalb unbedingt dazu. Sie ist nicht nur Nahrung für die Fantasie, sondern sie zeigt auch mit vielerlei Gestaltungen, wie sich Ausgedachtes und Erfahrenes zur Sprache bringen oder in Bildern vermitteln lassen.“ (S. 6)

Literarische Bildung eröffnet die Welt der Fantasie und zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, Erfahrenes oder Ausgedachtes sprachlich zu artikulieren. Es gehört somit zu den zentralen Aufgaben der Schule, literarisches Wissen zu vermitteln und damit die Schülerinnen und Schüler auch bei der Bewältigung ihrer geistigen und seelischen Entwicklung zu fördern. Das vorliegende Sachbuch zeigt Konzepte und Umsetzungsmöglichkeiten der Literaturvermittlung im Unterricht der Sekundarstufe I auf.

philip waechter, weltreise mit freunden„Das ist Waschbär. Waschbär liest. »Was für ein spannendes Buch, was für eine abenteuerliche Geschichte!«, denkt Waschbär. »So etwas würde ich auch gern mal erleben. Abenteuer, Aufregung, Nervenkitzel und das Meer überqueren!« Waschbär fasst einen Entschluss: »Ich werde auf Weltreise gehen!« Er packt seinen Rucksack.“

Reisen ist ansteckend und als sich der Waschbär entschließt eine Weltreise zu unternehmen, lassen gleich auch Dachs, Fuchs, Bär und Krähe begeistern. Gemeinsam starten sie mit einem Schlauchboot ihre abenteuerliche Reise.

eleonore weber, die bäume am abhangWenn sich die Menschheit klimatisch beschleunigt dem Ende zuneigt, so ist es durchaus an der Zeit, das Literaturprogramm darauf einzustellen und Genres zu benützen, die dieser besonderen Zeit entsprechen.

Eleonore Weber greift auf einen unauffälligen Satz aus der ersten Duineser Elegie von Rainer Maria Rilke zurück, um eine Gedichtkette auszulösen, die elegisch wirkt, ohne eine Elegie zu sein. – „Es bleibt uns vielleicht irgendein Baum am Abhang, dass wir ihn täglich wiedersehen“.

christine paxmann, klassenfahrt in den wald„In der Klasse 2a ist am Tag nach dem Sommerfest ganz schön was los. Kein Wunder: Bei der großen Schultombola hat die Klasse eine Reise gewonnen. Drei Tage im Wald! Enis ist ganz aufgeregt, er kennt den Wald nur aus der Ferne. In seiner Heimat Syrien gibt es nur wenige Wälder. Karim hingegen ist ziemlich fit, was den Wald betrifft. Sein Großvater ist Förster.“ (S. 4)

Bei einem Klassenausflug in den Wald gibt es viel zu sehen und zu entdecken. Zunächst einmal erfahren die Kinder, was ein Mischwald ist und welche Bäume darin zu finden sind. Aber auch, dass es in den verschiedenen Gebieten der Welt unterschiedliche Arten von Wäldern gibt.

martin kolozs, auch kannibalen essen mit besteck„Da bleibt uns noch ausreichend Zeit. – Zeit wofür? – Finden wir es heraus.“ (55) Dieser Kurzdialog, den der fiktive Joseph Roth mit seiner Frau Friederike führt, stellt in kürzestmöglicher Form den Sinn des Lesens dar.

Martin Kolozs gilt mittlerweile als Fachmann für biographische Lebensspitzen. Nach seiner Theorie und Praxis zeigt sich das Besondere eines Lebens nicht nur in den großen Taten und Ideen, die jemanden vielleicht bekannt gemacht haben, sondern vor allem in der Trvialität, mit der der Alltag beinahe unbemerkt vom Helden durchpflügt werden muss.