Buch-CoverIn heftigen Erzählungen tobt manchmal das Ich gegen seine eigenen Erzähl-Wände.

In Michael Amerstorfers Erzählung Besuch ist das erzählende Ich in einer psychiatrischen Klink eingefangen, die Kommunikation ist restlos gestört und der Insasse der Erzählung schlägt gegen seine eigenen Gesprächsteile wie gegen eine Gummiwand.

Buch-CoverMit dem Mutterglück ist es so eine Sache, knapp am Kitsch angesiedelt zieht dieser Begriff seine Heldinnen oft gnadenlos in die Tiefe, sobald sich diese auf das Mutterglück berufen.

Als gevifte Erzählerin schickt Karin Ivancsics ihre Protagonistinnen jeweils in eine Grenzsituation, dabei ist vielleicht der Status der Mutter insgesamt eine Grenzsituation.

Buch-CoverManche Themen sind letztlich so unfassbar, dass sie ständig neu bearbeitet werden müssen. Kommunikation ist nicht umsonst einer der hundert wichtigsten Begriffe des vergangenen Jahrhunderts.

Die Spielregeln der Kommunikation verändern sich ständig, gleichzeitig sind die darin wirksamen Urkräfte seit Jahrhunderten gleich geblieben.

Buch-CoverWenn es eine Wirkung hätte, müsste es in der Apotheke verkauft werden. Der Unterschied zwischen Lebensmittel und Heilmittel ist leicht zu erkennen, was im Lebensmittelhandel verkauft wird, dient der bloßen Verdauung, was in der Apotheke verkauft wird, hat einen Beipackzettel, der schwer verdaulich ist.

Im Lexikon Pillen, Pulver, Powerstoffe wird mit den sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln radikal ums Eck gefahren. Was sich unter dem Titel "Functional-Food" in unsere zarte Seele schleicht, ist durch die Bank sinnlos und ein aufgeplusteter Werbegag.

Buch-CoverÜblicherweise kommen Vögel in Gedichten vor und symbolisieren darin den leichten Vorüberflug der Zeit. Wolfgang Pollanz, der Meister des irritierenden Klischees, lässt naturgemäß seinen Vogel auf dem Grazer Hausberg landen, und wenn er schon einmal da ist, kommt er auch gleich in den Titel.

So entsteht eine ironische Erzählvorgabe, worin das erzählende Ich leicht wie ein Vogel sein kann, die Welt aus der Vogelperspektive betrachtet wird oder das Ich den sprichwörtlichen Vogel hat.

Buch-CoverKann man in der Einöde eine Ehe über die Bühne bringen und führt nicht jede Ehe in die Einöde?

Der Jungbauer Theo hat geheiratet, seine Frau kommt aus der Stadt, langsam wird sie in die Landwirtschaft und in das Leben auf dem Land eingeführt. Wie die Stationen eines Kreuzwegs geht es an markante Stellen des Anwesens, zum Steinbruch, an die Grundstücksgrenzen. Schon in diesem ersten Austesten entsteht so etwas wie "der lange Gang über die Stationen".

Buch-CoverOft liegen die Geheimnisse unter einer Wolldecke versteckt, das Kind schlüpft darunter und die Abenteuer legen los.

In Gundi Feyrers Geschichten spielt ein anonymes Gattungs-Kind die Hauptrolle, es nimmt ständig neue Eigenschaften an, während es die Umwelt erkundet, und gleicht so einem Erzähl-Chamäleon, das vor allem über die angepasste Haut die Erlebnisse zum Vorschein bringt.

Buch-CoverWem kullern nicht verschmockte Pusteln der Gänsehaut über den Rücken, wenn jemand in einer verschwitzten Atmosphäre "Alles Walzer!" ruft. Reinhard P. Gruber geht noch einen Schritt weiter und ruft frech: "Alles Sport!"

Tatsächlich gibt es auf der Welt nichts, das nicht in Sport ausarten könnte. Aber alles steht naturgemäß im Schatten der Sportarten Fußball, Formel 1, Radfahren und Schifahren.

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Charlie beobachtet Bazille aus der Nachbarschule bei einem Ladendiebstahl. Damit beginnt für sie und ihre Freunde eine verhängnisvolle und spannende Bekanntschaft mit der Halstuchbande.

Die 10-jährige Charlie, eigentlich Charlotte Martha Lilliane Tröndle, begegnet auf dem Schulweg einem älteren Buben aus der ihrer Grundschule benachbarten Realschule Ronny Baziller, genannt Bazille. Damit beginnen fürCharlie und ihre Freunde schwere Zeiten. Ihnen wird von der Halstuchbande Weggeld abgeknöpft, aber auch andere Widerlichkeiten (Zöpfe abschneiden, Sand essen .....) müssen sie ertragen.

Buch-CoverBücher sind in der Hauptsache zum Lesen da, manchmal aber dienen sie bloß dazu, etwas zu dokumentieren. Beim Buch von der roten Lilo muss man als Leser entweder vif sein, oder grenzenlose Rätsellust im Bauch haben.

Bei dieser Dokumentation eines Literaturwettbewerbes geht es nämlich erst ziemlich spät um Literatur, in der Hauptsache wird verhandelt, wie Einsender/innen ausgesiebt, in Vorläufe und Hauptläufe gesteckt, und schließlich von Tutoren so richtig für die Literatur der Arbeitswelt her gebraten worden sind.