Jonas Torsten Krüger, Drei fürs Museum
„Liebe Sarah, herzlichen Glückwunsch! Da Du in dem Ruf stehst, zu den größten Rätsellösern Wiens zu gehören, habe ich Dich ausgewählt. Dein Gewinn wird unglaublich sein – also zögere nicht.“ (11)
Sarah, Lukas und Janosch lieben das Naturhistorische Museum in Wien und besuchen es beinahe täglich. Sarahs Vater arbeitet als Wissenschaftler im Museum, sodass sie auch zahlreiche für die meisten Besucher verborgenen Plätze und Geheimnisse des Museums kennt.
An einem Wintertag im Dezember erhält sie im Museum einen Briefumschlag, in dem sie von einem Unbekannten zu einer Rätselrallye durch das Museum herausgefordert wird. Je schwieriger die Rätsel sind, eine desto größere Belohnung wird ihr in Aussicht gestellt. Eine Bedingung muss sie jedoch einhalten: Niemand über 20 darf von dem Rätselspiel erfahren.
Sarah ist sofort Feuer und Flamme und macht sich auf den Weg, das 1. Rätsel zu lösen, welches sie in den Saal 31 des Naturhistorischen Museums führt. Dort findet sie in einem Kuvert mit der zweiten Frage auch einen Kinogutschein für den neuesten Fantasyfilm. Als sie ihren Freund Janosch trifft, ist dieser gleich bereit, sie auf ihrer Schnitzeljagd durch das Museum zu begleiten. Beide vermuten zunächst, dass ihr Freund Lukas hinter dem unterhaltsamen Rätselspiel steckt, als sie die nächste Frage per SMS erhalten und bemerken, dass sie der Unbekannte die ganze Zeit beobachtet.
„PS: wer ist das bei dir? etwa dein joker für die nächste runde? ich erlaube dir ein team, aber denk daran: kein erwachsener darf eingeweiht werden, sonst ist das spiel zu ende …“ (27)
Die dritte Frage führt Sarah und Janosch zur größten Schildkröte der Welt, wobei die beiden nicht schlecht staunen, nachdem sie als Belohnung einen 200 Euro Geldschein finden. Als sie schließlich Lukas treffen, weiß dieser nichts von der Rätselrallye und den teuren Preisen.
Während die Fragen Anfangs die Ausstellungsstücke des Museums betroffen haben, zielen sie mittlerweile in eine merkwürdige Richtung. So will der Unbekannte, verpackt in einem Rätsel, wissen, wie viele Wachleute in der Nacht im Museum sind oder wie der Türcode vom Dachzugang lautet. Bei der letzten Frage werden die drei Freunde aber schließlich hellhörig:
„Nun trennt Dich nur noch eine letzte Aufgabe vom ultimativen Gewinn. Da Dein Kopf zu klug ist, muss ich jetzt wohl Deine Finger testen: Das schaffst Du nie. Du bist eben doch nur ein kleines Kind und wirst nicht wissen, wo der Generalschlüssel des Museums versteckt ist.“ (47)
Sarah, Janosch und Lukas kommen zur Überzeugung, dass der Unbekannte einen Diebstahl plant und versuchen ihn mit Hilfe einer List zu entlarven und ihn als Beweis zu fotografieren. Dabei geraten sie unversehens in große Gefahr.
Jonas Torsten Krüger gelingt es in einem überaus spannenden Kinderkrimi den jungen Leserinnen und Lesern spielerisch das Naturhistorische Museum in Wien näher zu bringen und auf die zahlreichen interessanten Ausstellungsstücke neugierig zu machen. Dabei wird sich jeder, der einmal das Museum besucht hat, bei der Jagd durch das Museum zurechtfinden.
Sowohl die Rätseljagd als auch die anschließende Suche nach dem vermeintlichen Dieb wird überaus spannend erzählt, auch wenn das Finale besser in einen Actionfilm aus Hollywood passen würde, als in ein Kinderbuch. Alles in allem ist „Drei fürs Museum – Die Nacht der Rätsel“ aber ein überaus empfehlenswertes und unterhaltsamer Kinderkrimi, für alle, die es gerne spannend lieben. Die vom Verlag gratis zur Verfügung gestellten „Pädagogischen Tipps und Arbeitsblätter“ machen das Buch auch als Unterrichtslektüre geeignet.
Jonas Torsten Krüger, Drei fürs Museum. Die Nacht der Rätsel, ill. v. Dirk Schulz, ab 10 Jahren
Wien: Ueberreuter-Verlag 2012, 135 Seiten, 12,95 €, ISBN 978-3-8000-5586-9
Weiterführende Links:
Ueberreuter-Verlag: Jonas Torsten Krüger, Drei fürs Museum
Unterrichtsmaterial: Jonas Torsten Krüger, Drei fürs Museum
Wikipedia: Jonas Torsten Krüger
Andreas Markt-Huter, 22-02-2013