Susanne Dir, Es hat sich eröffnet
Manche Jahreszeiten brauchen ziemlich viel Input, damit sie anschließend mit vollem Lebensglück zurückstrahlen. Aus diesem Grund gibt es für jedes größere Fest eine Unzahl von Gebrauchsbüchern, die das Ereignis mit Tipps unterfüttern.
Susanne Dirr hat eine Advent-Unterstützung geschrieben, die ihren Reiz darin hat, dass die Empfehlungen alle aus erprobter Praxis kommen. Und außerdem ist es durchaus lesenswert, was in einem spezifischen Bezirk, in diesem Fall dem Außerfern, so alles an stimmungsvollem Material in der Luft liegt.
Die Kapitel sind inhaltlich geordnet vom Adventbeginn bis zum Dreikönigsfest, die Autorin empfiehlt darin zu blättern und zu schmökern, und als Leserin kann man dabei: wissenswerten Hintergründen nachspüren, lyrische Texte anklingen lassen, in Gedanken verweilen, Schülertexte genießen und von Erzählungen bereichert werden.
Tatsächlich schreiben einige Schülerinnen, um die zwölf Jahre alt, besinnliche Texte über den barfüßigen König, den vierten König oder allgemein über die drei heiligen Könige.
Der Stadtpfarrer von Vils hat ein ganz anderes Krippenspiel geschrieben, sinnigerweise redet er zu Beginn von den auftretenden Personen und ihrer Bekleidung, erst dann setzt das Spiel ein.
Ein wunderbares Weihnachtsgedicht der aktuellen Art hat ein gewisser Martin P., zwölf Jahre alt, beigesteuert.
Krasses Weihnachtsgedicht // Draußen, der Winterwald ist schon weiß, das Christkind denkt sich, ach, du scheiß! / Überall fällt die weiße Pracht, nichts ist mit der Sommernacht. / Das Christkind muss sich nun beeilen, damit sich die Kinder nicht langweilen. / Sie singen auch schon Weihnachtslieder und wiederholen sie immer wieder. / Plötzlich läutet das Handy im Gang, ach du Schreck, das Christkind ist dran! / Die Kinder schauen schon ganz dumm, denn es bittet um Entschuldigung. / Die Verspätung ist nach 2 Stunden rum. Na dann, - schöne Bescherung!
Seitenzahlen sind zwar im Inhaltsverzeichnis groß angegeben, im aktiven Textblock aber erst auf den dritten Blick im Sternchen auf der Seitenoberkante zu erkennen. Aber da die Leser wahrscheinlich ohnehin den Text von vorne bis hinten abarbeiten, um zu einem schönen Fest zu gelangen, macht es nichts aus, wenn es ohne gezielte Seitensuche abgeht. Im Gegenteil, die Besinnung steigt, wenn man nicht genau weiß, wo man im Buch gerade umgeht.
Susanne Dir, Es hat sich eröffnet. Besinnlich, heiter und beschaulich durch den Weihnachtsfestkreis. Illustrationen von Sabine Penz.
Vils: Suria Verlag 2009. 132 Seiten. EUR 9,90. ISBN 978-3-902215-05-5
Weiterführende Links:
Suria-Verlag: Susanne Dirr, Es hat sich eröffnet