Dan Greenburg, Die Schluffmuffins - Zwillinge in Gefahr

Die Schluffmuffins - Zwillinge in Gefahr von Dan Greenburg ist eine durch und durch schräge Geschichte, die Kinder und Erwachsene ebenso in ihren Bann zieht.

Die zehnjährigen Zwillinge Charlie und Cheyenne haben ihre Eltern verloren. Ihr Vater stürzte in ein Mobilklo und ertrank. Ihre Mutter wurde bei einem Zoobesuch von einer Horde wildgewordener Kaninchen zu Tode getrampelt. Nun leben sie im Waisenhaus "Sonnige Tage". Dort führt die Leiterin Hortense Sonnig ein strenges Regiment. Die Kinder besuchen keine Schule, dafür muss jeder im Lexikon alle WSecrets of dripping fang örter auswendig lernen, die mit einem zugewiesenen Buchstaben beginnen. Charlies großer Makel ist, dass er Stinkefüße hat und Cheyenne ist allergisch gegen Kreuzkraut und viele andere Dinge und muss andauernd niesen.

Manchmal werden Kinder zur Probe von Leuten eine Woche mit nach Hause genommen um sie auf eine eventuelle Adoption vorzubereiten. Die Schwestern Hedy und Dagmar Mutand suchen ausgerechnet Kinder mit Allergien und Stinkefüßen. So nehmen die beiden Schwestern Charlie und Cheyenne mit in den Geifergreifer - Wald in ihr Haus.

Die Schwestern bereiten den Kindern köstliche Süßspeisen und bieten ihnen luxuriös eingerichtete Zimmer. Die Zwillinge müssen sich aber an Hausregeln halten, die besagen, dass sie niemals in das Schlafzimmer und in den Keller des Hauses dürfen. Die Schwestern sammeln die Taschentücher von Cheyenne und ordnen an, dass Charlie seine Stinkefüße mit Plastiktüten umhüllen soll. Charlie kann seine Neugier nicht zügeln und macht sich auf Erkundungstour. Er sieht im verbotenen Schlafzimmer, dass es sich bei den Schwestern um verkleidete Riesenameisen handelt.

Im verbotenen Keller findet er eine Rotzpressmaschine und einen Duftdestillator. In eierkartonähnlichen Schachteln entdeckt er hunderte lebendige Larven der Riesenameisen. Die Schwestern kommen dahinter, dass Charlie im Keller war und sperren die Zwillinge ein, um sie später zu töten. Die Zwillinge können fliehen, sie müssen aber noch mit einer Riesennacktschnecke kämpfen und sich vor dem menschenfressenden Wolfsrudel in Sicherheit bringen. Zum Schluss sprechen Charlie und Cheyenne darüber, dass sie beginnen, sich gegen angsteinflößende Wesen durchzusetzen. Gestärkt durch diese Erkenntnis machen sie sich auf den Weg hinaus aus dem Geifergreifer-Wald.

Dan Greenburg schildert seine Charaktere recht drastisch. Die Ausdrucksweise ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. So wird zum Beispiel Brokkolisuppe als Rotzschleim mit Popeleinlage beschrieben, oder die Riesennacktschnecke, welche am liebsten Waisenfüße frisst, indem sie diese von den Knöcheln saugt. Die Geschichte an sich ist sehr stimmig, da sie den Umgang mit Ängsten aufzeigt und mit dem "gut auf dem Wege zu sein" endet.

Den Einsatz des Buches in der VS kann ich nicht uneingeschränkt empfehlen, da es meiner Ansicht nach nur für reife Leser gedacht ist.

Dan Greenburg, Die Schluffmuffins - Zwillinge in Gefahr. Übers. Yvonne Hergane-Magholder, Ill. Katja Gehrmann, ab 8 Jahren
Hamburg: Cecilie-Dressler-Verlag 2006, 128 Seiten, 10,20 EUR, ISBN 978-3-7915-0747-7

Markus Ude, 01-02-2007