neil shusterman, fenster in der nacht„In diesem Buch geht es um unmögliche und wundersame Ereignisse, die sich nie zugetragen haben, inmitten von unmöglichen und undenkbaren Ereignissen, die allesamt wahr sind.
… Ein geheimnisvolles Fenster, das sich in Welten öffnet, die jenseits des Naziterrors liegen…
… Ein Held aus der Asche erschaffen, um unzählige Menschen vor den Gaskammern zu bewahren …
… Ein uraltes biblisches Relikt, das Tausende in die Freiheit führt …
… Ein bittersüßer Einblick in eine Welt, die hätte sein können …“ (S. 3)

Neil Shusterman setzt sich auf eine ungewöhnliche Weise mit dem Holocaust auseinander, indem er historische Handlungen mit Elementen der Phantasy verknüpft und mit Wunschträumen von Heldentum und Rettung sich Ereignisse zu einem positiven Ausgang wenden lässt.

natasha pulley, der leuchtturm an der schwelle der zeit„Den meisten Menschen fällt es schwer, sich ihrer frühesten Erinnerungen zu entsinnen. Es kostet sie Mühe, so als streckten sie sich nach ihren Zehen. Joe aber ging es nicht so – was daran lag, dass diese Erinnerung eine Woche nach seinem dreiundvierzigsten Geburtstag entstand. Er stieg aus dem Zug. Das war es: das Allererste, woran er sich erinnerte.“ (S. 11)

Nachdem Joe Tournier im Jahr 1898, 93 Jahre nach der Schlacht von Trafalgar in London aus dem Zug steigt, muss er feststellen, dass der Schaffner den Bahnhof mit einem französischen Namen ankündigt: Londres, Gare du Roi. Auch alle anderen Schildern trugen französische Bezeichnungen wie Musée Britannique, Metro oder Demoulins-Linie. England ist französisch geworden.

katja brandis, der fuchs von aramir„»Was passiert, wenn ich das nicht schaffe?« »Im Hafen liegt gerade eine Galeere aus Aelius, sie muss nach einem Gefecht repariert werden«, sagte Fürst Jolon gut gelaunt. »Ich habe gehört, dass der Kapitän gerade Ruderer anheuert … oder kauft. Einen kräftigen Burschen wie Euch können die bestimmt gebrauchen.« Üblicherweise erkenne ich einen Witz, wenn ich ihn höre. Das hier war keiner. Eigentlich war Sklaverei in unserem Stadtstaat und in den meisten umliegenden Ländern längst abgeschafft.“ (S. 14)

Devan KeNorall arbeitet als Fuchs und steht im Ruf, scheinbar aussichtslose Aufträge erfüllen zu können. Nach dem Scheitern einer misslungenen Waffenbergung vom Meeresgrund verlangt sein Auftraggeber Jolon SiMano den Wert der Ladung bis zum nächsten Tag zu begleichen. Sollte ihm dies nicht gelingen, droht das mächtige Mitglied des Herrscherclans der Stadt Aramir Devan als Sklave auf eine Galeere zu verkaufen.

franziska gehm, ada und die künstliche Blödheit„Ada dachte kurz nach. Ein Roboter durfte sich also selbst beschützen, wenn er dadurch keine Menschen verletzte. Gut. Und er musste immer auf die Menschen hören, es sei denn, sie befahlen ihm andere Menschen zu verletzen. Auch gut. Mein Roboter, dachte Ada, legte das E-Book auf ihren Schoß und lächelte in sich hinein.“ (S. 9)

Die zwölfjährige Ada freut sich schon riesig auf ihre „Froindin“, einen Androiden. Für diesen Wunsch hat sie auf ihr letztes Geburtstagsgeschenk verzichtet und sich mit ihren gesamten Ersparnissen am Kauf beteiligt. Sie wünscht sich nämlich keine Billigausführung, sondern den besten humanoiden Roboter den die K.I.E.F-Fabrik je entwickelt hat. Mit der Unterstützung dieser künstlichen Lern-Froindin hofft Ada endlich besser zu sein als alle anderen.

ingo siegner, der kleine drache kokosnuss.jpg„»Dieser Aristoteles«, sagt Matilda, »war ein großer Gelehrter. Er hat alles Mögliche erforscht, die Dinge, die Natur und die ganze Welt.« Kokosnuss holte den Laserphaser aus der Schublade und sagt: »Wir könnten ihn besuchen!« »Eine Zeitreise ins antike Griechenland!«, sagt Matilda begeistert.“ (S. 8)

Stachelschwein Matilda muss für die Schule einen Aufsatz über den griechischen Philosophen Aristoteles schreiben, was ihr bei der übermäßigen Hitze aber recht schwerfällt. Während sich Fressdrache Oskar so gar nicht für die Antike begeistern kann, findet Kokosnuss die Antike, bei der er an die Römer oder Pyramiden denken muss, überaus spannend. Nach einiger Diskussion beschließen die drei, mit Hilfe ihres Laserphasers eine Zeitreise in das antike Griechenland zu unternehmen.

carissa broaddbent, the serpent and the wings of night„Damals ahnte der König noch nicht, dass seine größte Liebe sein Untergang sein würde – auch nicht, dass beides in Gestalt eines kleinen hilflosen Menschenkindes in Erscheinung treten würde. Wie ein Häufchen Elend lag sie verlassen in all der Verwüstung da, die einzige Sterbliche im Umkreis von 100 Meilen, die noch lebte.“ (S. 7)

Bei einem grausamen Überfall der Rishan-Vampire auf eine Menschensiedlung bleibt nur ein kleines Mädchen am Leben, das von Vincent, dem Hiaj-König der Nachtgeborenen, in seine Obhut genommen und adoptiert wird. Er gibt ihr den Namen Oraya und lehrt sie, wie sie in der Welt der Vampire, in der sie von allen als potentielle Beute betrachtet wird, überleben kann.

sibylle wenzel, magic circle - zusammen sind wir magisch„Dann stutzte sie plötzlich und beugte sich über das Gerät, um ein Detail genauer betrachten können. »Guckt mal hier oben. Da steht etwas!« »Echt? Was denn?« Lucy schob sich neben sie. An einer der metallenen Streben, die die Sanduhr einfassten, war zwischen einigen Verzierungen in einer altmodischen geschwungenen Schriftart etwas ausgestanzt. »Was wünscht ihr euch?«, entzifferte sie laut.“ (S. 36)

Die zwölfjährige Lucy muss mit ihrem Vater ihre Schule in der Stadt verlassen und zu Oma aufs Land ziehen, weil diese nach einer Operation Papas Hilfe braucht. Mama hat währenddessen als Raumfahrtwissenschaftlerin die Möglichkeit genutzt, ein Jahr bei der NASA in Kalifornien zu forschen. Mit ihren Mitschülern versteht sich Lucy nicht besonders und als es in der Schulkantine zu einem Streit mit ihren Mitschülern Bennet, Franzine und Tom kommt, wird sie mit diesen zum Nachsitzen verdonnert.

anna und rainer wekwerth, becoming megan„White fasste sich an die Nase und rieb sie. Dann sah er sie eindringlich an. Plötzlich wirkte er wie ein Raubtier, das sie belauerte. Ein mulmiges Gefühl machte sich in Kat breit und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. »Ihr Geist befindet sich nicht mehr ihn Ihrem Körper.« »Was?«, kreischte Kat auf. »Sind sie …?« »Ihr alter Körper wurde vernichtet, nachdem …« Kat ließ ihn nicht aussprechen. »Bullshit!«“ (S. 14)

Die neunzehnjährige Kat Anderson verunglückt mit ihrer Familie bei einem Autounfall, bei dem ihre Eltern sterben und ihre ältere Schwester Emily querschnittsgelähmt wird. Sie selbst liegt sechs Jahre lang im Koma, ehe sie in einem unbekannten Raum erwacht und von Dr. White begrüßt wird, der ihr die unglaubliche Tatsache vermittelt, dass sich ihr Geist im Körper der kürzlich an einer Heroinüberdosis verstorbenen Megan Taylor befindet.

theresa bell, sepia und das erwachen der tintenmagie„An Sepia. Wenn du diesen Brief liest, bedeutet das, dass du bald zwölf Jahre alt bist und es dir erlaubt ist, das Graue Haus zu verlassen. Aus diesem Grund möchte ich dich einladen, das überaus edle und ehrbare Handwerk der Buchdruckerei zu erlernen. Die Druckerei Silbersilbe freut sich, dich als ihren neuen Lehrling willkommen zu heißen.“ (S. 9)

Sepia lebt seit ihrer frühesten Kindheit im Waisenhaus, das als das „Graue Haus“ bezeichnet wird. Als sie eines Tages einen mysteriösen Brief erhält, kennt ihre Überraschung keine Grenze, als sie bemerkt, dass der Brief vom berühmtesten Buchdruckermeister in Flohall stammt. Dieser lädt sie ein, in seiner außergewöhnlichen Werkstatt eine Buchdruckerlehre zu beginnen.

ann leckie, der rabengott„Wenn du es vorher noch nie erlebt hattest, dann erlebtest du es jetzt. Ich glaube, es hat dich erschreckt oder verängstigt, denn während dein Blick immer noch auf Mawat gerichtet war, wichst du einen Schritt zurück und legtest eine Hand auf die Wand, als müsstest du dich abstützen. Dann drehtest du den Kopf und starrtest deine Finger an, schließlich deine Füße, als spürtest du das schwache knirschende Vibrieren in den gelblichen Steinmauern. Konntest du mich hören, Eolo? Kannst du mich jetzt hören? Ich spreche zu dir.“ (S. 27 f)

Im Königreich Iraden wacht der Rabengott, in einem Turm in der Hafenstadt Vasta über das Reich. Über einen Raben als Instrument kommuniziert er mit seinem menschlichen Statthalter, dessen Leben eng an das Leben des Vogels des Rabengottes gebunden ist und mit dem Tod des Vogels sterben muss. Als Mawat, der Kommandeuer der Armee Iradens, erfährt, dass sein Vater, der Statthalter erkrankt ist, kehrt er zurück und muss feststellen, dass sein Onkel Hilbal die Rolle des mächtigen Statthalters eingenommen hat.