Christian Waluszek, All games

Buch-Cover

Adrian, ein Waisenkind, ist ein Computer-Freak. Er besucht eine technische Schule mit angeschlossenem Internat und trickst seinen EDV-Lehrer aus. Er hackt im System und beschafft seinen Mitschülern Testunterlagen.

Seine große Leidenschaft ist die virtuelle Welt von "Allgames", einer Adventure-Hall in seiner Schulstadt. Nur dort in den bekommt er den Kick, den ihm das wirkliche Leben nicht bieten kann. Am liebsten würde er mit seinem Pocket-Bike abhauen, dann wäre er die Schule und seine hohen Spielschulden bei seinen Mitschülern los.

Er ist sehr erstaunt, als er bei einem Programmier-Wettbewerb gewinnt und eine Arbeitsstelle bei "Allgames" vom reichsten Mann der Welt, Kain Marverick, angeboten bekommt. Er taucht in eine künstliche Welt ein, in dieser Welt scheint ALLES möglich zu sein. Er verliert bei einem Computerspiel seine Sehfähigkeit, diese wird ihm aber durch ein Implantat in seinem Kopf wiedergegeben. Dieses Implantat macht aber Schwierigkeiten und muss täglich einem update unterzogen werden.

Nichts scheint bei Allgames unmöglich und Marverick adoptiert Adrian als seinen Sohn im geistigen Sinn. Es ist für den Leser nicht verwunderlich, dass Adrian innerhalb von kürzester Zeit den Pilotenschein macht und als Commander eines Raumschiffes zum Mond fliegt.
Doch immer wieder kommt es zu Ungereimtheiten, an denen er sich stößt: Seine Gedächtnisleistung lässt nach, ehemalige Mitschüler verschwinden spurlos, Zeit spielt überhaupt keine Rolle mehr, oft leidet er unter großen Schwierigkeiten aufgrund des Seh-Implantates.

Man ahnt: Irgendetwas steckt hinter dieser Scheinwelt. Aber was? Gegen das Vergessen hilft keine moderne Technik, kein Computer oder ähnliches. Er wählt einen simplen Notizblock und schreibt Wichtiges auf. Diesen Block versteckt er vor dem behandelnden Arzt. Erscheint dieser zuerst als Freund, weiß Adrian im Laufe der Geschichte nicht mehr, wem er trauen kann. Da es ein Thriller ist, möchte ich das Ende nicht verraten.

Das Buch ist spannend zu lesen. Es gibt immer wieder Überraschungen, mit denen man nicht rechnet. So spielt ein Ausflug z. B. in New-London, denn das "alte', uns bekannte London, ist nach einer Hochwasserkatastrophe in der Themse untergegangen. Mit seinen 472 Seiten hat "Allgames" natürlich Längen, die aber für Computerfreaks interessant sein mögen...

Das Buch ist temporeich und spannend geschrieben. Mir würde es noch besser gefallen, wenn es mehr zusammengefasst worden wäre. Da in diesem Buch ALLES möglich ist, erscheint es mir unrealistisch, was Adrian alles erlebt. Einem unglaublichen, beinahe unwirklichen Abenteuer folgt sofort das nächste. Der Effekt des spannenden Lesens wäre derselbe, wenn weniger dick aufgetragen worden wäre. Das Buch dürfte bevorzugt Computerfreaks ab 13 Jahren ansprechen, die außerdem gute Leser sind.

Christian Waluszek, All games. Ab 13 Jahren
Stuttgart: Thienemann Verlag 2010, 472 Seiten, 18,60 EUR, ISBN 978-3-522-20093-6

 

Weiterführende Links:
Thienemann-Verlag: Christian Waluszek, All games

 

Christine Gruß-Brunner, 26-04-2010

Bibliographie

AutorIn

Christian Waluszek

Buchtitel

All games

Erscheinungsort

Stuttgart

Erscheinungsjahr

2010

Verlag

Thienemann Verlag

Seitenzahl

472

Preis in EUR

18,60

ISBN

978-3-522-20093-6

Lesealter

Altersangabe Verlag

13

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Christian Waluszek wurde 1952 in Polen geboren. Nach der Schule begann er eine Lehre als Automechaniker, machte dann die Matura und studierte Germanistik, Slawistik und Musikwissenschaft. Heute unterrichtet er Deutsch und Musik und spielt mit Kindern Theater und schreibt Bücher für Jugendliche. Seine Romane sind außer im deutschsprachigen Bereich auch in Dänemark, Belgien, den Niederlanden, Spanien, Frankreich, China und Japan erschienen.