Jugendbuch

Jennifer Lynn Alvarez, Friends and Liars

Andreas Markt-Huter - 29.08.2025

Jennifer Lynn Alvarez, Friends and Liars„»Komm schon, Jess. Alle gehen hin.« Alyssa stupst mich sanft in die Seite. »Tegan macht die Party doch jeden Sommer. Da dürfen wir nicht fehlen.« Ich nicke, aber gleichzeitig steigt auch Trotz in mir hoch. Dieser Party-Gruppenzwang nervt. Viel zu viele Leute auf einem Haufen, die sich sinnlos betrinken, rumgrölen und wie die letzten Idioten aufführen, sind nun mal nicht mein Ding. Tegan Sheffields Lagerfeuerparty zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli ist zum Schluss auch total ausgeartet. Was das angeht, ticken Jake und ich leider komplett unterschiedlich.“ (S. 15)

Im letzten Sommer vor der Abschlussklasse an der Crystal Cove Highschool in Nordkalifornien lädt Tegan Sheffield zum amerikanischen Nationalfeiertag traditionell ihre Mitschüler zu einer großen Sommerparty ein. Doch zwischen den Schülern herrschen seit längerer Zeit private Spannungen, die wie ein Damoklesschwert über der ausgelassenen Feier hängen.

Satyajit Sinari, Porträt zeichnen leicht gemacht

Andreas Markt-Huter - 15.08.2025

Satyajit Sinari, Porträt zeichnen leicht gemacht„Viele Menschen entdecken ihre künstlerische Neigung schon als Kind, und die ersten Zeichnungen basieren oft auf Kreisen und Vierecken. Das brachte mich auf die Grundidee für dieses Buch: Jedes Porträt basiert grob auf diesen beiden geometrischen Grundformen. Darüber hinaus lernen Sie verschiedene Techniken des Skizzierens kennen und erfahren viel über Schattierung und Proportionen, sodass am Ende Porträts mit hohem Wiedererkennungswert entstehen.

Um eine ausreichende Ähnlichkeit mit den porträtierten Modellen zu erreichen, müssen die relativen Abstände zwischen den Hauptgesichtsmerkmalen, also die Proportionen genau erfasst werden. Diese Proportionen richtig festzuhalten, kann durch spezielle Techniken erleichtert werden. Auch können schon geringste Veränderungen der Schatten, den Gesichtsausdruck eines Porträts maßgeblich verändern.

Melissa Landers, The Half King

Andreas Markt-Huter - 28.07.2025

Melissa Landers, The Half King„Drei Monde. So lange blieb bis zu Cerises zwanzigstem Geburtstag und dem Tag ihrer Einberufung, der letzten Gelegenheit, zu der sich ihre Begabungen zeigen konnten – sofern sie welche besaß. Würde sie bis dahin keine Seherinnengabe erhalten, würde es nie mehr dazu kommen. Das galt für alle Zweitgeborenen, die in die Dienste der Göttin gegeben wurden.“ (S. 13)

Vor langer Zeit, in der Zeit des großen Verrats, haben sich die Königshäuser der vier Länder Calatris, Mortara, Solon und Petros gegen ihre Göttin Shiera erhoben. Zur Strafe legte die strenge Göttin einen Fluch über die Adelsdynastien in den einzelnen Ländern. Am schlimmsten traf der Fluch die Erstgeborenen von Mortara, die sich bereits am ersten Abend nach ihrer Einberufung nach Sonnenuntergang in einen Schatten verwandeln. Auch der jugendliche König Kian Hannibal Mortara beginnt sich jede Nacht aufzulösen und wird aller Voraussicht nach in sechs Monden endgültig in den Schatten verschwunden sein.

Alexandria Warwick, The North Wind

Andreas Markt-Huter - 09.07.2025

Alexandria Warwick, The North Wind„Der Wandel vollzog sich nicht von einem Tag auf den anderen. Er geschah nach und nach, wie das Abnehmen des Mondes, nach dem Wachstum ein Schwinden, ein Verblassen bis das Licht fast gänzlich erloschen war. Über die Jahre verkürzten sich die Sommer, und die Winter wurden länger und härter. Der Himmel verdunkelte sich. Die Erde gefror steinhart. Die Sonne versank hinter dem Horizont, monatelang bekam man sie nicht mehr zu Gesicht.“ (S. 17)

Vor dreihundert Jahren wurden die Graulande noch als Grünlande bezeichnet, mit einer üppigen Pflanzen- und Tierwelt und wo den Menschen Hunger unbekannt war und in den Städten Wohlstand herrschte. Als die Welt langsam von eisiger Kälte überzogen wurde, überschien wie aus dem Nichts ein Schattenwall, der die Welt der Lebenden von der Welt der Toten trennte. Und mit der Kälte kam der Hunger in die Graulande.

Julie Pike, Flammenstürmer

Andreas Markt-Huter - 28.06.2025

Julie Pike, Flammenstürmer„Die Flammenvögel zogen davon. Pa zog davon. Das Verlangen, mit ihnen zu fliegen, brannte wie ein Feuer in Embers Innerem. Sie wusste nicht, wie, aber irgendwie würde sie ihm folgen. Als könnte er ihre Gedanken hören, drehte sich Pa um und sah traurig in ihre Richtung. Er legte die Hand aufs Herz, küsste seine Fingerspitzen und pustete ihr sanft einen Kuss zu.“ (S. 19)

Jedes Jahr suchen die Flammenvögel auf ihrer Reise den Rastplatz in Leuchtfeuerstedt auf, bevor sie sich auf den Weg in ihre Heimat machen. Jedes Jahr versuchen die Seeleute von Leuchtfeuerstedt den rätselhaften Vögeln zu folgen, in der Hoffnung magische Schwanzfedern zu finden und ihre geheimsten Wünsche zu erfüllen.

Kristen Ciccarelli, Heartless Hunter - Der rote Nachtfalter

Andreas Markt-Huter - 21.06.2025

Kristen Ciccarelli, Heartless Hunter - Der rote Nachtfalter„Wenn die Soldaten der Blutwache ein Mädchen verdächtigten, eine Hexe zu sein, zogen sie es nackt aus und suchten seinen Körper nach Narben ab. Während der Herrschaft der Königinnenschwestern hatten die Hexen ihre Spruchnarben voller Stolz zur Schau getragen. Sie waren Machtsymbole, ähnlich wie juwelenbesetzte Ringe und aufwendige Seidenkleider. Die Narben standen für Wohlstand und gesellschaftlichen Rang. Vor allem aber für Magie. Nun waren sie das Kennzeichen der Gejagten.“ (S. 7)

Niemand ahnt, dass es sich bei der achtzehnjährigen Rune Winters, die von allen als oberflächliches reiches Mädchen wahrgenommen wird, um den berüchtigten „Roten Nachtfalter“ handelt, der gefangene Hexen vor dem sicheren Tod rettet. Der unerbittliche Hexenjäger Gideon Sharpe, Hauptmann der Blutwache, verfolgt seit langer Zeit hartnäckig auf ihre Spur.

Johann Kapferer, Schattenzwillinge

h.schoenauer - 17.06.2025

Johann Kapferer, SchattenzwillingeSchon vom Titel an steht eine schicksalshafte Verwechslung im Vordergrund. Die Ähnlichkeit von Zwillingen erzwingt nicht direkt einen Gleichklang der Lebensläufe. – Das ist die Stunde der Pädagogen und Gutwilligen, sie können sich nämlich die erfolgreiche Intervention auf die Fahnen schreiben, wenn die Erziehung des einen Zwillings gelingt, während der andere ohne Pädagogik vor die Hunde geht.

Johann Kapferer schreibt seine Jugendkrimis oft aus der Haltung einer romantischen Tiroler Welt heraus, wo man Gut und Böse auf hundert Metern Entfernung entscheiden kann, wo alle guten Willens sind, ein sportlich-laszives Leben hinzukriegen mit viel Schmäh im Smalltalk, und wo die Bauern im Dorf noch das Sagen haben, auch wenn sie längst ihre Grundstücke verkauft haben.

Sarah Iles Johnston, Von Göttern und Menschen

Andreas Markt-Huter - 31.05.2025

Sarah Iles Johnston, Von Göttern und Menschen„Nichts in unserer Kultur lässt sich damit vergleichen – nichts erweckt bei uns allen eine ähnliche Begeisterung und hat ähnlich treue Anhänger wie die Mythen im antiken Griechenland. Sicher gibt es Geschichten, von denen wir alle (oder fast alle) schon einmal gehört haben, doch selbst die populärsten haben unsere Kultur nicht so tief durchdrungen wie die Mythen die antike griechische Kultur.“ (S. 14)

Die griechische Mythologie spielt eine zentrale Bedeutung für die Entwicklung der europäischen Kultur. Ihre Geschichten, Figuren und Symbole finden sich in allen Bereichen der Kunst, Literatur und Philosophie und haben auch die Werte und das Selbstverständnis Europas nachhaltig beeinflusst. Seit der Antike prägen sie das Denken und Handeln der Menschen und sind bis heute, neben dem Christentum, ein fester Bestandteil der europäischen Identität.

Kathrin Lange, Everything we left unsaid

Andreas Markt-Huter - 15.05.2025

Kathrin Lange, Everything we left unsaid„Isa ließ das Blatt sinken. Adèle. Ihr war ein wenig schwindelig zumute. Der Brief war von ihrer Mutter! Sie nahm ihn wieder auf, starrte auf die Worte, die vor ihren Augen verschwammen, und horchte in sich hinein, wo sich tief in ihrem Magen ein kleiner, schmerzhafter Knoten gebildet hatte. Adèle hatte die Familie schon vor Jahren verlassen. Isa war damals gerade mal vier Jahre alt gewesen und sie hatte so gut wie keine Erinnerung mehr an ihre Mutter.“ (S. 15)

Die 17-jährige Isa ist wie vom Blitz getroffen, als eines Tages ein kleines Päckchen ihre Mutter Adèle ankommt, in dem sich eine Spieluhr mit der Melodie „Sur le Pont d’Avignon“ und ein Brief befinden. Sie versucht mit Isas Vater Kontakt aufzunehmen, um sich mit ihm und den Kindern zu treffen. Ihre Mutter hatte die Familie verlassen, als Isa noch ein Kind war. Seit dieser Zeit war ihre Mutter kein Thema mehr in den Familiengesprächen.

Amanda Peters, Beeren pflücken

Andreas Markt-Huter - 10.05.2025

Amanda Peters, Beeren pflücken„An dem Tag, als Ruthie verschwand, waren die Kriebelmücken irgendwie besonders hungrig. Die Weißen in dem Laden, wo wir unsere Vorräte kauften, sagten oft, dass Indianer so gute Beerenpflücker sind, weil irgendwas Saures in unserem Blut die Kriebelmücken fernhält. Aber schon damals, als sechsjähriger Junge, war mir klar, dass das nicht stimmt. Kriebelmücken unterscheiden nicht.“ (S. 9)

Im Sommer 1962 reist eine Familie aus dem Stamm der Mi’kmaq von ihrer Heimat im kanadischen Nova Scotia nach Main, um Blaubeeren zu pflücken. Während der Arbeit auf dem Feld verschwindet eines Tages plötzlich die vierjährige Ruth spurlos. Verzweifelt macht sich die Familie auf die Suche, ohne Erfolg. Ruths sechsjähriger Bruder Joe, der letzte, der sie am Feldrand gesehen hat, leidet darunter, nicht besser auf sie achtgegeben zu haben.