Buch-CoverWenn ein Beruf nicht ausreicht, um dem Wahnsinn auf die Sprünge zu helfen, hilft vielleicht ein Gewerbe. Während in einem Beruf die jeweiligen Professionisten unterkommen, hat ein Gewerbe Platz für so gut wie alles, was der Ausgestaltung der Welt mit Sinn dient, man denke nur an das älteste Gewerbe der Welt.

In Bora Cosics Skurrilitäten-Sammlung seltener Gewerbe versuchen kreative Menschen in ungünstigen Zeiten über die Runden zu kommen.

Buch-CoverUnter jeder Geschichte, und seien ihre Untiefen noch so mikroskopisch klein, steckt eine Subgeschichte. Darin ist wie bei einem elektronischen Dokument verborgen, wie der Text zusammengesetzt ist und welchen Einstellungen er unterliegt.

Birgit Schwaner lässt auf den ersten Blick den Oberflächentext weg und erzählt darunter, was es mit einem solchen Über-Text alles auf sich haben könnte. Zu diesem Zweck führt sie Helden ein, Handlungen, Zeitgefüge und dramaturgische Verknotungen.

Buch-CoverManche Autofahrer schwärmen vom Fahrtenbuch, das eine Fahrt hintennach erst zu einem Erlebnis macht, manche Autoren schwören auf das Tagebuch, das den Tag erst hintennach zu einem bemerkenswerten macht.

Walter Wippersberg hält sich lieber an das Leben, Filme machen und Romane schreiben, aber manchmal muss auch er pure Aufzeichnungen bewältigen, um den Kontakt zur Gegenwart nicht zu verlieren. Ein interessanter Kompromiss ist das Buch vierzehn Monate, vierzehn Jahre, darin sind wahllos konzentrierte Monate vorgestellt, die in ihrer Erstfassung in der geheimnisvollen Zeitschrift "99" abgedruckt worden sind.

Buch-CoverIn guten Romanen ist die Political Correctness aufgehoben und die Leser dürfen für einige Seiten das denken, was man sonst öffentlich nicht aussprechen kann.

Die Geschichte von der Monkey Wrench Gang aus dem Jahre 1975 gilt als einer der witzigsten und wichtigsten Öko-Romane, entstanden im Südwesten der USA, mitten in einem Klima von Vietnam-Trauma und kastriertem Selbstbewusstsein.

Buch-CoverManche Wörter lösen vortrefflich genau das aus, was sie bezeichnen. Zwang ist so ein Musterwort, fällt es, denkt sofort jeder nach, welcher Zwang gerade akut ist.

In Harald Gsallers Text-Bild-Sammlung tritt die Figur Zwang auf, die selbstverständlich alles in Beschlag nimmt. Alle Beobachtungen und Ereignisse münden im Zwang:

Buch-CoverVielleicht liegt es am Thema, das ja völlig nach innen gerichtet ist, dass Norbert Loackers Buch sich so gegen Leser wehrt. Alle diese drei Zustands-Tätigkeiten ?leben, lesen, träumen haben wahrscheinlich als gemeinsames Geheimnis, dass sich davon nichts erzählen lässt.

Der Autor fädelt nun einige Gedankengänge auf, wie man sie manchmal bei einem philosophischen Plausch aus sich heraus lässt oder als Redner, wenn es mit philosophischem Gestus zu erzählen gilt, dass das Lesen etwas Besonderes ist.

Buch-CoverVielleicht die wichtigste Frage auf dieser Welt lautet: ?Wie geht es weiter? -  Liebespaare stellen sich diese Harte-Nuss-Frage genauso wie besorgte Eltern, die Raumfahrt oder regionale Agrarpolitiker. Aber niemand weiß eine rechte Antwort darauf. Die einzigen, die wirklich etwas Passables dazu zu sagen haben, sind die Dichter.

Martin Kolozs erzählt von der Selbstverständlichkeit, mit der sowohl die erzählte wie auch die historische Geschichte weitergehen.

Buch-CoverAuch wenn in einer Stadt absolut nichts los ist, eignet sie sich immer noch als ideales Übungsgelände für einen literarischen Stadtführer.

Egyd Gstättner und Klagenfurt - das ist von vorne herein eine höchst literarische Geschichte. Während alle, die des Lesens und Schreibens mächtig sind, aus der Stadt fortgezogen sind, ist Egyd Gstättner in Klagenfurt geblieben und wird mittlerweile für jeden Satz, auch wenn er noch so schmerzt, von den Klagenfurtern und Literaturkennern geschätzt.

Buch-CoverDie Vergangenheit schüttet oft in milder Weise halbe Sätze zu, so dass in der Erinnerung bloß noch die skurrilen Teile vom Gesagten oder Erlebten in die Zone der Wahrnehmung ragen.

Katharina Riese erzählt in ihrem Skizzenbuch von einem Mädchen, das in der Nachkriegszeit mit den österreichischen Besonderheiten des Einlebens bekannt gemacht wird.

Buch-CoverWie jede Geschichte ist auch die Literaturgeschichte etwas äußerst Unruhiges, das ständig neu geschrieben werden muss. Eine recht aufregende Form, sich dem literarischen Geschehen einer Epoche zu nähern, ist die Präsentation von Insider-Wissen mit persönlicher Note.

Zum Unterschied vom Börsenhandel, wo Insider-Geschäfte streng verboten sind, ist der Austausch von geheimnisvollen Botschaften untereinander das Lebenselixier der Schriftstellerinnen und Schriftsteller.