Britta Nonnast, Michi, Papa und ein Haus voller Träume

"Das Beste, was du deinem Kinde geben kannst, ist Zeit!", war sich der deutsche Erzähler und Lyriker Gorch Fock gewiss.

Britta Nonnast Erzählungen "Pappa und ein Haus voller Träume" handelt von einer wundervollen Beziehung zwischen Vater und Sohn, denen die gemeinsame Zeit am wichtigsten ist.

In zehn überaus unterhaltsamen, amüsanten aber auch lehrreichen Geschichten erleben wir den fünfjährigen Michi und seinen Papa, die gleich zu Beginn vom Glück im Unglück getroffen werden. Papas Tante Röschen ist verstorben und hat ihm ihr Haus am Fluss mit Garten, Keller, Obst- und Gemüseladen vererbt. Gleich beginnen die beiden Pläne zu schmieden, wo das Klettergerüst und die Hängematte hin kommen sollen.

Die beiden machen sich auf den Weg zu ihrem neuen Haus und lernen Emiliano Rodriguez kennen, der ihnen das Haus und den Laden zeigt und den beiden ein Eis schenkt. Michi kann es kaum erwarten seinem Freund Samu das neue Haus zu zeigen. Dabei zerbrechen sich die beiden den Kopf wie sie einander über den Fluss hinweg besuchen sollen, wenn Michi erst in das neue Haus übersiedelt ist.

In seinen Träumen sieht Michi Samu auf der anderen Flussseite winken und mit Hilfe von Emiliano, und seinem Papa rudern die drei als Piraten gekleidet in einem Ruderboot auf die andere Seite des Flusses, um nach einem Kampf mit einem Krokodil endlich bei Samu an zu kommen.

Nach zwölf Wochen Renovierungsarbeiten am neuen Haus ist schließlich das Haus wie neu, was Papa, Michi und Onkel Franz mit einer Limonade feiern. Onkel Franz erzählt dabei davon, wie Barbaren trinken, was vor allem Michi begeistert, der nach anstrengenden Umzugsarbeiten von den Barbaren träumt.

Sie wühlten in den Kisten, brachten Stühle zum Umkippen, rülpsten, grölten und lachten. Michi stand in der Tür zum Wohnzimmer und betrachtete das wilde Durcheinander. (40)

Michi und Papa verbringen viel Zeit miteinander, sie besuchen den Zoo, wo er den Schimpansen Mickybo kennenlernt oder sie vergnügen sich bei einer Schneeballschlacht, nicht ohne vorher einen großen Schneemann zu bauen.

Es ist aber nicht immer alles so ruhig und friedlich. In seinem neuen Kindergarten lernt Michi eine neue Freundin Namens Ilayada kennen, die einen gemeinsamen Weg in den Kindergarten haben. Eines Tages wird Ilayada bei einer Rauferei zwischen jugendlichen Schülern versehentlich auf die Straßenfahrbahn geworfen und beinahe von einem Auto überfahren. Nach einer schlaflosen Nacht beschließt Papa sich den Jugendlichen Raufbold vorzunehmen und bringt diesen dazu, sich bei Ilayada zu entschuldigen.

Auch die anderen Geschichten erzählen Erlebnisse aus dem Alltag des kleinen Michi, von seinem schlechten Gewissen, weil er ohne Erlaubnis seines Vaters ein Spielzeug kauft, vom Schlafräuber, den er in seinen Träumen verjagen kann, vom Indianergeburtstag und von Michis erstem Schultag, wo er während der Unterrichtsstunde plötzlich dringend aufs Klo muss und gerade noch die Toiletten erreichen kann. Michi hat Angst der Lehrerin zu sagen, wenn er aufs Klo muss und macht schließlich doch in die Hose. Nie wieder will er in die Schule gehen, aber Papa hat eine Idee.

Britta Nonnast erzählt einfühlsam und mit einem Blick auf das kindliche Wesen die Geschichten rund um Michi und seinen Papa. Michi, Papa und ein Haus voller Träume erzählt von Freundschaft, vom Umgang mit Problemen, von Ängsten und Freuden, vor allem aber von der Liebe zwischen einem Vater und seinem Sohn. Ein wunderschönes, ergreifendes Buch das allen jungen Leserinnen und Lesern aber auch deren Eltern gefallen wird.

Britta Nonnast, Michi, Papa und ein Haus voller Träume. Vorlesegeschichten, ill. v. Heike Herold, ab 5 Jahren
Weinheim: Verlag Beltz & Gelberg 2011, 144 Seiten, 13,40 EUR, ISBN 978-3-407-79981-4

Weiterführende Links:
Verlag Beltz & Gelberg: Britta Nonnast, Michi, Papa und ein Haus voller Träume
Homepage: Britta Nonnast
Homepage: Heike Herold

Andreas Markt-Huter, 05-09-2011