Stewart Ross, Große Entdecker

Buch-Cover"Seit Anbeginn der Zeit haben sich die Menschen Gedanken gemacht, was hinter dem Horizont verborgen liegt. Die Mutigsten verließen ihre Heimat und machten sich auf - ins Unbekannte."

Stewart Ross berichtet über 14 wagemutige Entdeckungsreisen von der Antike bis in die Gegenwart. Allen Reisen gemeinsam sind das Überschreiten von bisher gekannten Grenzen und der mutige Schritt in bis dahin unbekannte Gefilde.

Den Beginn der großen Entdeckungsreisen macht der Grieche Pytheas der im 4. Jhd. v. Chr. in den Norden bis Island gesegelt sein soll, "in dem die Meere "wie geronnene Milch" aussahen". Seine Entdeckung hielt er in seinem Buch "Über das Weltmeer" fest. Obwohl seine Aufzeichnungen in der Antike große Beachtung fanden, blieb kein Buch davon bis in unsere Gegenwart erhalten.

Die nächste Entdeckungsreise beschreibt die Fahrt des Wikingers Leif Erikson um 1000 n.Chr. von Grönland aus mit einem Handelsschiff der Wikinger, einer Knorr, nach Amerika fuhr. Seine abenteuerliche Fahrt wurde in isländischen Sagas festgehalten, die erst im 20. Jahrhundert übersetzt wurden.

Auch Marco Polos abenteuerliche Reise auf der Seidenstraße in das Reich des Kublai Khan zählt zu den großen Entdeckungsreisen, die den Venezianer tausende Kilometer über Meere und Wüstenregionen führte. Seine Erlebnisse und Entdeckungen wurden im "Buch von den Wundern der Welt" verewigt.

Aber nicht nur Europäer gehörten zu den großen Entdeckern. Um 1400 unternahm der chinesische Admiral Zheng He mit einer Handelsflotte riesiger Dschunken eine Fahrt von Peking über das südchinesische Meer, nach Java, den indischen Ozean nach Sri Lanka und Indien. Wichtigstes Hilfsmittel dabei war ein Kompass, der auch die späteren europäischen Entdeckungsreisen von Christoph Kolumbus und Magelan ermöglichen sollte. Weiter technische Hilfe dafür waren die Entwicklung des Rahsegels, die Messung des Längengrades und Breitengrades, sowie ein Koppelbrett, um einen geraden Kurs zu halten.

Eine weitere abenteuerliche Reise übers Meer war die Entdeckung Australiens durch James Cook im 18. Jhd. Auf seinem Schiff Endeavour, einem umgerüsteten Kohleschiff, fährt Cook über Südamerika, Tahiti nach Neuseeland und schließlich Australien.

Ähnlich unbekannt wie die riesigen Meere war das innere des afrikanischen Kontinents. David Livingstone und etwas später Mary Kingsley machten sich im 19. Jahrhundert mit Hilfe von Flussdampfschiffen auf den Weg das innere Afrikas zu entdecken.

Das 20. Jahrhundert eröffnete Entdeckungsreisen an die Grenzen unserer Erde und darüber hinaus. Der Italiener Umberto Nobile unternimmt mit seinem Luftschiff Italia eine Fahrt über den Nordpol, die in einer Katastrophe mündete.

Zwei völlig gegensätzliche Entdeckungsreisen unternehmen Auguste und sein Sohn Jacques Piccard. Auguste sucht die Höhe und erreicht mit seinem Ballon erstmals die Stratosphäre. Jacques wählt die entgegen gesetzte Richtung und dringt mit Hilfe eines Tauchbootes zum tiefsten Punkt im Meer vor.

Während Edmund Hillary und Tenzing Norgay noch auf die Reise an die äußerste Grenze unseres Planeten, den höchsten Berg der Welt, machten, wurde mit der Fahrt zum Mond auf der Apollo 11 ein neues Kapitel in der Entdeckergeschichte der Menschheit geschrieben.

Stewart Ross erzählt die fantastische Geschichte des wissbegierigen Menschen über einen Zeitraum von fast 2500 Jahren. Die überaus gelungene Auswahl an Entdeckern bietet einen spannenden Überblick über die größten Probleme und Hindernisse, die von den Entdeckern überwunden werden mussten. Wir erleben aber auch wie technische Entwicklungen, die Entdeckungen erst ermöglichten oder erleichterten.

Die spannenden Texte mit ihren Reiseberichten und verständlich gehaltenen Hintergrundinformationen sowie die erläuternden Illustrationen und Karten führen die großen Leistungen, die bei den vorgestellten Reisen vollbracht werden mussten, anschaulich vor Augen. Die schöne Aufbereitung der einzelnen Kapitel wird durch aufklappbare und erläuterte Querschnitte der jeweiligen Fortbewegungsmittel ergänzt. Selbst das Umschlagbild kann zu einer großen Weltkarte aufgeschlagen werden, wo die einzelnen Reisen eingetragen sind. Ein überaus lesens- und empfehlenswertes Sachbuch für junge Forscherinnen und Forscher, das auch Erwachsenen gefallen wird.

Stewart Ross, Große Entdecker. Wagemutige Reisen von der Tiefsee bis ins All, Übers. v. Margot Wilhelmi, ill. v. Stephen Biesty, ab 8 Jahren
Hildesheim: Gerstenberg-Verlag 2011, 96 Seiten, 20,60 EUR, ISBN 978-3-8369-5351-1

 

Weiterführende Links:
Gerstenberg-Verlag: Stewart Ross, Große Entdecker
Homepage: Stewart Ross (engl.)
Wikipedia: Stephen Biesty (engl.)

 

Andreas Markt-Huter, 14-11-2011

Bibliographie

AutorIn

Stewart Ross

Buchtitel

Große Entdecker. Wagemutige Reisen von der Tiefsee bis ins All

Erscheinungsort

Hildesheim

Erscheinungsjahr

2011

Verlag

Gerstenberg-Verlag

Illustration

Stephen Biesty

Übersetzung

Margot Wilhel

Seitenzahl

96

Preis in EUR

20,60

ISBN

978-3-8369-5351-1

Lesealter

Altersangabe Verlag

8

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Stewart Ross liebt Geschichte und hat das Fach in aller Welt gelehrt. Über 200 Kinderbücher zu den verschiedensten geschichtlichen Themen stammen aus seiner Feder. Der Autor hat vier erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau in Kent.

Stephen Biesty wurde in Coventry geboren und ist ein Meister der Illustration. Er hat sich schon früh auf die Bereiche Geschichte und Architektur spezialisiert. Seine zahlreichen Bücher wurden allesamt Bestseller.