Stewart Ross, Abenteuer Eiszeit
Lebten die Menschen immer schon wie heute und wie haben sich die Erde und die Tierwelt verändert, seit sie von Menschen bewohnt wird?
Diese und ähnliche Fragen beantwortet Stewart Ross in seinem Kindersachbuch "Abenteuer Eiszeit' mit Hilfe zahlreicher Illustrationen und interessanter Pop-Ups, die den jungen Lesern das Leben während der Eiszeit veranschaulichen sollen.
In einem ersten großen Abschnitt erhalten die jungen Leserinnen und Leser einen Überblick über die Dauer der letzten Eiszeit, die vor 2,6 Millionen Jahren begann und vor ca. 11.500 Jahren zu Ende ging. Auf einer Erdkarte lässt sich die Ausdehnung der Eisschichten und die Landbrücken zwischen den Kontinenten und Inseln erkennen.
Wir erfahren welche Erkenntnisse über die Tier- und Menschenwelt Wissenschaftler aus Fossilienfunden ziehen können und erleben die Welt der Neandertaler, ihre Steinwerkzeuge und Höhlenwohnungen. Nach dem Neandertaler nimmt der moderne Mensch seinen Platz ein und prägt durch neue Techniken wie den Anbau von Getreide, Jagdmethoden und Kunst seine Umwelt.
Ein zweiter Abschnitt stellt nun die interessantesten Tiere der Eiszeit näher vor und erläutert, weshalb gerade die Tiere des eiszeitlichen Nordens besonders groß gewachsen waren.
Ein großer und massiver Körper kann besser Wärme speichern als ein schlanker, kleiner Körper. Daher waren die Tiere, die im Norden blieben, oft ungewöhnlich groß, hatten dichtes Fell und eine dicke Fettschicht, die sie vor der Kälte schützte. Tiere mit weißem Fell waren im Schnee gut getarnt und dadurch vor Angreifern geschützt. (14)
Im Kapitel "Herdentiere und Einzelgänger' finden wir Wollnashörner, Höhlenbären, Höhlenhyänen und Jaguare. In einem eigenen Kapitel werden die Mammuts, die wohl beeindruckendsten Landtiere der Eiszeit vorgestellt. Ein großes Pop-up zeigt ein Rudel Höhlenlöwen bei ihrem Angriff auf ein einzelnes Mammut.
Das Kapitel "Säugetiere' zeigt Riesenfaultier, Riesenbiber, Beutellöwe und Eisbären, "Flügel und Flossen' Narwale, den Moa, Delfine, den Riesenalk u.a. Im Kapitel "Raubtiere' sehen wir einen Höhlenlöwen, einen Waran, einen Kurzschnauzenbär, Wölfe und das Pop-up eines Smilodons, der auch Säbelzahnkatze genannt wird.
Das Ende der Eiszeit bewirkte wieder zahlreiche Änderungen im Bereich der Umwelt und in der Tier- und Pflanzenwelt. Viele eiszeitliche Tiere starben aus und auch die Verhaltensweisen der Menschen beginnen sich zu ändern: sie werden sesshaft. Ein abschließendes Kapitel zeigt die verschiedenen Phasen der Erdgeschichte und auf verschiedenen Zeitleisten wichtige Veränderungen zwischen dem Anfang und dem Ende der letzten Eiszeit.
Stewart Ross bietet einen spannenden Einstieg in die Welt der letzten Eiszeit und bringt den jungen Leserinnen und Lesern näher, wie sich das Klima und das Leben auf der Erde im Laufe der Jahrtausende verändert haben. Die anschaulichen Bilder und spektakulären Pop-ups laden zum Betrachten ein.
Die Einteilung der einzelnen Kapitel wirkt mitunter willkürlich und wenig systematisch. Doch sollte das Buch mehr als ein abenteuerlicher Leseausflug in die Welt der Eiszeit betrachtet werden, das vor allem durch seine spannend gestalteten Bilder und Effekte beeindruckt. Die kurz gehaltenen, einprägsamen Texte, mit ihren interessanten Informationen, zielen vor allem auf ein jüngeres Lesepublikum.
Stewart Ross, Abenteuer Eiszeit. Mit Pop-Ups und faszinierenden Blicken durch das Eis, ill. v. Dynamo, Übers. v. Wolfgang Hensel, ab 8 Jahren
Ravensburg: Ravensburger-Verlag 2010, 30 Seiten, 15,40 EUR, ISBN 978-3-473-55267-2
Weiterführende Links:
Ravensburger-Verlag: Stewart Ross, Abenteuer Eiszeit
Homepage: Stewart Ross (engl.)