Michael Ende hatte die Gabe mit seinen Geschichten Kinder zu unterhalten und Erwachsene zum Denken anzuregen. Schrieb er nun Geschichten für Kinder oder für Erwachsene? Er schrieb einfach Geschichten, die Kinder und Erwachsene liebten!

„Von Schmetterlingen und weisen Elefanten“ beinhaltet eine Auswahl von sechs Erzählungen von Michael Ende, die zwischen 1972 und 1993 veröffentlicht worden sind.

„Warum zieht es dich überhaupt in so eine verdammte Stadt?“ „Ich möchte gerne eine Städterin werden.“ Im gleichen Moment bedauerte sie ihre unüberlegte Antwort. Wie konnte sie einem fremden Jungen von ihren geheimen Gedanken erzählen.“ (22f)

Song Hanli ist ein zwölfjähriges Mädchen, das auf dem Land im nördlichen China bei ihren Großeltern lebt. Ihre Eltern arbeiten schon seit vielen Jahren in Peking und holen Song Hanli zu sich in die Hauptstadt. Gemeinsam mit Weng Dong, einem 14-jährigen Nachbarjungen, macht sich das junge Mädchen auf die Reise.

Der berühmte irische Schriftsteller und Satiriker Jonathan Swift bemerkte einmal: „Fantasie ist die Gabe, unsichtbare Dinge zu sehen.“

Und Fantasie steht auch im Mittelpunkt von Tim Wynne-Jones Bilderbuchgeschichte „Kater Carter fährt zum Nordpol“, in der Traum und Wirklichkeit ineinander zu verschwimmen scheinen.

„Zwischen hier und Amerika liegt ein Meer. Wie kommen wir hin?“ „Wir sind Schafe!“, mahnte Sally. „Man rühmt uns als große Denker. Als denken wir jetzt alle nach. Denkt nach!“ (13f)

Wieder einmal macht sich die berüchtigte englische Schafgang der Eppingham-Farmn auf den Weg in ein neues Abenteuer. Diesmal ist es eine geheimnisvolle Botschaft aus einem Laptop, der die Schafe aus ihrem Alltag reist. Eine unbekannte Stimme gibt sich als Teufelszunge aus und droht damit alle Schafe zu schlachten. Sally, das mütterliche Southdown-Schaf fühlt sich sofort an einen Vers der Ballade vom Vlies erinnert, in dem eine schreckliche Zukunft für die Schafe prophezeit wird.

„Steht die Welt denn nachts nicht still? Von wegen! Der Bäcker schlummert tief und fest, während quietschfidele Mausmakis all die Arbeit machen.“

Der kleine Bruno kann nachts manchmal nicht schlafen und wenn er seinen Opa aus dem Zimmer gehen hört, ist er ein wenig verunsichert. Wohin dieser wohl gehen mag? Bruno will endlich wissen, was Opa zu später Stunde noch macht und schleicht sich mit Teddy Schröder, seinem Teddybären, hinaus in die Nacht.

Meist dauert es nicht lange und die anfängliche Begeisterung der jungen Schülerinnen und Schüler nimmt durch den Schulalltag zunehmenden ab.

Auch Leo möchte nicht mehr in die Schule gehen und so unwichtige Dinge wie Lesen, Schreiben, Rechnen oder Naturkunde lernen. Viel besser und sinnvoller findet er es, wenn die Kinder in der Schule zaubern lernen würden. Aber nicht nur seine Freundin Teresa kann dieser Idee wenig abgewinnen sondern auch seine Mutter zeigt dafür wenig begeistert. Sie findet es wichtiger, dass er seine Rechenaufgaben erledigt und das Katzenklo säubert.

„Ich bringe den Regen für das dürstende Leben von den Strömen und Seen; ich trage den Schatten für die Blätter die matten, die des Mittags zum Träumen gehen.“

Was auf den ersten Blick vollkommen gegensätzlich erscheinen mag, verbindet sich in der Umsetzung zu einer bild- und sprachgewaltigen Ode an die Gebundenheit des Menschen an die Natur.

„Seit es Menschen gibt, haben sie versucht, die erstaunlichen Dinge, die sie ringsum beobachten, zu verstehen, und sich gefragt: Was sind das für Dinge? Warum bewegen und verändern sie sich auf diese Weise? Waren sie schon immer da?“ (39)

In ihrem dritten und letzten Abenteuer müssen sich Annie und ihr Freund George mit einer Gruppe von Wissenschaftsgegner auseinander setzen, die nicht vor Gewalt zurückschrecken.

„Hier ist was los, hier geht es rund – wer jagt wohl, Jäger oder Hund? Der Jäger fällt auf alle Viere, aufrecht jagen nur die Tiere.“

Jagd und Kinderbuch scheinen auf den ersten Blick nicht recht zusammen zu passen, zu brutal erscheint das Jägerhandwerk für kleine Kinderseelen. Bei Henri Galeron und Edmund Jacobi braucht sich aber niemand Sorgen um die gejagten Hasen zu machen. Außer einer leichten Erschöpfung von der Flucht, bleiben sämtliche Hasen unversehrt.

„Unsere Lebensalter sind die der Pflanze: wir gehen auf, wachsen, blühen, blühen ab und sterben“, schrieb einst der deutsche Philosoph und Dichter Johann Gottfried von Herder.

Maggie Schneider behandelt in ihrem Kinderbuch „Opa Meume und ich“ das Thema „Altern und Sterben“ mit einer fesselnden Leichtigkeit. Dabei lässt sie nichts aus. Weder Schmerz, Einsamkeit, Gebrechlichkeit noch das Sterben im Krankenhaus werden versteckt, sondern werden ganz bewusst als Teil der Stationen des menschlichen Vergehens gezeichnet.